Kurzprotokoll zum Thema Langzeitfeffekte ▼ (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 17.02.2008, 12:19 (vor 5906 Tagen)

http://www.emf-forschungsprogramm.de/abschlussphase/KP_intFG_Langzeiteffekte.html

Kommentar:

Auch hier war die immer wieder diskutierte "Blut-Hirn-Schranke" eines der Themen

Wie war die Situation vor dem Beginn des DMF

* Es lagen aus nicht reproduzierten Studien (in vitro und in vivo) Hinweise vor, dass HF-EMF negativ auf die Blut-Hirn-Schranke und auf Nervenzellen einwirken könnten.

2. Was wurde durch die Projekte erreicht?

* Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Salford bezüglich einer erhöhten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke und der Entstehung sogenannter "Dunkler Neurone" nach einer einmaligen, 2-stündigen HF-Exposition nach Mobilfunkstandard (GSM und UMTS) wurden nicht bestätigt. In einer tierexperimentellen 3-Generationen-Studie an Ratten wurde keine Beeinflussung der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke oder von CA1-Neuronen gefunden. Aber: bei einer über mehrere Wochen hinweg wiederholten Kopfbefeldung traten bei einem SAR-Wert von 13 W/kg unter GSM-Befeldung Effekte auf. Dieses Ergebnis müsste unabhängig bestätigt werden. Für eine Diskussion möglicher Effekte auf Genexpression muss die vollständige RT-PCR-Analyse einer laufenden in vitro Studie abgewartet werden.

3. Wo bestehen nach wie vor Kenntnislücken?

* Von einigen Teilnehmern wurde vorgeschlagen, Hinweise auf Veränderungen der Genexpression (z. B. aus der in vitro Studie zur Blut-Hirn-Schranke) weiter zu verfolgen. Sofern sich jedoch aus dem Gesamtbild kein klarer Hinweis auf eine gesundheitliche Relevanz dieser Effekte ergibt, wären derartige Untersuchungen der Grundlagenforschung zuzuordnen.

Interessant fand ich auch diesen Abschnitt

3. Wo bestehen nach wie vor Kenntnislücken?

* Die Frage der Gesamtexposition durch multiple Strahlenquellen ist weiter zu verfolgen. Einzelne Teilnehmer vertraten - basierend auf der generellen Möglichkeit eines unbekannten Wirkmechanismus - die Auffassung, dass es nicht möglich sei, von einem Expositionstyp auf einen anderen zu schließen und dass daher jede Frequenz bzw. jede Veränderung in der Strahlungscharakteristik gesondert zu testen sei. Andere Teilnehmer argumentierten dagegen, dass das etablierte dosimetrische Maß für die Risikobewertung, der SAR-Wert, nach derzeitigem Kenntnisstand eine Extrapolation über die Exposition durch unterschiedliche Quellen erlaubt. Es sei schwierig vorherzusagen, ob künftig ein wissenschaftlicher Durchbruch dazu führen werde, Mechanismen zu identifizieren, die eine Extrapolation über verschiedene Expositionscharakteristiken ausschließen. Betrachtet man die bereits vorliegende umfangreiche Arbeit zu diesem Punkt, sei man diesbezüglich jedoch nicht optimistisch.

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=18930

Tags:
Strahlenmix, Langzeiteffekte


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