Mißverständnisse in der Kommunikation (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 03.01.2010, 15:06 (vor 5227 Tagen) @ Doris

Aus dem Interview:

Interviewfrage: ... wie sieht es bei den nicht-thermischen Effekten aus, also zum Beispiel bei den messbaren Einwirkungen auf Gehirnströme?

Antwort Hr. Hafner: In diesem Bereich bestehen bis heute grosse Unklarheiten. Studien haben gezeigt, dass auch elektromagnetische Felder mit geringer Intensität einen Einfluss auf die Gehirnströme haben. Dabei spielen diverse Parameter, wie Frequenz und Modulation eine wichtige Rolle. Ob die Auswirkungen schädlich sind, ist jedoch bis heute nicht geklärt.

Antwort Hr. Dürrenberger: Man muss aber die Relationen sehen: Die Effekte sind etwa vergleichbar mit den Werten, die gemessen werden, nachdem jemand eine Tasse Kaffee getrunken hat.

Wie ein Leser (=Laie) dieses verstanden hat, sieht man im Leserkommentar

Leser: Herr Dürrenberger sagt: "Die Effekte sind etwa vergleichbar mit den Werten, die gemessen werden, nachdem jemand eine Tasse Kaffee getrunken hat." Ich kann abends nicht einschlafen, wenn ich nach dem Abendessen einen Kaffee trinke. Falls alltäglicher Elektrosmog bei gewissen Menschen ähnliche Effekte hervorrufen kann, fände ich die Kritik an Handyantennen schon ziemlich berechtigt!

Interessant sind allein schon die Kommunikationsprobleme in diesem Interview:
Herr Hafner und Herr Dürrenberger sprechen von Feldern "geringer Intensität"(*), meinen damit aber Emissionen von Mobiltelefonen, deren Auswirkungen "mit einer Tasse Kaffee" verglichen werden.

Der Leser des Interwievs verbindet mit dem Ausdruck "geringe Intensität" sofort Emissionen von Basisstationen und leitet daraus ab, daß Basisstationen den Schlaf beeinflussen. Die SAR Werte durch Basisstationen liegen typisch weit unter unter 0,001W/kg.

Wie man im EMF Portal nachlesen kann, werden Felder,welche zu SAR-Werte von 0,1..2W/kg führen, oder auch Leistungsflußdichten von 10..100 W/m², von Wissenschaftlern oft als "schwache Felder" bezeichnet.

Der Baubiologe/Wünschelrutengänger versteht unter "schwachen Feldern" aber Felder, welche SAR-Werte unterhalb 0,000001W/kg hervorrufen.

Da Normalbürger häufiger von Baubiologen, als von Wissenschaftlern "aufgeklärt" werden, sind Mißverständnisse vorprogrammiert...

Die "Aufklärung" der Bevölkerung durch Baubiologen müßte von Wissenschaftlern stärker berücksichtigt werden.
K

Tags:
Wünschelrutengänger, Leserkommentar, Dürrenberger, Kommunikationsproblem


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