Der Große Oberammergauer Marsch in den Wald (Allgemein)

Fee, Freitag, 26.01.2007, 17:25 (vor 6341 Tagen) @ AnKa

"Die Betroffenen sind bereits in ihrer Gesundheit so massiv geschädigt, dass eine Heilung im medizinischen Sinne kaum mehr erfolgen kann"

Dies ist eine aus der Luft gegriffene Behauptung, die zunächst einmal bewiesen werden sollte.

Leider dient die bisherige Forschung, ob ES ein Organ haben zum Strahlenfühlen, was leider auch nach der 31. Studie noch immer nicht der Fall ist, nicht für weitere Erkenntnis.

Haben plötzlich alle Oberammergauer Krebs bekommen, oder was ist konkret passiert?

Nicht einmal beim Tabak bekommen alle Krebs, es steigt nur das Risiko dazu an.

Bis dato lassen sich zunächst einmal alle Zutaten einer typischen Massenhysterie konstatieren. Es ist nicht selten, sondern sogar typisch, dass sich HysterikerInnen krank fühlen können und überdies andere für diesen ihren Zustand bezichtigen.

Diese Behauptung von Ihnen in Bezug auf Oberammergau angewendet, müsste auch zuerst bewiesen werden.

"Elektrosensibilität ist eine irreversible Umwelterkrankung, die jeden treffen kann."

"Elektrosensibilität" ist kein belastbarer Begriff. Mancher meint, er fühle elektromagnetische Einflüsse. Mancher wiederum meint gar, er werde aufgrund seiner "Elektrosensibilität" krank. Bewiesen ist nichts. Eine Befindlichkeitsstörung namens "Elektrosensibilität" etwa, die als Konsequenz es so manchem erlauben würde, sich unter Berufung auf diese frühverrenten zu lassen, kann nicht zweifelsfrei diagnostiziert werden. Das machen noch nicht mal deutsche Ärzte, die an Mobilfunktagungen teilnehmen, mit.

Leider wird es ES, die an einen unbelasteten Ort sehr wohl arbeitsfähig sind, immer schwerer gemacht, weil ihre Arbeitsplätze oft mit DECT, W-Lan ausgerüstet sind und nahe Mobilfunkantennen vorhanden sind. So werden diese ES dann halt wegen psychischen Erkrankungen berentet, die finanzielle Belastung für die Gesellschaft besteht trotzdem.

Ebenso kann man die Bezeichnung "Umwelterkrankung" als wolkige Begrifflichkeit mit nur wenig Aussagekraft klassifizieren. Dieses Wort dient im gegebenen Zusammenhang der Stimmungsmache. Gerne werden z.B. Allergien populär als "Umwelterkankung" bezeichnet, was zwar bei den unbedarften Zuhörern ein "Aha!"-Erlebnis auslöst (nebst dem unbestimmten Gefühl, dass "Umwelt" ja überhaupt etwas Feindliches, Menschenunfreundliches darstellt), was aber die Untersuchung der oft komplizierten Ursache(n)-Wirkungs-Beziehung dennoch nicht erspart.

"Die diesbezügliche Pressemitteilung des LfU ist längst widerlegt, denn zwischenzeitlich durchgeführte Messungen von mehreren unabhängigen Sachverständigen aus dem In- und Ausland haben eindeutig ergeben, dass die biologisch-relevante niederfrequente Modulation tatsächlich von den Mobilfunksendeanlagen abgestrahlt wird."

Hier steht noch der wissenschaftlich belastbare Nachweis für die behauptete biologische Relevanz der niederfrequenten Modulation, und deren Konsequenz für den menschlichen Organismus aus. Solange die nicht dargestellt ist, kann von irgendeiner "Eindeutigkeit" überhaupt keine Rede sein.

"Bei der Frage der gesundheitlichen Gefahren durch Mobilfunk handelt es sich nicht um einen Wissenschaftsstreit, sondern um einen Gegensatz zwischen wirtschaftlichen Interessen einer Industriebranche (Mobilfunkbetreiber) und gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung (erkrankte Anwohner von Mobilfunksendeanlagen)."

Das wäre ja noch schöner.

Natürlich ist die Auseinandersetzung um angebliche gesundheitliche Gefahren durch Mobilfunk zuallererst eine Frage, die aus medizinischer Sicht und unter Zuhilfenahme physikalischer Aspekte betrachtet werden muss.

Indem nun ein Eiferer sich aus diesem Prozess des Erkenntnisgewinns einen "Gegensatz zwischen wirtschaftlichen Interessen einer Industriebranche ... und gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung" zusammenphantasiert, praktiziert er einen kleinen Schritt zurück in Richtung Mittelalter. Damals unterlag zum Beispiel die Beurteilung von Geisteskrankheiten der Einschätzung der Kurie - es wurde mitunter "Besessenheit" konstatiert, wo eigentlich Hilfe und Zuwendung angeraten gewesen wären.

Dieser Vergleich gefällt mir nun sehr. Ïn Ihrem erwähnten Beispiel verkörperte die Kurie die Macht. Heutzutage handelt es sich um eine Geldmacht. Diese Geldmacht wozu die Mobilfunk-Industrie zählt konstatiert Wahn, Einbildung ua. bei den Mobilfunkbetroffenen, wo eigentlich Hilfe und Zuwndung angeraten wären.

Geht es nun nach dem Willen eines zeitgenössischen Eiferers, dann soll es den Einschätzungen einer Glaubensgemeinschaft sogenannter "Elektrosensibler" überlassen sein, was in welcher Weise gesundheitliche Gefahren auszulösen hat und was nicht.

Die Elektrosensiblen möchten nur an einem Ort ohne Elektrosmog beschwerdefrei leben. Wenn mir und andern ES ein bewohnbarer garantierter strahlenfreier Ort angeboten würde, wäre mancher bereit dort hinzuziehen. Ich möchte immer weniger in dieser masslosen hässlichen Strahlensuppe leben, ich nutze kein einziges Wireless-Gerät, die Bosheit gewisser Befürworter ist mir auch immer mehr zuwider.


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