Reflex: Entlastungsversuch im "Spiegelblog" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.12.2009, 13:56 (vor 5448 Tagen)

[Strang nach Prüfung wieder frei geschaltet am 08.09.2011]


Recherche-GAU: Der vom SPIEGEL kolportierte Vorwurf, an der Wiener Uni seien Handy-Studien gefälscht worden, ist definitiv haltlos ...

... berichtet - nicht etwa der szenebekannte Pfarrer Engelbrecht -, sondern der Journalist Torsten Engelbrecht auf Spiegelblog. Spiegelblog ist keine Publikation des "Spiegel", sondern sozusagen der selbsternannte Aufpasser für den "Spiegel", der Fehlleistungen des Nachrichtenmagazins ans Licht holen will. Eigentlich ein guter und ehrenvoller Ansatz. Möglicherweise aber sucht er den "Spiegel"-Tadel in Sachen "Wiener G'schichten" um jeden Preis, selbst um den der Wahrheit.

Ich habe mir den Blog durchgelesen und kann nur einmal mehr den Kopf schütteln, wie die [xxx]vorwürfe gegen Reflex mit vereinter Kraft unter den Teppich gekehrt werden sollen. Denn was passiert denn dort auf Spiegelblog, werden dort etwa neue Fakten herangebaggert, die zu einer grundlegenden Neubewertung der Sachlage taugen? Ich meine, nein, denn es läuft nur wieder das alte Spielchen. Und das geht so:

Um die von Lerchl vorgebrachten für viele zugegebenermaßen ziemlich komplizierten Fakten (Statistik) der [xxx]vorwürfe wird ein großer Bogen gemacht, obwohl dies doch der eigentliche Kern der Angelegenheit ist. Soviel ich weiß hat es zu diesen begründeten Vorwürfen bisher keine Klärung gegeben, was denn nun dran ist und was nicht. Stattdessen findet ein seltsamer Tanz um die Begleitumstände der [xxx]vorwürfe statt und Spiegelblog schießt dabei den Vogel ab. Wenn Engelbrecht sich auf Quellen wie Dr. Mutter, Diagnose-Funk und der-mast-muss-weg stützt, dann hat der Aufpasser des "Spiegel" meiner Meinung nach ein eklatantes Kenntnisdefizit. Er weiß offensichtlich nichts davon ...

  • dass Prof. Lerchl in zwei Internet-Foren (eines davon mit wissenschaftlichem Anspruch) vergeblich auf die Professoren Prof. A. und Rüdiger wartete, um mit ihnen eine offene Diskussion über die Vorwürfe zu führen.
  • dass ein angesehener Professor für Statistik in einem Gutachten fundamentale Zweifel an der Validität der beiden verdächtigten Studie angemeldet hat.
  • dass die Tabakindustrie eine öffentliche aufgeregte Debatte über die Gentoxität von EMF als Entlastung gegenüber dem eigenen Negativ-Image (Passivrauchen) sehen muss.
  • dass Prof. Prof. A. bis vor kurzem der führende wissenschaftliche Repräsentant der deutschen Tabakindustrie war.
  • dass die von ihm genannten Quellen für dramatisch verzerrte und einseitige Berichterstattung bekannt sind.
  • dass sich Prof. A. der genannten Quellen seit geraumer Zeit als Sprachrohr bedient, um die [xxx]vorwürfe als gescheiterte Intrige darzustellen.
  • dass Prof. Speit, Ulm, die Reflex-Studie (GSM) nicht replizieren konnte.
  • dass Prof. Schär, Basel, die Reflex-Studie (GSM) anscheinend nicht ohne Einschränkungen replizieren konnte (genaueres dazu wird hoffentlich die Publikation seiner Studie zeigen).
  • dass eine weitere Reflex-Replikation an der TU Darmstadt im Februar 2010 abgeschlossen sein wird.
  • dass es hinten und vorne nicht reicht, wenn allein Prof. A. verkündet, Reflex sei 3-mal erfolgreich repliziert worden. Diese Sichtweise bedarf der Bestätigung durch andere, die keinen Interessenkonflikt unterliegen. Ein mMn grobes Versäumnis von Engelbrecht, auch seine voreilige Einschätzung kann als "definitiv haltlos" betrachtet werden, der Spaß an der Freud', dem "Spiegel" eine reinzuwürgen, scheint seine Urteilsfähigkeit in Schieflage gebracht zu haben.
  • dass mir von Prof. Rüdiger in Person sein Rückzugsersuchen (Retraktion) für die UMTS-Studie gegenüber der publizierenden Zeitschrift als Word-Datei ausgehändigt wurde, um seinerzeit zu beweisen, dass er seine Studie tatsächlich zurückgezogen hat.

