Mobilfunk-Studie Kühweid - Professor weiß von nichts (Allgemein)
Von Markus Gerauer, 05.11.2008
Ruhstorf. Die Bürgerinitiative »Stoppt Sendemast Kühweid« sucht für ihren Kampf gegen die vom Mobilfunkbetreiber Telefonica O2 geplante Anlage an der Gemeindegrenze von Ruhstorf und Tettenweis prominente Mitstreiter. In Professor Dr. Dr. Karl Heinritzi meinten die Verantwortlichen um Bürgerinitiativen-Sprecher Josef Hopper eben einen solchen Mitstreiter gefunden zu haben. Doch dabei irrten sie sich offenbar gewaltig. Denn der Professor lehnt eine Zusammenarbeit ab. Betont sogar gegenüber der PNP, von der ganzen Sache nichts zu wissen.
Mehrfach hat Josef Hopper, er ist in Ruhstorf dritter Bürgermeister und Sprecher der Bürgerinitiative »Stoppt Sendemast Kühweid«, gegenüber der PNP betont, dass auf seinem Hof - er liegt nur wenige hundert Meter vom geplanten Mobilfunkmast-Standort entfernt - eine wissenschaftliche Studie durchgeführt werden soll. Und das von ziemlich prominenter und seriöser Seite. Wie Hopper auch in einer Presseerklärung verlauten ließ, werde Prof. Dr. Dr. Karl Heinritzi vom Lehrstuhl für Krankheiten des Schweins an der Ludwig-Maximilians-Universität in München diese Studie bei ihm auf dem Hof betreuen. Diese Studie solle zeigen, dass sich Strahlungen, die Mobilfunkmasten abgeben, unter anderem auf die Fruchtbarkeit von Schweinen auswirken können.
Gestern nun rief ein völlig erstaunter Prof. Dr. Dr. Heinritzi bei der PNP in Pocking an. »Wie ich heute der Zeitung entnehme, führe ich in Ruhstorf eine wissenschaftliche Studie durch, die die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlen auf die Schweinegesundheit untersucht. Doch davon weiß ich gar nichts«, so der Professor am Telefon. Er ging sogar noch einen Schritt weiter: »Mir ist weder diese Bürgerinitiative bekannt noch ihr Anliegen, noch habe ich mich jemals bereit erklärt, eine solche Untersuchung zu betreuen. Mir ist die ganze Sache völlig neu. Damit habe ich überhaupt nichts zu tun«, machte er unmissverständlich klar. Sein Lehrstuhl, so der Professor abschließend, sei darüber hinaus auch gar nicht zuständig für Fragen rund ums Thema Mobilfunk.
Wie kann das passieren? Josef Hopper jedenfalls spricht von einem Missverständnis. Er sei davon ausgegangen, dass die Sache mit Prof. Dr. Dr. Heinritzi in trockenen Tüchern sei. »Ich selber habe nicht mit Prof. Dr. Dr. Heinritzi gesprochen«, gibt Josef Hopper zu. Sein Hof-Tierarzt habe die Sache in die Hand genommen. »Wie er mir gestern selber noch versichert hat, hat mein Hof-Tierarzt beim Lehrstuhl von Prof. Heinritzi in München angerufen und unser Anliegen einer wissenschaftlichen Studie vorgebracht. Eine Assistentin des Professors, so hat es mir mein Tierarzt gesagt, habe ihm erklärt, dass man durchaus bereit sei, in Niederreith eine Status-Quo-Erhebung an den Schweinen durchzuführen«, so Josef Hopper gestern gegenüber der PNP.
Warum aber weiß der Professor dann nichts davon? »Wie sich jetzt aber herausgestellt hat, ist diese Information der Assistentin nie an den Professor weitergegeben worden. Das zumindest hat man meinem Hof-Tierarzt jetzt gesagt«, schildert Hopper den Ausgangspunkt des Dilemmas.
Dennoch ist für den Sprecher der Bürgerinitiative unverständlich, warum Prof. Dr. Dr. Heinritzi die Studie in Niederreith nicht machen will. Das nämlich hat er Hopper gestern in einem Telefonat persönlich mitgeteilt. Hoppers Fazit: »Wir müssen uns jetzt eben einen anderen suchen, der uns die Studie macht. « Quelle: Passauer Neue Presse
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