Prioritätenwechsel beim Angriffsziel (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 04.11.2007, 17:20 (vor 6228 Tagen) @ Karl

... IZgMF (Spatenpauli) will das der Mast bleibt!

Nein, will er nicht! Mich stört nur die Einseitigkeit der überall propagierten Sendemastenkritik im Sinne von "Der Mast muss weg". Gäbe es nun eine Vielzahl ernstzunehmender Hinweise darauf, dass im Umfeld von Sendemasten der Krebs oder andere schwere Erkrankungen grassieren, wäre an dieser Ausrichtung nichts auszusetzen. Aber so ist es nun mal nicht, es gibt mMn lediglich ein paar vage Hinweise und eine Unzahl an Behauptungen. Anders bei den Handys: Da verdichten sich momentan greifbar die Hinweise auf schlimme Spätfolgen (Interphone, Hardell, Reflex, neue Prof. A.-Studie, neue Kundi/Mosgöller-Studie). Entscheidender Unterschied ist die bis zu 1000-mal höhere Immission bei Handys im Vergleich zu Sendemasten.

Dieser wissenschaftliche Trend zum Handy als Gefahrenquelle wird aber nicht so recht wahrgenommen, schlimmer noch, er wird falsch interpretiert (wie bei Hensinger) und sinnfremd dazu verwendet, weiter gegen Sendemasten Front zu machen. Aus meiner Sicht ist ein grundlegender Prioritätswechsel bei uns Mobilfunkkritikern angesagt, die Nummer 1 beim Feindbild sollten nicht länger Masten, sondern Handys sein. Die Masten müssen deshalb ja nicht gleich ins Herz geschlossen werden, sie können ja immer noch bekämpft werden, wenn sich auch bei ihnen die Hinweise konkretisieren. Dass ES diese Entwicklung nicht begrüßen können ist klar. Die ES müssen sich aber sagen lassen, dass sie die Nicht-ES unter den Mobilfunkkritikern geschickt für ihre Ziele instrumentalisiert haben.

Es darf aber nicht sein, dass eine winzige Minderheit stur die Marschrichtung zum sekundären Ziel vorgibt (Masten) und mit viel Engagement den Blick aufs primäre Ziel (Handys) verstellt. Die ES sollten nach vielen Jahren der Erfolglosigkeit bereit sein, die neue Perspektive zu akzeptieren, weil sie damit vielleicht auf indirektem Wege doch noch zum Ziel kommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Handy, Blender, Ziel, Blendwerk, Gefahrenquelle


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