Keine Ortung ausserhalb Büro (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 03.08.2004, 19:51 (vor 7178 Tagen) @ lucas

Das verstehe ich nicht. Handys kann man doch auch überall orten. Wo ist da der Unterschied?

Nein, Handys kann man nicht überall orten, man kann nur sagen, bei welcher Basisstation ein Handy eingebucht ist (und auch das nur, wenn es eingeschaltet ist). Man weiss also lediglich, in welcher Funkzelle sich ein Handy befindet. In Städten lassen sich Handys somit indirekt auf ein paar 100 Meter "genau" orten, aufm Land sind die Funkzellen größer, die Ortung ist deshalb dort ungenauer.

Die Chips von denen hier die Rede ist sind offenbar passive RFID-Chips. Das heißt, die Dinger haben keine eigene Energieversorgung. Damit derartige Chips überhaupt arbeiten können, müssen sie erst einmal in ein Hochfrequenzfeld eingebracht werden, das ihnen drahtlos die Energie zum Senden überträgt (Handys holen sich ihre viel höhere Sendeleistung aus dem Geräteakku). Dabei geht es bei RFID um winzige Energiemengen, gerade mal genug, um Entfernungen von (derzeit) bis zu 1 m zu überbrücken. In Gebäuden ist das ja noch zu schaffen (Sensoren in Wänden/Decken), in Feld und Flur dagegen nicht. Möglicherweise kommt aber zusätzlich zum RFID-Chip noch eine andere Technik dazu, die dann auch eine Ortung im Freien zulässt. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein mexikanischer Generalstaatsanwalt derart dusselig ist, dass er sich einem schmerzhaften Eingriff unterzieht, nur um dann in seinem eigenen Dienstgebäude bei einer Entführung geortet werden zu können. Das würde schon eher auf Tschortschiboy zutreffen. Mit GSM/UMTS-Mobilfunk hat RFID jedenfalls ursächlich überhaupt nichts zu tun.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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RFID


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