Yury Grigoryev zu Handygebrauch und Hirntumore (Allgemein)
Der russische Wissenschaftler Yury Grigoryev sieht einen Zusammenhang zwischen Handygebrauch und Hirntumoren
Nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur NOVOSTI zitierte Grigoryev dabei eine schwedische Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass Handynutzung in jungen Jahren zu der Entwicklung von Hirntumoren führen kann. Grigoryev sagte, dass es derzeit noch genügend belastbare russische Forschungsergebnisse gebe, die eine Gesundheitsgefährdung durch Mobiltelefone belegen. Er äußerte aber, dass nach Aussagen der WHO Alzheimer, Depressionen, und ein erhöhtes Epilepsierisiko mögliche Folgen des Mobiltelefongebrauchs sein könnten. Lesen Sie die Meldung unter: http://en.rian.ru/science/20090205/119999416.html
Yury Grigoryev gehört zu der russischen RNCNIRP. Seine Aussage zu Handygebrauch und Hirntumore ist nichts Neues, er bezieht sich auf die Ergebnisse von Hardell. Leider finde ich zu der angeblichen Aussage der WHO zu Alzheimer, Depressionen und erhöhtem Epilepsierisiko nichts.
Quelle: FGF Infoline 12.02.2009
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Alzheimer, Depression, RNCNIRP, Epilepsie, Handygebrauch, Hardell, Schweden, Hirntumor
Yury Grigoryev zu Handygebrauch und Hirntumore
H. Lamarr , München, Montag, 16.02.2009, 14:43 (vor 5755 Tagen) @ Doris
In der Originalmeldung heißt es:
Grigoryev cited Swedish research data, which he said showed that if a child uses a cell phone from 8 to 12, then the risk of developing a brain tumor by the age of 21 increases fivefold.
Was könnten dies für "Forschungsdaten" aus dem Land der Elche sein, die Grigoryev da zitiert, ich meine, welche der Hardell-Studien meint er und warum zu Kuckuck nennt er seine Quelle nicht genauer? Das liest sich nämlich ziemlich abenteuerlich, zumal die genannte Latenzzeit für Gehirntumor (9 bis 13 Jahre) erstaunlich kurz ist. Wenn wir mal rückrechnen 2009 - 13 Jahre = 1996, damals gab es immerhin schon etwa 3,1 Mio. Handynutzer in Deutschland. Sollte die These vom 5-fach höheren Tumorrisiko für junge Menschen zutreffen, müsste sich dieser Trend in den kommenden vier Jahren massiv zu erkennen geben, denn bis zum Jahr 2000 stieg die Anzahl der Handynutzer auf knapp 50 Mio. an, darunter mit Sicherheit auch deutlich mehr 8- bis 12-Jährige als 1996.
Damit ist die Existenz mobilfunkkritischer Seiten schon mal bis mindestens 2013 (mit Hirntumor-Inzidenzratenüberwachung) gesichert, allerdings müsste sich spätestens dann ein unverkennbar deutlicher Anstieg (Faktor 5) bei Tumoren in jungen Hirnen zeigen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann suchen wir uns eben eine andere Begründung, um dennoch weitermachen zu können .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Hardell, Hirntumor-Inzidenz
Yury Grigoryev zu Handygebrauch und Hirntumore
Doris , Montag, 16.02.2009, 17:44 (vor 5755 Tagen) @ H. Lamarr
In der Originalmeldung heißt es:
Grigoryev cited Swedish research data, which he said showed that if a child uses a cell phone from 8 to 12, then the risk of developing a brain tumor by the age of 21 increases fivefold.
Was könnten dies für "Forschungsdaten" aus dem Land der Elche sein, die Grigoryev da zitiert, ich meine, welche der Hardell-Studien meint er und warum zu Kuckuck nennt er seine Quelle nicht genauer?
Ich weiß was er meint
Guckst du hier
und hier steht auch was.
Und irgendwo gibt es auch die Aussage (ich glaube auch aus dem Land der Elche) im Zusammenhang mit der Krebsentwicklung, dass die Zahl der Gehirntumore bei den 20 - 30 jährigen in den letzten Jahren gestiegen sei. Da habe ich jetzt aber noch keinen Link, habe aber auch noch nicht gesucht, sondern mich nur erinnert.
Stiefkind Hirntumor
H. Lamarr , München, Montag, 16.02.2009, 18:35 (vor 5755 Tagen) @ Doris
Mille Grazie Signora.
Und irgendwo gibt es auch die Aussage (ich glaube auch aus dem Land der Elche) im Zusammenhang mit der Krebsentwicklung, dass die Zahl der Gehirntumore bei den 20 - 30 jährigen in den letzten Jahren gestiegen sei. Da habe ich jetzt aber noch keinen Link, habe aber auch noch nicht gesucht, sondern mich nur erinnert.
