Diagnose-Funk plant Umstürzchen in der Mobilfunkpolitik (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.06.2020, 16:31 (vor 1462 Tagen)

Bescheidenheit und Zurückhaltung konnte man Diagnose-Funk noch nie unterstellen. Mit seinem fordernden Auftreten setzt der Verein in jüngster Zeit jedoch neue Maßstäbe. Hat seine Vorstände der Hafer gestochen oder steckt mehr dahinter? Hier die Überlegungen eines voreingenommenen Beobachters.

Es liest sich durchaus schlüssig, was "Spiegel"-Kommentator Sascha Lobo schreibt über Donald Trumps Strategien für einen Staatsstreich, sollte er bei den Präsidentschaftswahlen im November den Kürzeren ziehen. Beim Lesen des Artikels kam mir, diverser Parallelen wegen, unversehens der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk und seine Trabanten in den Sinn. Diesen Unentwegten die Planung eines Umsturzes in Deutschland zu unterstellen, wäre nun eine kolossale Überschätzung der selbsternannten Umwelt- und Verbraucherschützer, ein Umstürzchen auf dem kleinen Schaltfeld der Mobilfunkdebatte aber könnte es schon sein. Zu dieser Einschätzung verleitet mich das in jüngster Zeit auffallend forsche Auftreten dieser Mikro-Trumps, die sich, ohne fachliche Eigenkompetenz und ohne ein Mandat der Bevölkerung vorweisen zu können, zunehmend großspurig in die von ihnen selbst entfachte Mobilfunkdebatte einmischen.

Hoch gesteckte Ziele

Methodisch ähnlich wie Trump versuchen sie eine Graswurzelbewegung in Gang zu setzen, um die Politik zu nötigen, sich ihrer Sicht des "Risikos Mobilfunk" anzunähern. Zweifel säen ist das erprobte Mittel zum Zweck. So sieht sich das Bundesamt für Strahlenschutz plötzlich öffentlich unaufgefordert vorgetragenen Ratschlägen von Laien ausgesetzt, wie das Amt seinen Job besser zu erledigen habe, Icnirp sieht sich einer öffentlichen Entmachtungskampagne gegenüber und der IARC wird öffentlich nahe gelegt, die EMF-Risikoeinstufung von derzeit 2B auf 1B oder gar 1 hoch zu setzen. Dies sind nur drei der lauteren Knallerbsen, die die Szene in letzter Zeit platzen ließ.

Vergraswurzelung der Ziele

Die Vergraswurzelung dieser Ziele soll verhindern, dass dies alles als Werk einiger weniger Spinner milde lächelnd abgewunken wird, und Politiker sich Gedanken machen müssen, ob sie wirren Forderungen ihres Wahlvolks aus taktischen Erwägungen einer Wiederwahl mehr Aufmerksamkeit schenken sollen. Schweres Mediengeschütz wie Fox News haben organisierte Mobilfunkgegner zwar nicht, es gibt ersatzweise jedoch jede Menge Wurstblätter und Wurstsites, auf denen sich die Szene ausgiebig entsaften kann. Mit der ÖDP haben sie auch eine Kleinpartei (rd. 8000 Mitglieder bundesweit), die auf Kreisebene unverdrossen synchron mit ihnen scharrt, zuweilen sogar mit Erfolg. Und wenn selbst drittklassige Medien nicht mehr mitspielen wollen, publiziert die Szene auf ihren eigenen Websites ebenso gerne wie vergeblich Offene Briefe an mächtige Entscheider, damit wenigstens im Bodenbewuchs Kreti & Pleti von ihrer Existenz erfahren und von ihren häufig bizarren Forderungen Notiz nehmen können.