So, mehr ist mir auf die Schnelle jetzt nicht eingefallen. Dreh- und Angelpunkt des ganzen Skandals sind nach wie vor die von Prof. Lerchl ganz zu Anfang vorgebrachten und begründeten [xxx]vorwürfe. Um diese sollte es eigentlich gehen, nicht um das Affentheater, das danach einsetzte, um vom Hauptproblem abzulenken. Nein, Herr Engelbrecht, so einfach ist dies alles nicht, diese Geschichte lässt sich allein mit markigen Worten nicht so schnell ins Grab schreiben. Ich denke es wäre angebracht, mal den Schaum von der ganzen Geschichte wegzublasen, zu den eigentlichen Fakten der [xxx]vorwürfe zurückzukehren und zu versuchen, über deren Berechtigung ehrlich und wahrhaftig zu befinden.

[Hinweis [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 08.09.2011]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verschwörung, Interessenkonflikt, Lobbyarbeit, Tabak, Täuschung, Reflex, Spiegel, Engelbrecht, Replikation, Intrige, Retraktion, Spiegelblog

Reflex: Entlastungsversuch im "Spiegelblog"

Sektor3, Samstag, 19.12.2009, 17:19 (vor 5448 Tagen) @ H. Lamarr

Recherche-GAU: Der vom SPIEGEL kolportierte Vorwurf, an der Wiener Uni seien Handy-Studien gefälscht worden, ist definitiv haltlos ...

... berichtet - nicht etwa der szenebekannte Pfarrer Engelbrecht -, sondern der Journalist Torsten Engelbrecht auf Spiegelblog. Spiegelblog ist keine Publikation des "Spiegel", sondern sozusagen der selbsternannte Aufpasser für den "Spiegel", der Fehlleistungen des Nachrichtenmagazins ans Licht holen will. Eigentlich ein guter und ehrenvoller Ansatz. Möglicherweise aber sucht er den "Spiegel"-Tadel in Sachen "Wiener G'schichten" um jeden Preis, selbst um den der Wahrheit.
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Dreh- und Angelpunkt des ganzen Skandals sind nach wie vor die von Prof. Lerchl ganz zu Anfang vorgebrachten und begründeten Fälschungsvorwürfe. Um diese sollte es eigentlich gehen, nicht um das Affentheater, das danach einsetzte, um vom Hauptproblem abzulenken. Nein, Herr Engelbrecht, so einfach ist dies alles nicht, diese Geschichte lässt sich allein mit markigen Worten nicht so schnell ins Grab schreiben. Ich denke es wäre angebracht, mal den Schaum von der ganzen Geschichte wegzublasen, zu den eigentlichen Fakten der [xxx]vorwürfe zurückzukehren und zu versuchen, über deren Berechtigung ehrlich und wahrhaftig zu befinden.

Dreh- und Angelpunkt sind die Fälschungsvorwürfe. Nach dem, was im IZgMF über die Fälschungsvorwürfe veröffentlicht wurde, bliebe eigentlich nur die Frage nach dem Warum.
Auch das Warum ist mMn klar. Es handelt sich bei den Reflex-Forschern um Tabakforscher, deren Tätigkeit zuvor schon über zwei Jahrzehnte hinweg aus der Verteidigung des Rauchens bestand.
Ich habe keine Zweifel, dass Prof. A./Rüdiger am besten geeignet wären um Gesundheitsschäden von EMF zu finden; sie hätten das Wissen, die Motivation und jede nötige Unterstützung dazu. Dass die von Lerchl untersuchte Datei auf eine dilettantische Fälschung schließen läßt, bedeutet für mich auch, dass von EMF keine wirklichen Gefahren ausgehen, denn wenn es sie gäbe, hätten Prof. A./Rüdiger sie auch gefunden.
Der Rest verläuft nach dem gleichen Schema, das von der Tabakindustrie dokumentiert ist.

