Und die anderen paper? (Forschung)

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 30.07.2008, 12:19 (vor 5959 Tagen) @ AnKa

Der Rektor der MUW, Wolfgang Schütz, sieht die Causa nun als abgeschlossen: "Wir haben wohl rasch und eindeutig reagiert, was wir dem Ruf unserer Universität, den Forschenden und Lehrenden sowie den Studierenden schuldig sind. Methoden, die den wissenschaftlichen Ansprüchen und dem Ethos einer korrekten Wissenschaft nicht entsprechen, können nicht geduldet werden. Ich bin sehr beruhigt, dass Herr Prof. Rüdiger zuletzt Einsehen zeigte."

Diese "Causa" kann man noch nicht als abgeschlossen sehen.

Das sehe ich genau so. Nur die eine Studie zurückzuziehen, und dies auch nur mit der Begründung, für die Verblindung könne nicht mit Sicherheit gerade gestanden werden, ist nicht ausreichend. Das statistische Gutachten legt nahe, dass beide Arbeiten gefälscht wurden. Ausserdem sind da noch mindestens 5 andere paper, an denen die technische Mitarbeiterin mitgewirkt hat und die ebenfalls sorgsam untersucht werden müssten. Das sind Standardverfahren, die z.B. bei dem großen Forschungsskandal Brach / Herrmann (hier ging es aber um hunderte Publikationen) angewandt wurden. Warum jetzt hier der Deckel drauf soll, ist nicht nachvollziehbar.

Zu einer vollständigen Qualitätsüberprüfung gehört auch die Beantwortung der Frage, wie es dazu kommen konnte, sowie eine nachvollziehbare Aussage darüber, wie verhindert wird, dass sich solch ein Fall noch einmal wiederholen kann.

Das ist ebenfalls vollkommen richtig.

Würde eine Zertifizierungsstelle eine Qualitätsbeurteilung der Abteilung Forschung und Lehre der TU Wien vornehmen und dabei auf diesen Vorgang stossen, müssten diese Antworten gegeben werden.

Stimmt. Ein kleiner Hinweis: Es ist die Medizinische Universität Wien (MUW), nicht die TU Wien.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert


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