Wir kleckern nicht, wir klotzen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.03.2008, 00:29 (vor 5860 Tagen) @ RDW

Lesen Sie die in dem Artikel erwähnte "Abmahnung" an den Stuttgarter OB doch einmal durch.

Okay, habe ich gemacht. Der Brief wird aus meiner Sicht beim Stuttgarter OB nicht die Wirkung haben, die sich Peter Hensinger erhofft. Ganz einfach deswegen, weil Hensinger sich offenkundig noch immer schwer tut, Fakten von Behauptungen unterscheiden zu können. Zusätzlich zu Ihrem Beispiel habe ich noch ein weiteres ausgewählt, eines, dessen wahrer Hintergrund auch hier im Forum sehr schön und stellenweise mit Infos aus erster Hand nachzulesen ist.

Hensinger schreibt: "Im Januar 2008 wurde bekannt, dass die bayrische Staatsregierung die Gesundheitsbehörden angewiesen hat, alle Beschwerden von Bürgern und Kommunen in Verbindung mit Mobilfunk-Immissionen zu ignorieren. Den beschäftigten Amtsärzten wurde untersagt, Gutachten über mögliche Schädigungen der Gesundheit durch Elektrosmog zu erstellen."

Wie es wirklich ist, lässt sich hier nachlesen. Da wird dann schnell klar: Gegenwärtig stützt sich Hensinger lediglich auf die Behauptung eines anderen Mobilfunk-Kritikers, der sich wiederum auf Äußerungen des Leiters eines Gesundheitsamtes beruft, der sich allerdings völlig falsch zitiert sieht. Das heißt nun freilich nicht, dass alles was da behauptet wird erstunken und erlogen ist, es könnte ebenso gut auch etwas dran sein, nur weiß das eben bis heute kein Außenstehender, schon gar nicht in Stuttgart. Warum? Na weil die parlamentarische Anfrage in München noch auf Antwort wartet! Das aber kümmert Hensinger nicht die Bohne, er tut einfach so, als wäre schon alles in trockenen Tüchern. Glück für den Stuttgarter OB, da kann sein Vorzimmer aus eigener Kraft die Antwort formulieren.

Nicht auszudenken, was los sein wird, wenn die Anfrage der Grünen die Behauptungen von Dr. Schmidt im wesentlichen bestätigt. Da wird der Teufel los sein und unsere einschlägig bekannten Frontleute werden Film, Funk und Fernsehen mobilisieren. Im umgekehrten Fall könnte ich mir vorstellen, dass lediglich diskret-betretendes Schweigen ausbricht. Freilich erst nachdem nachdrücklich und laut Zweifel am Wahrheitsgehalt der "verlogenen" Antwort angemeldet worden sind und so die richtige Duftmarke für den Fall der Fälle gesetzt wurde, dass ein umtriebiger Ex-Staatsanwalt doch noch herausfindet, alle Gesundheitsämter im Freistaat würden heimlich zu T-Punkten umgerüstet - oder sowas ähnliches, Haupsache hinterhältiges.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehler, Lüge, Brief, Sozialverhalten, Repräsentant


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