Hochspannung: Erdkabel statt Masten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 14.06.2008, 01:45 (vor 5768 Tagen)

Hochspannungsleitungen sollen in Niedersachsen in Zukunft teilweise unterirdisch verlegt werden. Darauf haben sich Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CDU) nach Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" geeinigt.

Wie NDR 1 Niedersachsen berichtete, hatten vor allem Anwohner in Südniedersachsen wiederholt gegen geplante Trassen für oberirdische 380 Kilovolt-Leitungen protestiert, weil sie Elektrosmog und eine Verschandelung der Landschaft befürchteten.

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Zum Thema Erdkabel schreibt das BfS: Die unterirdische Verlegung als Erdkabel stellt eine alternative technische Lösung dar. Diese Lösung führt dazu, dass die Leitung nicht mehr wahrgenommen wird. Inwieweit damit eine Optimierung im Sinne des Strahlenschutzes erreicht wird, hängt vom Einzelfall ab. Bei Erdkabeln treten zwar keine elektrischen Felder auf, allerdings sind die mit der kindlichen Leukämie in Verbindung stehenden magnetischen Felder oberhalb von Erdkabeln in der gleichen Größenordnung wie unterhalb einer Freileitung. Die Trassenbreite bei Erdkabeln ist in der Regel schmäler als bei einer Hochspannungsleitung. Die magnetischen Felder fallen mit der Entfernung zum Erdkabel schneller ab. Typischerweise werden hier die in den Leukämiestudien genannten Schwellenwerte bereits in Abständen von deutlich unter 100 m unterschritten. Erdkabel haben neben technischen Vorteilen, wie z.B. geringeren Übertragungsverlusten, eine Reihe technischer Nachteile. Sie sind verglichen mit Hochspannungsfreileitungen nur für kürzere Entfernungen geeignet und erfordern zusätzlichen Aufwand für die Betriebssicherheit. Zudem sind sie bei der Errichtung und beim Betrieb generell kostenintensiver.

Kommentar: Die Kinderkrebsfälle an einer Schule im spanischen Valladolid sollen - so ein Gerücht - nicht wie immer wieder zu lesen war mit einem benachbarten Antennenpulk in Zusammenhang stehen, sondern angeblich mit einem Hochspannungskabel, das unter der Schule entlangläuft. Eine Bestätigung für diese Behauptung konnte ich jedoch nirgends bekommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hochspannungsleitung, Valladolid


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