Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte (Allgemein)
...oder auch "mit Kanonen auf Spatzen".
Also ehrlich...welches Strahlungsniveau hat ein Bürger von einer Basis mit 6Watt EIRP auf einem Schweizer Berg zu erwarten ?
Das sind in 1km Entfernung zum nächsten Dorf unter 1uW/m².
Gigaherz Zitate in kursiv:
Die 360 BAW- resp. WIMAX Grossantennenanlagen müssen aus technischen Gründen, d.h infolge der erforderlichen Reichweiten mit Sichtverbindung zu den Endgeräten (Kleinantennen), ausschliesslich ausserhalb der Bauzonen, möglichst in erhöhten Lagen auf markanten Hügeln und Bergen, errichtet werden.
....
Das Dumme an der Sache ist nur, dass sich mit weniger als 6Watt ERP Gesamtleistung bei weitem keine 330 Quadratkilometer abdecken lassen.
Hier schummelt Gigaherz, denn es ist möglich.
330km² entsprechen einem Radius von ca 10km. Auf eine Entfernung von 10km beträgt die Pfaddämpfung bei 3,5GHz ca 123 dB.
Die Endgeräte verwenden bei solchen Punkt zu Mehr-Punkt Verbindungen in der Regel Richtantennen mit einem Gewinn von 15..17dBi.
Bei Sichtverbindung und einer Sendeleistung der Basis von 37dBm kommt am Empfänger noch eine Leistung von (+37-123+16) ca -70dBm an. Das reicht locker für eine Datenrate von mehreren Mbit/s.
Die Wimax Modems funktionieren ab einem Empfangspegel von schätzungsweise -95dBm (reduzierte Datenrate) bzw -80dBm (volle Datenrate), so dass sogar eine Reserve von 25dB (10dB) für Schlechtwetter und Fading vorhanden ist.
Bedenkt man, dass zu jeder Basisstation (Grossantenne) noch mindestens 1000 Endgeräte (mit Kleinantennen) hinzukommen, ergibt das einen Zuwachs im Schweizer Antennenwald von mindestens 120'000 bewilligungspflichtigen Antennen von über 6Watt ERP pro Konzessionär.
Zwei unkorrekte Behauptungen.
Erstens wird ein Betreiber niemals 1000 Nutzer auf eine Basis buchen können, da sich die Übertragungskapazität der Basis auf die Nutzer aufteilt
Zweitens: Bei asymmetrischem Service (Uplink mit geringerer Datenrate als Downlink) kann bei Wimax eine zusätzliche Systemreserve (auf Kosten einer geringeren Datenrate) durch "Subchanneling" erzielt werden.
Somit kommen die Endgeräte tatsächlich mit deutlich geringeren Sendeleistungen aus, als die Basis.
Das Szenario 120.000 bewilligungspflichtigen (Endgeräte-)Antennen mit über 6Watt EIRP ist also eine Irreführung.
Zudem handelt es sich bei dem Feldversuch um Richtantennen auf Dächern, um die letzte Meile zu überbrücken. Die Strahlung wird also in Häusern und auf Strassen im Vergleich zum normalen Mobilfunk sehr gering sein.
(Bei einem Netzausbau für Mobile Endgeräte wird allerdings mit einem ähnlichen Strahlungsniveau zu rechnen sein).
Kuddel
gesamter Thread:
- WIMAX-Pilotversuch gerichtlich gestoppt -
Doris,
31.07.2007, 20:39
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte -
Kuddel,
01.08.2007, 00:21
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte - Fee, 01.08.2007, 07:36
- Frage an die Fachleute -
Fee,
01.08.2007, 08:01
- Frage an die Fachleute - Kuddel, 01.08.2007, 20:24
- WIMAX-Pilotversuch gerichtlich gestoppt - Doris, 02.09.2007, 21:01
- Gigaherz beschummelt Schweizer Gerichte -
Kuddel,
01.08.2007, 00:21