Der Weg ist das Ziel

Doch Diagnose-Funk ist machtlos und schon deshalb nicht mit Trump zu vergleichen. Trump wird den Staatsstreich, den Sascha Lobo ihm unterstellt, möglicherweise tatsächlich erfolgreich durchziehen können. Zuzutrauen ist ihm das jedenfalls. Eine Erfolgsaussicht der machtlosen Mobilfunkgegner, die zudem weder Fachkompetenz noch Mandate vorweisen können, sehe ich hingegen nicht. Und ich behaupte, die Steuerleute der Szene teilen insgeheim meine Einschätzung, denn Inbrunst und Selbstgewissheit sind kein tragfähiges Fundament für politisch verantwortungsvolles Handeln. So lande ich denn wieder einmal bei meiner Feststellung, dass das propagierte Ziel für die Szene unerreichbar ist, und deshalb der Weg zum Ziel das wahre Ziel ist. Und die Überlegung, wer davon einen Nutzen hat, das Ziel planmäßig zu verfehlen, führt mich wieder schnurstracks zu den heimlichen Nutznießern irrationaler Ängste gegenüber Elektrosmog. Dass diese von dem Aktionismus der Anti-Mobilfunk-Szene profitieren dürfte unstreitig sein. Ob hinter alledem ein Plan steckt, dafür gibt es zwar etliche belastende Hinweise aber keine eindeutigen Beweise. Wie in einem Indizienprozess müssen deshalb Mosaiksteinchen zu einem stimmigen Bild zusammengefügt werden, um eine Schuld festzustellen – tunlichst ohne die Grenze zu Verschwörungstheorien zu überschreiten. Dies ist die selbst gestellte Aufgabe des IZgMF.

Millionärin Doris Hensinger

Zu der Antwort auf die Frage, wie Diagnose-Funk finanziell über die Runden kommt, gibt es ein neues, mir bislang nicht bekanntes Mosaiksteinchen. Doris, Ehefrau des zweiten Diagnose-Funk-Vorstands Peter Hensinger erbte von ihren Eltern ein Millionenvermögen. Das Wohn- und Geschäftshaus Bismarckstr. 63 in Stuttgart, Sitz von Diagnose-Funk, ist Eigentum der Hensingers. Das Halten, Verwalten und Vermieten des Gebäudes obliegt der H & L Immobilien GmbH & Co. KG, Stuttgart (Bilanzsumme etwa 1,6 Mio. Euro), mit der H & L Immobilien-Verwaltungs GmbH, Stuttgart, als Komplementär. Ziel der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion GmbH & Co. KG ist es, Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen oder zu begrenzen. Franz Littwin schied 2010 als Geschäftsführer der GmbH aus, alleinige Geschäftsführerin ist seither Doris Hensinger.

Unter diesen Umständen ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das kinderlose Ehepaar den Verein nicht nur mit seiner Arbeitskraft hingebungsvoll unterstützt, sondern diesem auch finanziell unter die Arme greift. Dies wiederum zieht den Verdacht nach sich, dass dadurch die Führungsposition Hensingers in dem Verein nachhaltig gestützt wird.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Stuttgart, Rentner, Finanzierung, Druck, Hensinger, Gutbier, Diagnose:Funk, Graswurzelbewegung, Aufmerksamkeit, Bismarckstraße, Anstifter, Hausverwaltung, Sendemast-Gegner, Einwohnerversammlung, Webinar, Erwerbszweck, Selbstgewissheit

Millionärs Ehepaar bittet um Spenden für ihr Lebenswerk

KlaKla, Samstag, 06.06.2020, 13:47 (vor 1461 Tagen) @ H. Lamarr

Zu der Antwort auf die Frage, wie Diagnose-Funk finanziell über die Runden kommt, gibt es ein neues, mir bislang nicht bekanntes Mosaiksteinchen. Doris, Ehefrau des zweiten Diagnose-Funk-Vorstands Peter Hensinger erbte von ihren Eltern ein Millionenvermögen. Das Wohn- und Geschäftshaus Bismarckstr. 63 in Stuttgart, Sitz von Diagnose-Funk, ist Eigentum der Hensingers. Das Halten, Verwalten und Vermieten des Gebäudes obliegt der H & L Immobilien GmbH & Co. KG, Stuttgart (Bilanzsumme etwa 1,6 Mio. Euro), mit der H & L Immobilien-Verwaltungs GmbH, Stuttgart, als Komplementär. Ziel der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion GmbH & Co. KG ist es, Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen oder zu begrenzen.

