Leszczynski : Ansichten zur Sicherheit von Mobiltelefonen (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 26.05.2009, 01:03 (vor 5422 Tagen) @ H. Lamarr

Nunja, ich sitze wie schon mehrfach beschrieben, seit vielen Jahren täglich acht bis zehn Stunden in 1 Meter Abstand neben einer DECT-Basis, zuhause haben wir DECT, W-LAN und nur ein paar Meter weiter weg eine GSM/UMTS-Basis auf dem Nachbardach. Und dennoch lebe ich, mir fallen keine Haare aus, die Zähne sitzen fest, die Blutwerte sind von weitgehend in Ordnung und ich fühle mich im Großen und Ganzen durchaus wohl, obschon meine Kondition zugegebenermaßen ein Trauerspiel ist.

Hört sich immer an wie das Gegenstück zu ES-Aussagen ;-)

Und was will uns das nun sagen? Sie scheinen nicht elektrosensibel zu sein und befinden sich somit in großer Gesellschaft.

Ich könnte z.B. eine Tüte Walnüsse essen, wenn ich meinem Großen nur eine halbe verabreiche, mache ich ihn umgehend kampfunfähig. Anschwellen des Gesichtes und der Luftröhre und nur eine umgehende Cortisongabe hilft ihm.

Sie benutzen kein Mobiltelefon und sind trotz der vielen, Sie umgebenden Funktechnik, eher einer niedrigen Belastung ausgesetzt, wenn Sie beim DECT keine Spitzenwerte messen. Und um diese niedrige Exposition kümmert sich die Wissenschaft eher zweitrangig, da es hierzu keine Befunde gibt, oder nur sehr wenige bzw. nicht eindeutige. Hatten wir alles schon hier im Forum.
Auch Leszczynski spricht eigentlich immer von Mobiltelefonen und in seinen Studien arbeitet er, so wie die meisten auch, mit Werten um und über dem Handy-Grenzwert. Er beschäftigte sich in seinen 15 im EMF-Portal gelisteten Arbeiten viel mit Gen- und Proteinexpressionen.

Ich weiß also nicht so recht, wonach der Finne da Ausschau halten möchte, zumal bei 3 Mrd. Handy-Anwendern sich ja anscheinend auch nichts tut, was Leszczynski im Laborversuch nachbauen könnte, z.B. das alle Handy-Telefonierer aschfahl werden, wenn sie länger als 45 Minuten bei voller Pulle Sendeleistung telefonieren - oder sowas.

Und in die Richtung gehen auch seine Forderungen.
So lautet es in seinem Text:

We need studies where human volunteers will be exposed to mobile phone radiation and, thereafter, examined for changes on molecular level (gene and protein expression and activity using transcriptomics and proteomics) and for changes in organ physiology by e.g. sampling various body fluids. Such studies should be well funded so that scientists will not need to make short-cuts in science because of the lack of funds to perform all of needed experiments and in a sufficient number of replicates. This is often the case now and that is why so many poor quality and non-informative studies have been published... and provide the distortion to the “weight of evidence”.

Wenn nach 15 Jahren Mobilfunk (in Deutschland) noch immer keine Spontanreaktionen durch Handynutzung bekannt geworden sind, wonach will er dann noch suchen, die Realität hat da doch das Labor längst eingeholt und überholt.

Ich glaube, das wonach er suchen möchte, zeigt sich nicht spontan und nicht von heute auf morgen.

Oder andersrum: Wenn was wäre, müsste sich da nicht - angesichts der gewaltigen Anzahl von Nutzern - die Schadwirkung ebenso eindeutig abzeichnen, wie dies schon in den 1950/60-ern beim Rauchen beobachtet werden konnte?

Wurde den Erkenntnissen beim Rauchen in den 1950/60-ern schon diese öffentliche Bedeutung beigemessen, oder erst rückblickend. Waren die Fallzahlen damals zu gering um an die Öffentlichkeit zu treten, so wie es seit wenigen Jahren gemacht wird. Warum mussten weitere 40 Jahre ins Land gehen, in denen sich erst ein Rauchboom entwickeln konnte, der jedoch nicht annähernd mit dem Handyboom verglichen werden kann. Musste erst abgewartet werden, bis sich die damals wohl eher noch geringen Zahlen der durch Rauchen Erkrankte so erhöhten, dass ein Zusammenhang nicht mehr ignoriert werden konnte.

Wie heißt es in diesem Beitrag aus dem Jahre 1995 zum Passivrauchen

Die wissenschaftliche Datenlage erlaubt noch keinen endgültigen Rückschluß, ob Passivrauchen wirklich ein Gesundheitsrisiko darstellt

Hören sich die Diskussionen um die Bewertung der Interphone Ergebnisse nicht sehr ähnlich an?

Es ist ja nicht so, dass sich die Wissenschaftler nicht streiten über ein evtl. Gehirntumorrisiko. Ich habe schon mal hier geschrieben. Rückblickend, wird so manches in einem anderen Licht gesehen werden, egal wie es sich entwickelt.

Und sein wir doch mal ehrlich: Würden nicht 3 Mrd. Menschen Handys nutzen, sondern nur 500 000, die Forschung nach Gesundheitsschäden wäre ohnehin schon längst auf Eis gelegt worden.

Richtig und wie Elisabeth Cardis hier in ihrer Präsentation schreibt, immer exzessiver durch Jugendliche und - zwar nicht exzessiv - durch immer mehr Kinder.
In der MOBI-KID Studie werden Jugendliche zwischen 15 und 24, die an einem Gehirntumor erkrankt zu ihrem Handykonsum befragt. Frau Cardis rät das Alter der Untersuchten auf 10 Jahre runterzusetzen, Kinder könnten eine kürzere Latenzzeit für Gehirntumore haben. So seien zwar Kinder unter 12 Jahren keine starken Telefonierer, aber in ihrer Wohnumgebung zunehmend mehr Funktechnik ausgesetzt.
Na, hoffen wir mal, dass sich hier wirklich nichts bestätigt, das muss doch ein beschissenes Gefühl sein, wenn sich da was herauskristallisieren würde und die Sache ist nicht mehr zu stoppen.

Von daher hoffe ich, Leszczynski könnte was bewegen, was die Frage zur Sicherheit von Mobiltelefonen beantworten könnte.

Das macht die Sache für die Handvoll "echte" ES, die es vielleicht gibt, natürlich nicht einfacher.

Um die geht es hier wohl nicht, zumindest nicht vorrangig, auch wenn ein Journalist unter den Kommentaren bessere EHS-Studien fordert.

Tags:
Hirntumor, Leszczynski, Mobi-Kids


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