Dr. Bergmann an OB von Freiburg (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 08.06.2008, 23:54 (vor 5762 Tagen)

Am 2. März 2008 schrieb Dr. Wolf Bergmann dem Freiburger OB ...

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,

ich möchte Sie sehr herzlich und dringend bitten, sich als Oberbürgermeister von Freiburg mit der immer dringlicheren Problematik der Schädigung von Mensch und Natur durch Mobilfunk nachhaltig zu befassen.

Gegenwärtig findet ein lawinenartiger und völlig unkontrollierter Ausbau der Mobilfunktechnologie und eine Aufrüstung vorhandener Anlagen auch in Freiburg statt. (UMTS, WLAN, EDGE, GRPS, TETRA, digitales Radio und Fernsehen, RFID usw.).

Mit der Dauer der allgegenwärtigen Strahlenbelastung und ihrer ständigen Verdichtung und Vermehrung geht eine immer offensichtlichere Schädigung von Mensch und Natur einher. (s. u.a. die beigefügten ärztlich dokumentierten Kasuistiken oder z.B. die dokumentierten Baumschäden unter www.puls-schlag.org)

Besonders möchte ich Sie auf die aktuelle Studie der Steiermärkischen Landesregierung (Verantwortlicher Wissenschaftler Dr.Gerd Oberfeld) aufmerksam machen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie füge ich Ihnen ebenfalls bei.

Ähnlich wie bei der Ärztestudie aus Naila zeigt sich in dieser Studie eine hochgradige Krebshäufigkeit der Anwohner von Mobilfunkmasten in Abhängigkeit von der räumlichen Nähe zu der Strahlungsquelle. Das besonders alarmierende an der Studie ist, dass sie sich auf einen Zeitraum bezieht, indem die Strahlenbelastung im Vergleich zu heute noch relativ gering und "überschaubar" war. (nur 1 Netz).

Im Schnitt fand sich bei den Anwohnern im Umkreis von 1,2 km eine Krebshäufung um das 5 - 8 fache im Vergleich zur übrigen Bevölkerung. Bei den am stärksten Betroffenen (im Umkreis von 200 m) war die Häufigkeit von Brusttumoren um das 23 fache, von Hirntumoren um das 121 fache erhöht!.

Dass die Mobilfunkindustrie postwendend per Anwalt den Widerruf dieser wissenschaftliche Forschung innerhalb von 3 Tagen verlangt, spricht für die Brisanz der Studie.

In meinen Augen leben wir in einer Situation, in der unser Wohnhaus schon in hellen Flammen steht und immer noch Öl ins Feuer gegossen wird, während die Feuerwehr am Ausrücken gehindert wird.

Von Behörden wie von der Industrie wird stets die Gefährdung durch Mobilfunkstrahlung bestritten mit dem Hinweis auf die Einhaltung der Grenzwerte. In der Anlage finden Sie eine Zusammenstellung der Tatsachen, die zeigen, dass die gültigen Grenzwerte nicht das geringste mit Gesundheitsschutz zu tun haben. Wir alle werden mit einer wissenschaftlichen Falschinformation hinters Licht geführt mit katastrophalen Folgen für unsere Gesundheit. (s. das Blatt: "Mobilfunk-Grenzwerte: Die Legalisierung der Schädigung von Mensch und Natur." )

Erst kürzlich hat die "BioInitiative Group", eine Vereinigung internationaler hochkarätiger unabhängiger Wissenschaftler, nach Zusammenfassung von 2000 Studien zum Thema Mobilfunk und Gesundheit, erneut festgestellt: die vorhandenen Grenzwerte sind völlig ungeeignet als Gesundheitsschutz und zur Vorsorge. Die Europäische Umweltagentur hat daraufhin vor einer drohenden Umweltkatastrophe durch die zunehmende Dichte elektromagnetischer Felder gewarnt. Jetzt empfiehlt sogar das Bundesamt für Strahlenschutz (!), in den Schulen kein WLAN einzuführen und im häuslichen Bereich gänzlich auf Schnurlostechnik zu verzichten.

