Inkonsequente Halbwahrheiten beim SWR (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 28.10.2007, 11:10 (vor 6232 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 28.10.2007, 14:09

In der heutigen Sendung im 3. SWR-Fernsehen "Landesschau" (ab 18.45 Uhr) gibt es einen Schwerpunkt zum Thema Strahlenbelastung. Es geht um Handys, W-Lan und vor allem auch DECT-Telefone.

hier das Video dazu

In der Sendung wird sowohl von Herrn Dr. Mutter als auch von Frau Schütze aus der SWR-Umweltredaktion geäußert:

Herr Dr. Mutter erläutert, daß 15% seiner ambulanten Patienten auf die Strahlung reagieren.
=> Man muß bei dieser Zahl natürlich berücksichtigen, dass bevorzugt Elektrosensible Herrn Dr. Mutter aufsuchen, weil er als Mitglied des Freiburger Appells in diversen Foren als "Experte" genannt wird.

"Man weiss das DECT Telefone Auswirkungen haben, das ist wissenschaftlich erwiesen und an Hirnströmen meßbar".
Herr Dr. Mutter hatte sogar "eine" Patientin, bei welcher 20 Minuten nach einem Telefonat noch Änderungen meßbar waren.

Hier hätte ich zwei Fragen:
Hat Herr Dr. Mutter das selbst gemessen, mit einem DECT Telefon, "doppel-blind" ?

Wer kennt eine Studie, die Veränderung von Hirnströmen mit DECT Signalen
(100Hz Pulsung und Leistung 0,25W / 10mW) "wissenschaftlich" nachgewiesen hat ?
Ich habe in diesem Zusammenhang bisher nur von Studien mit Mobilfunksignalen gelesen, welche Effekte in der Nähe, bzw oberhalb der SAR Grenzwerte gefunden haben.

Die "Aufklärung" durch Frau Schütze ist auch in anderen Punkten nicht nur "diffus", sondern inkonsequent und dient mehr der Verunsicherung, als der Aufklärung:

"Wissenschaftlich ist nichts erwiesen, aber die Hinweise verdichten sich".
Es folgt ein "diffuser" Erklärungsversuch, weshalb ein Nachweis von hochfrequenten E-Smog-Effekten so schwierig ist, weil nämlich viele andere Effekte die Ergebnisse beeinflussen.

"WLAN ist nicht so strahlungintensiv, wie die Schnurlostelefone".
=> Eine merkwürdige Behauptung. Betrachtet man die gemittelte Leistung, so strahlt ein WLAN im Ruhezustand etwas weniger, aber bei Datenübertragung deutlich mehr.
Berachtet man die Spitzenwerte, so sind beide in der Größenordnung nahezu identisch.

Ohne auf die möglichen Aufstellungsszenarien einzugehen, empfiehlt Frau Schütze einem Zuschauer, der DECT und WLAN betreibt: "..das DECT zu entfernen, dann hat er schon was getan und kann das WLAN ruhig lassen". :surprised:

Und das, obwohl sie 1 Minute zuvor in ihrem Vortrag von WLAN-Produkten abgeraten und als "strahlungsarme" Alternative DLAN beworben hatte.

Eine Zuschauerin fragt, ob ihr Funkwecker gefährlich ist und erhält die Antwort:
"Auch Funkwecker erzeugen Elektrosmog. Wenn Sie gut schlafen kann ist das in Ordnung, sonst sollte sie Ihren Wecker austauschen".
=> Wogegen austauschen und was soll das bringen ?
Ein Funkwecker erzeugt nicht mehr Elektrosmog, als ein konventioneller Wecker ohne Funk-Empfänger und der erzeugte "Elektrosmog" ist so gut wie nicht meßbar. Ein Uhrenradio oder eine Nachttischlampe erzeugt sogar mehr E-Smog. Wenn im Haus das empfohlene DLAN betrieben wird, wird die Nachttischlampe sogar um Größenordnungen mehr hochfrequenten E-SMOG abstrahlen, als der Wecker.
Einzig mechanische Wecker haben null Emission. Aber wo bekommt man die noch und wer setzt sich schon freiwillig diesem lauten "Geticke" aus ?

Oder sollte diese Antwort ein Hinweis darauf sein, daß man sich Effekte durch E-smog auch einbilden kann und deshalb ein "Austausch" einen Placebo-Effekt haben könnte ?

K


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