  • Veröffentlichung durch Tabakleute (G. Lehnert)
  • (für mich) kein erkennbarer Unterschied zwischen den früheren Tabakmietmäulern und dem was Spiegelblog und Kompetenzinitiative machen
  • Vielfältige Versuche, die Massenmedien auf die Rille zu setzen
  • Baubiologen werden als Kollaborateure gewonnen
  • Aussitzen aller Anschuldigungen
  • Kritische Geister werden in die Pfanne gehauen
  • So tun, als ob ihre Ergebnisse bestätigt seien

[Hinweis: [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 09.09.2011]

Tags:
Manipulation, Engelbrecht, Lehnert, Ablenkungsforschung, Arbeitsmedizin

Arbeiten, die REFLEX bestätigen sollen....

Doris @, Samstag, 19.12.2009, 18:13 (vor 5448 Tagen) @ Sektor3

  • So tun, als ob ihre Ergebnisse bestätigt seien

Anscheinend durch diese beiden Arbeiten.

Exposition bei 1800 MHz-Hochfrequenz-Befeldung induziert oxidativen Schaden bei mitochondrialer DNA in primären kultivierten Neuronen.
Von: Xu S, Zhong M, Zhang L, Zhou Z, Zhang W, Wang Y, Wang X, Li M, Chen Y, Chen C, He M, Zhang G, Yu Z

Transienter DNA-Schaden, induziert durch hochfrequente elektromagnetische Felder (GSM, 1,8 GHz) in der menschlichen Trophoblasten Zelllinie HTR-8/SVneo, bewertet mit dem alkalischen Komet-Assay.
Von: Franzellitti S, Valbonesi P, Ciancaglini N, Biondi C, Contin A, Bersani F, Fabbri E

Zur Arbeit aus Bologna schreibt Roland Glaser im Newsletter 4/2009

DNA-Schäden in Trophoblasten-Kulturen bei gepulsten GSM-Feldern. In den letzten Jahren erschienen mehrere Arbeiten der Gruppe um Silvia Franzellitti aus Ravenna.
Man arbeitet dort mit Kulturen transformierter menschlicher Trophoblasten (HTR-8/SVneo). Das sind embryonale Zellen, die für die Einbettung des Eies in die Gebärmutterwand verantwortlich sind. Zunächst konzentrierte man sich auf den Einfluss der Felder auf die Expression verschiedener Proteine mit wechselhaften und unklaren Ergebnissen (siehe: Neues aus der Wissenschaft, Newsletter 2 und 3, 2009). In einer neuen Publikation wird über DNA-Änderungen im Komet-Assay berichtet. Bei gepulsten (217 Hz, 2 W/kg) GSM-Feldern (1,8 GHz), nicht hingegen bei ungepulsten, konnten bei längerer Exposition (16 und 24 Stunden) signifikante Änderungen gefunden werden. Die Autoren fragen sich selbst, warum nicht bereits nach 4 Stunden Exposition? Vielleicht ist nicht die DNA direkt betroffen sondern Reparaturprozesse?
2 Stunden nach der Exposition ist der Effekt wieder verschwunden. Änderungen der Zell-Vitalität traten in keinem Fall auf. Offen bleibt auch die Frage nach der besonderen Wirkung der gepulsten Felder. Obgleich summarische Temperaturmessungen durchgeführt wurden, sind mikrothermische Temperaturschwankungen (bei immerhin 2 W/kg SAR im Zeitmittel!) nicht auszuschließen.
In Einleitung und Diskussion geht man sehr unkritisch mit den Zitaten um. Wenn beispielsweise behauptet wird: „However, some laboratory investigations on non-thermal effects of HF-EMF provided positive findings (e.g., Refs. [11-13])“, dann bedeuten: 11 = Lai und Singh (1995) - nicht reproduzierbare Resultate, 12 = Maes et al. (1997), die eigentlich nichts gefunden haben, und 13 = Phillips, Singh und Lai (2009), die ohne neue Experimente ihre alten Sachen referieren! Auch die Rüdiger-Publikationen dienen (wenn auch mit gewissem Vorbehalt) als Kronzeugen. Der unbefangene Leser könnte tatsächlich den Eindruck gewinnen, DNA-Effekte seien mehrfach nachgewiesen.
Franzellitti S; Valbonesi P; Ciancaglini N; Biondi C; Contin A; Bersani F; Fabbri E: Transient DNA damage induced by high frequency electromagnetic fields (GSM 1.8 GHz) in the human trophoblast HTR_8/ SVneo cell line evaluated with the alkaline comet assay. Mutation Res., Fundamental and Molecular Mechanisms of Mutagenesis (Oct. 2009); in press.
Franzellitti et al. : Radiat. Res. (2008) 170, 488
Valbonesi, Franzellitti, et al.: Radiat. Res. (2008) 169, 270
Cervellati, Franceschetti, et al.: Reproductive Toxicology (2009) 28, 59

