Erforschung der Gefahren, wie ? (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 09.09.2007, 14:43 (vor 6046 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 09.09.2007, 15:40

> "Die in Rißtissen geplante WiMAX-Technologie ist noch total unerforscht",

Was ist an der geplanten Technologie in Rißtissen denn anders, als an anderen Mobilfunktechniken ?
Sie kann ja mal bei Ihren Kollegen in Berlin nachfragen. Dort betreibt die DBD (Deutsche Breitband Dienste) seit 2 Jahren ein Wimax Netz mit mehreren tausend Nutzern.

Die Wimax Technik (IEEE 802.16) unterscheidet sich kaum von der schon langjährig etablierten WLAN Technik (IEEE 802.11g), die in vielen Haushalten vorzufinden ist. Die Frequenz liegt etwas höher (3500MHz),die Modulationsart ist OFDM (ein Vielträgerverfahren), die Leistungen der Modems liegen bei ca 0,1 bis 0,5 Watt. Die Leistungen der Basisstationen je nach Szenario bei 4..15 Watt.

Sind vom Modem (Endgerät) Daten zu übertragen, erfolgt die Aussendung gepulst mit 100Hz bzw 200Hz (ähnlich GSM), je nach Systemanbieter. Die Modulationsart OFDM wird im großen Stil (und mit viel höheren Sendeleistungen) auch bei DVB-T (terrestrisches Digitalfernsehen) verwendet, allerdings ungepulst.

Wird Wimax mit Richtantennen am Modem "line of sight" betrieben, beträgt die Reichweite mehrere Kilometer und erforderlichen Feldstärken sind im Vergleich zu UMTS (für Inhaus Versorgung) eher gering.
In der "Mobility-Version" (Inhaus-Versorgung) beträgt die Reichweite kaum 1 km (Vergleichbar mit UMTS), der Netz-Ausbau würde sehr teuer werden und die Strahlenbelastung (sofern man von "Belastung" sprechen kann) ist dann mit UMTS vergleichbar. => Die Netzbetreiber , welche in Deutschland Lizenzen erworben haben, sind aber finanziell nicht besonders "potent". Es wird meiner Einschätzung nach eher die erste Version, bzw ein Zwischending werden.
Die etablierten Netzbetreiber setzen auf UMTS, das prinzipiell die gleichen Dienste ermöglicht. Verhindert man also ein Wimax, kommt möglicherweise dafür eine UMTS Basis hinzu, bzw eine vorhandene Basis wird ausgebaut.

Meine Meinung: In Gebieten wo es kein DSL gibt, oder das Verlegen der Kabel zu teuer ist (Dörfer), macht Wimax Sinn. Um die "Belastung" zu minimieren sollten Richtantennen ausserhalb des Hauses (am besten auf den Dächern) verwendet werden, so dass die erforderlichen Feldstärken so gering wie möglich bleiben. Mobility-Wimax (Inhaus-Versorgung) halte ich -ähnlich wie UMTS- für "Schnick-Schnack". Man erspart sich nur das Verlegen eines LAN -Kabels, und wer benötigt beim Herumlaufen oder Autofahren Multimedia-Datenraten ?

sagte sie und forderte die Bürger auf, nicht erst zu warten, bis die Gefahren endgültig erforscht seien..

Frau Doktor postuliert in diesem Satz direkt "Gefahren". Den Begriff "Unbedenklichkeit prüfen" wollte sie an dieser Stelle wohl nicht verwenden.

Nun zur Kardinalsfrage, die mich in diesem Zusammenhang beschäftigt:
Wie stellt sich Frau Doktor die "Erforschung der Gefahren" konkret vor und in welchem Zeitrahmen ?

=> Von der (Wimax) Industrie finanziert ? => Dann heißt es hinterher: Wichtige Ergebnisse werden aus Profitgier zurückgehalten". Öffentlich finanziert ? => "Die Mobilfunklobby hat die Politiker bestochen".

=> Invitro oder an Tieren ? => Dann heißt es hinterher: "Menschen reagieren aber anders".

=> An gesunden Probanden ? => Dann heisst es hinterher: "Betrug, weil Gesunde nicht betroffen sind, nur bestimmte Personen reagieren auf die Strahlung".

=> Über 1 Monat oder 1 Jahr ? => Dann heißt es: "Viel zu kurz" (Das ist dann das Ass im Ärmel, so dass es niemals eine neue Technik geben wird).

=> Also bleibt als Konsequenz doch nur, die von Ihr postulierten "Gefahren" über längere Zeiträume an elektrosmog-empfindlichen Personen (ES) zu testen, oder ?

=> Wer meldet sich freiwillig ?


Kuddel


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