Unter diesen Umständen ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das kinderlose Ehepaar den Verein nicht nur mit seiner Arbeitskraft hingebungsvoll unterstützt, sondern diesem auch finanziell unter die Arme greift. Dies wiederum zieht den Verdacht nach sich, dass dadurch die Führungsposition Hensingers in dem Verein nachhaltig gestützt wird.

Seit Sept. 2019 leistet sich der private Lobbyverein D:F in der Bismarckstraße 63, 70197 ein Büro, eine Sekretärin, einen Pressereferenten und einen nicht weiter definierten Mitarbeiter. Deren Tätigkeiten sollen nun mit einem Lohn honoriert werden. Gedeckt wird es durch Spenden.

Annahme: Die Millionärin Doris Hensinger könnte eine Spende für die Lohnzahlungen machen. Im Gegenzug übt sie die Tätigkeit der Sekretärin aus und bekommt die Lohnzahlung. Ihre Spende würde als Lohnzahlung wieder in ihren Geldbeutel fließen. Das ganze hat steuerliche Aspekte, positiv für die zwei Schwaben und des Erscheinungsbild Diagnose:Funk. Verfügst du über Geld, kannst du dir ein krudes Hobby leisten und natürlich einen Steuerberater der dir sagt wie du es für dich am günstigen finanzierst. Ein Spendenaufruf für die Lohnkosten, über einen E-Mailverteiler ist dabei nur ein Blendwerk. Ohne Kontrollinstanz, alles aus einer Hand bei den Hensinger. Misstrauisch macht mich dass Ganze, weil Diagnose:Funk keinen Namen bekannt gibt. Dabei ist Diagnose:Funk sonst auch nicht zurückhalten mit ihren Bekanntgaben, wer welchen Posten in dem Verein inne hat. So z.B. Doris Hensinger die Mitgliederbetreuung oder Elke Fertig aus Aschaffenburg, die Vorstandsassistenz.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Stuttgart, Finanzierung, Hensinger, Strippenzieher, Bismarckstraße

Diagnose-Funk: das Schwarze Loch

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2020, 00:38 (vor 1459 Tagen) @ KlaKla

Annahme: Die Millionärin Doris Hensinger könnte eine Spende für die Lohnzahlungen machen. Im Gegenzug übt sie die Tätigkeit der Sekretärin aus und bekommt die Lohnzahlung. Ihre Spende würde als Lohnzahlung wieder in ihren Geldbeutel fließen. Das ganze hat steuerliche Aspekte, positiv für die zwei Schwaben und des Erscheinungsbild Diagnose:Funk.

Nun gut, denkbar ist alles, die Annahme halte ich jedoch für sehr spekulativ. Dem Zeitungsartikel zufolge hat Doris Hensinger eine soziale Ader gegenüber ihren Mietern, wäre sie geldgierig, wären höhere Mieten der einfachere Weg, den eigenen Geldbeutel zu füllen.

Deine Annahme ist mutmaßlich der Intransparenz von Diagnose-Funk geschuldet, der Verein gibt über Mitgliederzahl, Einnahmen, Ausgaben, Mittelverwendung usw. keinerlei Informationen nach außen. Von Rechts wegen hat er dazu auch keine Verpflichtung. Vertrauenerweckend ist das freilich nicht, anscheinend spenden aber noch immer ausreichend viele je ein paar Euro oder wenige viele Euro, dass Diagnose-Funk kein Spendensiegel benötigt. Wollte der Verein für die Öffentlichkeit kein Schwarzes Loch mehr sein, muss er sich nicht völlig nackig machen, er könnte sich der Initiative Transparente Zivilgesellschaft anschließen oder ein anderes Spendensiegel beantragen. Tut er es nicht, darf er sich nicht wundern, fallen spekulative Annahmen über interne Geldflüsse wenig schmeichelhaft aus.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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