Die Suche nach Trends bei Hirntumoren spülte zunächst dies hier vom Herbst 2006 nach oben:
Epidemiologische Krebsregister gewähren Einblick in die zeitliche und räumliche Dynamik des Krebsgeschehens in definierten Bezugspopulationen; sie ermitteln aktuelle Daten zum Überleben und tragen wichtige Aspekte zur Ursachenforschung bei. Die Krebsregistrierung in Deutschland ist sehr stark föderalistisch geprägt, da im Prinzip in den 16 Bundesländern auch 16 unterschiedliche Landeskrebsregistergesetze bestehen, die zwar zumindest in den groben Grundzügen vergleichbar sind, in relevanten Details aber noch deutliche Unterschiede aufweisen. So besteht für Krebsneuerkrankungen inzwischen in 13 von 16 Bundesländern eine Meldepflicht, während in 3 Ländern weiterhin nur ein Melderecht besteht. Das neue landesweite Krebsregister in Nordrhein-Westfalen, das im Juli 2005 seine Arbeit begann, und das in Baden-Württemberg, das seit Februar 2006 eine neue gesetzliche Grundlage besitzt, werden ausführlicher dargestellt, da in ihnen neue Elemente wie z. B. die flächendeckende elektronische Meldung und die enge Verzahnung mit den klinischen Registern bzw. den Tumorzentren umgesetzt wurden. Die Gründung einer eigenen Gesellschaft (GEKID e.V.) soll die enge Zusammenarbeit aller bevölkerungsbezogenen Krebsregister auf nationaler wie internationaler Ebene in Zukunft stärken.
Und bei der GEKID fand sich dann promt ein PDF aus dem Jahr 2008 mit dem vielversprechenden Titel: Krebs in Deutschland 2003 – 2004 Häufigkeiten und Trends. Nur, ausgerechnet über Hirntumore steht in dieser Publikation rein gar nichts drin und es wird auch nicht gesagt, warum nicht.
Beim Bayerischen Krebsregister lassen sich immerhin Fallzahlen für die Jahre 2003 bis 2005 einsehen. Da wird dann schnell deutlich, dass Hirntumoren eher selten sind. Im Jahr 2005 wurden in Bayern "nur" 817 Fälle registriert. Zum Vergleich: Brustkrebs 8786 Fälle, Prostatakrebs 7741 Fälle. Über die drei Erfassungsjahre hinweg zeigen die einsehbaren Fallzahlen (Neuerkrankungen) bei Hirntumor keine dramatische ansteigende Kurve, sondern ein schwankendes Bild:
2003 -- 777 Fälle
2004 -- 734 Fälle
2005 -- 817 Fälle
Auch beim Krebsregister NRW lässt sich für den Zeitraum 1998 bis 2004 (im Regierungsbezirk Münster) kein klarer Trend nach oben/unten ausmachen, die Werte pendeln um 200 Neuerkrankungen im Jahr, gültig für alle Hirntumoren (ICD-10 C71) und beide Geschlechter.
Wikipedia weiß Erhellendes zu Krebsregister, zum Beispiel, dass das Saarland ein gutes weil langjähriges hat.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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GEKID, Krebsregister, Hirntumor, Klassifizierung, ICD-10, C71
Stiefkind Hirntumor
Doris , Montag, 16.02.2009, 19:11 (vor 5755 Tagen) @ H. Lamarr
Mille Grazie Signora.
In questo caso "Prego, Signore", non "per favore"
Und irgendwo gibt es auch die Aussage (ich glaube auch aus dem Land der Elche) im Zusammenhang mit der Krebsentwicklung, dass die Zahl der Gehirntumore bei den 20 - 30 jährigen in den letzten Jahren gestiegen sei.
Beim Bayerischen Krebsregister lassen sich immerhin Fallzahlen für die Jahre 2003 bis 2005 einsehen. Da wird dann schnell deutlich, dass Hirntumoren eher selten sind. Im Jahr 2005 wurden in Bayern "nur" 817 Fälle registriert. Zum Vergleich: Brustkrebs 8786 Fälle, Prostatakrebs 7741 Fälle. Über die drei Erfassungsjahre hinweg zeigen die einsehbaren Fallzahlen (Neuerkrankungen) bei Hirntumor keine steil ansteigende Kurve:
2003 -- 777 Fälle
2004 -- 734 Fälle
2005 -- 817 Fälle
Das ist mir bei dem umfangreichen GEKID Bericht auch aufgefallen, der hier im Forum ja schon mal diskutiert wurde. Wundert mich schon etwas, auch wenn Gehirntumore bekanntermaßen eher selten auftreten, ist es trotzdem komisch. Aber Dr. Katalanic, den habe ich schon mal angeschrieben und der hat postwendend geantwortet. Ich könnte bei ihm ja mal nachfragen.
Die Aussage bezog sich nicht auf eine allgemeine Zunahme bei Gehirntumoren, sondern darauf, dass bei jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren diese zunehmen würden und das wäre eher ungewöhnlich und würde den Verdacht von Hardell stützen. Ich meine aber ich habe das auf einer der mobilfunkkritischen Seiten gelesen. Sollte es aus der Schwabenmetropole kommen, dann unterschlage ich Ihnen es diskret, um des Blutdrucks Willen
Stiefkind Hirntumor
H. Lamarr , München, Montag, 16.02.2009, 19:31 (vor 5755 Tagen) @ Doris
Mille Grazie Signora.