Zu der chinesischen Arbeit gibt es keine Bewertung. Allerdings was die beiden kritisierten Faktoren in der italienischen Arbeit betrifft (Reaktion nach 16 Stunden und nicht nach 4 Stunden und der SAR Wert von 2 W/kg könnten in dieser chinesischen Arbeit auch bemängelt werden.

Tags:
Glaser, Comet-Assay, Zhang, Franzellitti, Bersani, Singh, Reflex Bestätigung, Trophoblasten

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.12.2009, 19:00 (vor 5448 Tagen) @ Doris

Zu der chinesischen Arbeit gibt es keine Bewertung. Allerdings was die beiden kritisierten Faktoren in der italienischen Arbeit betrifft (Reaktion nach 16 Stunden und nicht nach 4 Stunden und der SAR Wert von 2 W/kg könnten in dieser chinesischen Arbeit auch bemängelt werden.

Ja aber, da liegen doch Welten zwischen der skandalauslösenden Wiener UMTS-Studie, die bereits bei 0,05 W/kg DNS-Stangbrüche gefunden haben will, und den 2 W/kg bei den GSM-Replikationen. Die Italiener und Chinesen haben um sage und schreibe 40-mal stärker befeldet als die Österreicher. Dramatisch verbrämt sind dies 2/0,05 x 100 = 4000 Prozent mehr. Wie zum Kuckuck kann Prof. A. da von einer Replikation reden? Und wieso zum Teufel quatschen diverse Sendemastengegner die Darstellung des Ex-Tabaklers so völlig kritiklos wie Lakaien nach, jeder Grundschüler kann doch die Relation von 2 W/kg zu 0,05 W/kg erkennen. Also, was ist da los, träume ich, liege ich völlig neben der Spur oder versucht da nur jemand, andere für dumm zu verkaufen?

Jetzt wo ich's schreibe merke ich erst, dass die UMTS-Studie sowieso schwierig einzuordnen ist wenn Prof. A. von Reflex-Replikationen spricht. Denn eigentlich gehört die UMTS-Studie nicht zu Reflex, sie war ein Reflex-Nachfolgeprojekt. So gesehen ist mein Vergleich oben vielleicht nicht zulässig, das liegt dann aber auch an der schwammigen Zuordnung der UMTS-Studie zum Reflex-Projekt. Manchmal habe ich den Eindruck, Prof. A. legt es geradezu darauf an, dass seine Arbeiten fehlerhaft interpretiert werden. Da lässt es sich dann genüsslich beobachten wie etwa ein Herr Hensinger sich vergallopiert, der eigene Ruf aber unbeschadet bleibt, weil die Fehler ja in der zweiten und dritten Reihe gemacht werden.

Jetzt wird mir auch klar, warum Prof. Prof. A. auf die Frage, ob denn nun schon die Anwohner von Basisstationen den EMF-Krebs fürchten müssen, oder doch nur die viel stärker exponierten Handy-Nutzer, nur ausweichend geantwortet hat. Er wusste wohl schon damals mehr ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehlinterpretation, UMTS-Studie, Ablenkung

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Alexander Lerchl @, Samstag, 19.12.2009, 19:03 (vor 5448 Tagen) @ H. Lamarr

Ja aber, da liegen doch Welten zwischen der skandalauslösenden Wiener UMTS-Studie, die bereits bei 0,05 W/kg DNS-Stangbrüche gefunden haben will, und den 2 W/kg bei den Replikationen. Die Italiener und Chinesen haben um sage und schreibe 40-mal stärker befeldet als die Österreicher. Dramatisch verbrämt sind dies 2/0,05 x 100 = 4000 Prozent mehr. Wie zum Kuckuck kann Prof. A. da von einer Replikation reden? Und wieso zum Teufel quatschen diverse Sendemastengegner die Darstellung des Ex-Tabaklers so völlig kritiklos wie Lakaien nach, jeder Grundschüler kann doch die Relation von 2 W/kg zu 0,05 W/kg erkennen. Also, was ist da los, träume ich, liege ich völlig neben der Spur oder versucht da nur jemand, andere für dumm zu verkaufen?

