Danke, nur ein seichtes Tümpelchen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.04.2008, 16:30 (vor 5861 Tagen) @ caro

Ich bin völlig tolerant gegenüber Menschen, die statt von links nach rechts von rechts nach links lesen. Und sogar schreiben :-D Ist in vielen Ländern sogar so üblich ;-)

Ja, ich weiß, auch in Stuttgart gibt es Exemplare, die im Verdrehen und auf den Kopf stellen virtuos sind ;-).

Da aber in diesem Forum immer wieder akribische "Faktentreue" gefordert wird, sollte es nicht zu viel verlangt sein, einen Text erst Mal zu Ende zu lesen. Genauigkeit auf allen Ebenen: Nicht bei unliebsamen Kritikern jedes Wort auf die Goldwaage legen, selbst dann aber Ungenauigkeiten in die Welt setzen.

Mensch, caro, das Wort "Faktentreue" wird im Forum weniger als ein dutzend-mal genannt, bei rd. 20 000 Postings ist da von "immer wieder" keine Rede. Stimmt schon, wir fordern Faktentreue, aber nicht immer wieder und schon gar nicht akribisch. Nur ein bisschen mehr wäre in unserer Szene bereits ein wirkungsvoller Fortschritt.

Und was Ihre für mich verblüffende Toleranz gegenüber schlecht strukturierten Texten angeht, so teile ich diese, nicht allein wegen des Gegenarguments "unnötiger Zeitraub", nicht. Klar weiß ich, dass in solchen Fällen der Leser zuerst einmal die Schuld bei sich sucht (ich kapiere das nicht ...), da selber Schreiberling sehe ich dagegen auch den Sender einer Nachricht in der Verantwortung und nicht allein den Empfänger. So ähnlich meine ich das auch bei Wolf Schneider gelernt zu haben. Mit Goldwaage hat dies nichts zu tun, sondern eher mit bescheidenen Fähigkeiten von Autoren. Das muss nicht unbedingt Blödheit oder Unvermögen bedeuten, auch Faulheit steckt da mit drin. So nach dem Motto: Ich konnte meine Gedanken leider nicht ordnen, lieber Leser, mach' du das doch bitte für mich. Da sage ich dann: Nein, weil ich dies als Repektlosigkeit dem Leser gegenüber empfinde. Und schwupps ist so ein Text in meiner Ablage P verschwunden - es sei denn, er ist eine kleine Analyse wert.

Im Übrigen bin ich überzeugt, dass Sie Tageszeitungstexte kapieren, wenn Sie nur wollen.

Aber nur, wenn ich mich schwer anstrenge ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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