In questo caso "Prego, Signore", non "per favore"
Mist, schon wieder daneben? Italienisch müsste man können! Wie komme ich da nur wieder raus? Ich hab's: Das kommt mir spanisch vor!
Ich könnte bei ihm ja mal nachfragen.
Ja, bitte, damit würde dieses Forum sozusagen eine Bildungseinrichtung .
Die Aussage bezog sich nicht auf eine allgemeine Zunahme bei Gehirntumoren, sondern darauf, dass bei jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren diese zunehmen würden und das wäre eher ungewöhnlich und würde den Verdacht von Hardell stützen.
Ja, schon, aber eine Zunahme bevorzugt bei den Jüngeren muss sich auch in der Gesamtstatistik niederschlagen.
Ich meine aber ich habe das auf einer der mobilfunkkritischen Seiten gelesen. Sollte es aus der Schwabenmetropole kommen, dann unterschlage ich Ihnen es diskret, um des Blutdrucks Willen
Nee, machen Sie ruhig, jeder macht eben das was er kann. Oder poetisch gesagt: Auch ein blindes Huhn trinkt ab und zu gern ein' Korn.
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Stiefkind Hirntumor
Doris , Donnerstag, 19.02.2009, 16:16 (vor 5752 Tagen) @ H. Lamarr
Mille Grazie Signora.
In questo caso "Prego, Signore", non "per favore"
Mist, schon wieder daneben?
Nein, nein, Ihr Satz war völlig korrekt.
Italienisch müsste man können!
Ich habe auch viel vergessen, manchmal wünschte ich mir ich hätte weitergemacht. Vor allen Dingen dann wenn mich die Sehnsucht nach Italien packt. Aber es ist ja nie zu spät.
Aber nun wenden wir uns dem eigentlichen Thema zu...
Ich könnte bei ihm ja mal nachfragen.
Ja, bitte, damit würde dieses Forum sozusagen eine Bildungseinrichtung .
Ich hab's getan. Dr. Katalinic sagt, dass man sich bisher nur auf die häufigsten Tumorarten beschränkt hat. So sollen aber für die nächste Auflage Gehirntumore und später Lebertumore mit aufgenommen werden. Daten zu Gehirntumoren sind aber schon heute in den Veröffentlichungen bzw. Internetdatenbanken einzelner Krebsregister ausgewiesen.
Aus den Daten für Schleswig Holstein ist allerdings nicht zu erkennen, dass die Rate der Gehirntumore bei jüngeren Menschen angestiegen ist.
Und bei den Krebsregistern der anderen Bundesländern sieht es auch so aus.
Nicht gefunden habe ich, trotz intensivem Suchen, die gemachte Aussage der Schweden für den Anstieg der Gehirntumore zwischen 20 und 30 Jahren. Aber eigentlich ist das auch nur eine von so unendlich vielen Aussagen, die meistens ohne Hand und Fuß sind.
Und mMn kann es auch noch gar nicht sein, dass dies schon in den Statistiken zu erkennen wäre. Ich habe auch Kontakt zur Deutschen Hirntumorhilfe aufgenommen und dort mal nachgefragt, auch ob die mir was Genaues zu den Latenzzeiten sagen können. Denn auch die werden m.E. so gedehnt, wie es gerade in den Kram passt. Da soll ich in den nächsten Tagen nochmals anrufen, die haben sich die Fragen notiert.
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Krebsregister, Schweden, Hirntumor
Bayerische Krebsregister: eine Frage der Zeit
H. Lamarr , München, Dienstag, 17.02.2009, 13:13 (vor 5754 Tagen) @ Doris
Frage: Die jüngsten (publizierten) Fallzahlen im Bayerischen Krebsregister gelten dem Jahr 2005. Für eine Veröffentlichung wüsste ich nun gerne, warum diese Statistik der gemeldeten Fallzahlen anscheinend bis zu 4 Jahre hinter dem aktuellen Kalenderjahr hinterherhinkt. Oder anders gefragt: Was bestimmt maßgebend diese Verzögerung?
Antwort: Die von Ihnen genannte Verzögerung setzt sich aus sämtlichen Teil-Verzögerungen im Verlauf des Meldewegs zusammen. Von Seiten der Vertrauens- und Registerstelle werden neu eintreffende Meldungen grundsätzlich innerhalb weniger Wochen verarbeitet und stehen im Anschluß daran unmittelbar für Forschungs- und Berichtszwecke zur Verfügung. Über die anteilige Zusammensetzung der verschiedenen Teil-Verzögerungen im stromaufwärts gelegenen Teil des Meldewegs (meldender Arzt bzw. Klinikregister) liegen mir derzeit keine Daten vor.
Ein sehr großer Anteil der Tumormeldungen wird zunächst in Papierform und erst später in EDV-Form erfasst, wodurch der Gesamt-Verarbeitungsaufwand deutlich höher ist als bei einmaliger EDV-Erfassung und -Weiterverarbeitung.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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, Krebsregister