Ich möchte Sie ausdrücklich daran erinnern, dass die gesundheitsschädigende Wirkung der Mobilfunkfrequenzen seit fast 8 Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht und belegt ist. Bis Anfang der 90er Jahre war dieses Wissen anerkannter Standard. Erst mit dem Ausbau des Mobilfunks ist es der Industrie gelungen, Wissenschaft, Politik, Behörden, Justiz und Medien auf 3 entgegengesetzte Kernaussagen festzulegen:

1.) Gesundheitsschädigung durch Mobilfunk werde in der "Wissenschaft kontrovers diskutiert."
2. ) Es gäbe nur Wärmewirkung durch Mikrowellenfrequenzen, aber keinen Nachweis biologischer nicht thermischer Wirkung.
3.) Die gültigen Grenzwerte schützten vor Gesundheitsschäden.

Seither folgen auf jede kritische Studie postwendend eine oder mehrere Gegendarstellungen und von Industriegeldern abhängige Studien, sodaß der Eindruck einer wissenschaftlichen Kontroverse kreiert wird. (Ein reichlich bekanntes Verfahren, das stets bei unliebsamen wissenschaftlichen Erkenntnissen angewandt wurde z.B. bei Asbest, Contergan, Tabak, Holzschutzmitteln, Ozon, Radar usw.).

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, das Wissen ist da, die Schäden sind da. Auch in Freiburg in erschreckendem Maße. Es betrifft Sie und Ihre Familie ebenso wie die gesamte Freiburger Bevölkerung.

Wenn wir weiter tatenlos abwarten, bis "von oben" Warnungen kommen, und weiterhin Krankenhäuser, Schulen, Büros, Wohnungen und die ganze Stadt mit den bisherigen Maßstäben drahtlos aufrüsten, gießen wir selber noch Öl ins Feuer.


Deshalb appelliere ich an Sie als Oberbürgermeister, alle Möglichkeiten der Kommune jetzt zu nutzen, um die Strahlenbelastung in der Stadt zu mindern, die Einwohner aufzuklären und Schutzmöglichkeiten zu ergreifen.

Ich erlaube mir, einige praktische Sofortschritte zu nennen, die mir dringend und jetzt möglich erscheinen:

--- Aufstellen eines städtischen Moratoriums zum sofortigen Stop jeglicher weiterer Aufrüstung vorhandener Sendeanlagen.
--- Kündigung der Verträge von Sendeanlagen auf städtischen Gebäuden zum frühestmöglichen Termin. Keine Verlängerung auslaufender Verträge.
--- Stop des weiteren Ausbaus und Rückbau von WLAN in Behörden, Schulen und sonstigen städtischen Einrichtungen gemäß der Empfehlung des Bundesamtes für Strahlenschutz.
--- Aufstellung einer Bauleitplanung für das gesamte Stadtgebiet mit dem Ziel, die Strahlenbelastung massiv zu reduzieren und bei sensiblen Bereichen die Salzburger Vorsorgewerte zu garantieren.
--- Handyverbot im öffentlichen Nahverkehr. Die besondere Notwendigkeit dafür ergibt sich aus der extremen Strahlenbelastung im sog. Faradayischen Käfig, der in Bewegung ist. Dies führt schon durch das bloße Vorhandensein von mehreren eingeschalteten Handys zu extrem hoher Strahlenbelastunng, der alle Fahrgäste (damit auch Kleinkinder, Kranke, Alte, Elektrosensible) ausgesetzt sind. Wird gleichzeitig von mehreren Menschen telefoniert, können durch Reflexion und Interferenz und durch das Aufregeln der Handys auf Maximalleistung wegen der Abschirmwirkung der Fahrzeuge an sog. hot spots sogar noch die ungeheuer überhöhten Grenzwerte überschritten werden.

Weiter ist in meinen Augen die möglichst rasche Einführung der Salzburger Vorsorgewerte für das ganze Stadtgebiet Freiburg für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung eine praktisch und technisch mögliche und lebensnotwendige Perspektive, für die sich jede politische Anstrengung der Bürger und der Kommune lohnt.

Selbstverständlich stehe ich jederzeit für Fragen und weitere ärztliche und wissenschaftliche Informationen zur Verfügung. Ein gleichsinniges Schreiben werde ich an alle Stadträte und Fraktionen schicken mit der Bitte, gemeinsam im Stadtrat etwas für den dringend notwendigen Schutz der Freiburger Bevölkerung zu tun.


Über eine baldige Antwort würde ich mich sehr freuen.


Mit freundlichen Grüßen

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Radar, Tabak, Alarmschläger, Bergmann, Glaubenskrieger, Amateur, Brief, Asbest, Moratorium, Contergarn


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