Letzteres.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Kuddel, Sonntag, 20.12.2009, 15:00 (vor 5447 Tagen) @ Alexander Lerchl
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 20.12.2009, 16:43

Ich hätte nochmal eine Verständnisfrage zum Comet-Assay Verfahren:

Sind die Zellen schon während der Exposition in der selben Agarose-Puffersubstanz, welche bei der Elektrophorese mit Strom durchflossen wird,
oder werden die Zellen nach der Exposition erst isoliert (gefiltert), dann lysiert und dann für die Elektrophorese auf eine "frische" Agarose-Grundlage aufgestrichen ?


Noch eine Frage: Befinden sich die Zellproben während Exposition und Elektrophorese nur auf der Oberfläche der Agarose, oder sind sie mit der Agarose "vermischt" ?

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.12.2009, 17:45 (vor 5447 Tagen) @ Kuddel

Ich hätte nochmal eine Verständnisfrage zum Comet-Assay Verfahren:

Sind die Zellen schon während der Exposition in der selben Agarose-Puffersubstanz, welche bei der Elektrophorese mit Strom durchflossen wird,

nein.

oder werden die Zellen nach der Exposition erst isoliert (gefiltert), dann lysiert und dann für die Elektrophorese auf eine "frische" Agarose-Grundlage aufgestrichen ?

ja (jedenfalls so ungefähr). Nach Angaben der Publikationen werden ca. 10,000 - 30,000 Zellen aus den Petrischalen auf die Agarose pipettiert, dann erfolgt die Lyse, anschließend die Elektrophorese.

Noch eine Frage: Befinden sich die Zellproben während Exposition und Elektrophorese nur auf der Oberfläche der Agarose, oder sind sie mit der Agarose "vermischt" ?

Vermischt (aber erst NACH der Exposition).

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Comet-Assay

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Kuddel, Sonntag, 20.12.2009, 18:12 (vor 5447 Tagen) @ Alexander Lerchl

Danke für die Antworten.

Hintergrund der Fragen war die Überlegung, ob die "Bestrahlung" möglicherweise einen Einfluß auf die Homogenität des Agarose-Substrats der Zellkulturen haben könnte.
Aus dem Chemiepraktikum ist mir noch gut in Erinnerung, daß man Elektrolyte für präzise Leitfähigkeitsmessungen durch einen Rührer ständig in Bewegung hält, weil Salzlösungen dazu neigen, sich bei völliger Ruhe entsprechend ihrer Dichte zu "schichten", sowohl bezüglich Konzentration, als auch Temperatur.
Die Leitfähigkeit von Elektrolyten ist ja nicht nur von der Konzentration sondern auch stark von der Temperatur abhängig.

Nun war meine Überlegung, ob eine gepulste Bestrahlung mit starken GSM-Signalen eventuell zu (wenn auch nur sehr geringen) Vibrationen (Druckschwankungen) führen könnte und quasi die Homogenität der Elektrolytkonzentration im Agarosesubstrat (insbesondere nahe der Oberfläche) gegenüber einer nicht bestrahlten Probe beeinflußt. Ich habe allerdings kein Gefühl dafür, wie stark der Effekt sein könnte, bzw ob er relevant ist.

Da das Substrat ja nun doch ausgetauscht wird, dürfte ein solcher Effekt für die Elektrophorese keine Auswirkung haben. Möglicherweise aber für das Zellwachstum während der Exposition?

Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.12.2009, 18:47 (vor 5447 Tagen) @ Kuddel

Danke für die Antworten.

Dafür nich (Norddeutscher Slang). (Ohne "t"). Oder auch "Nich dafür".

