Frage an die Fachleute (Allgemein)
Ich gebe Ihnen Recht, wenn DSL bereits verfügbar ist, so ist Wimax überflüssig.
Für die Wimax-Technik gibt es prinzipiell 2 Anwendungsfälle
- 1.) Die Übertragung über längere Strecken, weil es keine DSL-Kabel gibt oder eine Verlegung zu teuer ist. Dann wird i.d.R. mit Richtantennen und unter "Sichtbedingungen" gearbeitet. In diesem Fall ist die zu erwartende Strahlenbelastung vergleichsweise gering, denn durch das Fehlen jeglicher Hindernisse im Funkweg zusammen mit Richtantennen, welche auch die Empfangsleistung erhöhen,kann mit mehr als 100-fach kleineren Leistungsflußdichten gearbeitet werden.
Die "6Watt-EIRP" -Basis auf einem Hügel vorm Ort würde ich in diese Kategorie einordnen. Deshalb mein "Spruch" von Kanonen auf Spatzen.
Natürlich kann man auch in die entlegensten Ecken ein ADSL-taugliches Kabel legen, aber dann eben mit Anschlußkosten im Bereich etlicher tausend Euro pro Anschluß.
- 2) Das Notebook-Szenario, bzw "Mobility Wimax". Hier geht es um Netzverfügbarkeit immer und überall. Es müssen dann erheblich größere Leistungsflußdichten aufgefahren werden, weil die Endgeräte keine Antennen mit Gewinn verwenden und zudem Hindernisse im Funkweg die Regel sind. Die Reichweite einer Basis in diesem Szenario beträgt dann auch kaum mehr als 1000 Meter bei Sendeleistungen ähnlich wie bei UMTS-Basisstationen.
In Europa wird diese Technik, wenn sie denn überhaupt kommt, mit dem schon vorhandenen UMTS bzw dem LTE Nachfolger konkurieren müssen. Deshalb zweifeln manche daran, dass Mobility Wimax in Europa ein Erfolg wird.
Ich hätte schon Verständnis dafür, wenn ein ES das "Mobility-Wimax" Szenario bekämpft.
Hierzu noch gleich die schon länger hängige unbeantwortete Frage: handelt es sich bei diesen Endgeräte-Antennen um Dauerstrahler? Oder nur wenn Daten übertragen werden?
Solange ein Endgerät angemeldet ist, wird es "ab und zu" einen Puls zur Basis schicken, ähnlich einem Location-Update beim Handy. Das "ab und zu" liegt schon im Interesse der Betreiber, da diese "hallo ich bin noch da"-Meldungen die Übertragungsleistung der Basis reduzieren, so dass weniger Endgeräte angemeldet werden können.
Ansonsten wird gesendet, wenn Daten in Senderichtung anfallen.
Wimax hat ähnlich wie UMTS bei den Endgeräten eine Sendeleistungsregelung, welche nur die für die Übertragung "gerade eben" erforderliche Sendeleistung einstellt.
Bei "Sichtverbindung" wird ein Endgerät also mehr als 100 fach geringe Strahlung aussenden, als wenn das Endgerät den Weg zur Basis durch Häuserwände und über Reflexionen suchen muß.
Falls sie also Wimax nicht verhindern können, sollten sie zur Strahlungsminimierung für die Endgeräte "wenigstens Dachantennen" fordern. Dann werden automatisch auch die Basisstationen mit weniger Sendeleistung auskommen...
Kuddel
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- WIMAX-Pilotversuch gerichtlich gestoppt -
Doris,
31.07.2007, 20:39
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte -
Kuddel,
01.08.2007, 00:21
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte - Fee, 01.08.2007, 07:36
- Frage an die Fachleute -
Fee,
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- WIMAX-Pilotversuch gerichtlich gestoppt - Doris, 02.09.2007, 21:01
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte -
Kuddel,
01.08.2007, 00:21