Hintergrund der Fragen war die Überlegung, ob die "Bestrahlung" möglicherweise einen Einfluß auf die Homogenität des Agarose-Substrats der Zellkulturen haben könnte.
Aus dem Chemiepraktikum ist mir noch gut in Erinnerung, daß man Elektrolyte für präzise Leitfähigkeitsmessungen durch einen Rührer ständig in Bewegung hält, weil Salzlösungen dazu neigen, sich bei völliger Ruhe entsprechend ihrer Dichte zu "schichten", sowohl bezüglich Konzentration, als auch Temperatur.
Die Leitfähigkeit von Elektrolyten ist ja nicht nur von der Konzentration sondern auch stark von der Temperatur abhängig.

Nun war meine Überlegung, ob eine gepulste Bestrahlung mit starken GSM-Signalen eventuell zu (wenn auch nur sehr geringen) Vibrationen (Druckschwankungen) führen könnte und quasi die Homogenität der Elektrolytkonzentration im Agarosesubstrat (insbesondere nahe der Oberfläche) gegenüber einer nicht bestrahlten Probe beeinflußt. Ich habe allerdings kein Gefühl dafür, wie stark der Effekt sein könnte, bzw ob er relevant ist.

Da das Substrat ja nun doch ausgetauscht wird, dürfte ein solcher Effekt für die Elektrophorese keine Auswirkung haben. Möglicherweise aber für das Zellwachstum während der Exposition?

Alles ganz interessante Überlegungen, Kuddel, aber das alles hat mit der Problematik "Zu gut um wahr zu sein" nichts tu tun. Die Angabe der Zellzahlen schwankt einfach viel (!!) zu wenig, um auch nur statistisch hinzukommen, von biologischen Variabilitäten mal ganz abgesehen. Ich habe das zwar schon mehrfach gesagt, aber nur als Beispiel: Wenn Sie mit einem Würfel 120 mal würfeln, erwarten Sie ungefähr 20 mal eine Sechs. Aber eben nur UNGEFÄHR! Die Wiener Daten sind hingegen so "präzise", dass das statistische Grundrauschen nicht da ist.

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Hallelulja: Um 4000 Prozent stärkere Befeldung!

Kuddel, Sonntag, 20.12.2009, 19:05 (vor 5447 Tagen) @ Alexander Lerchl

Meine Gedanken kreisten weniger um die Studie aus Wien, als um die von Doris zitierte Studie:

In einer neuen Publikation wird über DNA-Änderungen im Komet-Assay berichtet. Bei gepulsten (217 Hz, 2 W/kg) GSM-Feldern (1,8 GHz), nicht hingegen bei ungepulsten, konnten bei längerer Exposition (16 und 24 Stunden) signifikante Änderungen gefunden werden. Die Autoren fragen sich selbst, warum nicht bereits nach 4 Stunden Exposition? Vielleicht ist nicht die DNA direkt betroffen sondern Reparaturprozesse?
2 Stunden nach der Exposition ist der Effekt wieder verschwunden. Änderungen der Zell-Vitalität traten in keinem Fall auf. Offen bleibt auch die Frage nach der besonderen Wirkung der gepulsten Felder. Obgleich summarische Temperaturmessungen durchgeführt wurden, sind mikrothermische Temperaturschwankungen (bei immerhin 2 W/kg SAR im Zeitmittel!) nicht auszuschließen.

Mikrodosimetrie

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.12.2009, 19:45 (vor 5447 Tagen) @ Kuddel

Meine Gedanken kreisten weniger um die Studie aus Wien, als um die von Doris zitierte Studie:

Ah. Zu Mikrodosimetrischen Effekten gibt es eine Stellungnahme der SSK.

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Arbeiten, die REFLEX bestätigen sollen....

Sektor3, Sonntag, 20.12.2009, 00:28 (vor 5447 Tagen) @ Doris

[*]So tun, als ob ihre Ergebnisse bestätigt seien[/list]

Anscheinend durch diese beiden Arbeiten.

Exposition bei 1800 MHz-Hochfrequenz-Befeldung induziert oxidativen Schaden bei mitochondrialer DNA in primären kultivierten Neuronen.
Von: Xu S, Zhong M, Zhang L, Zhou Z, Zhang W, Wang Y, Wang X, Li M, Chen Y, Chen C, He M, Zhang G, Yu Z

Transienter DNA-Schaden, induziert durch hochfrequente elektromagnetische Felder (GSM, 1,8 GHz) in der menschlichen Trophoblasten Zelllinie HTR-8/SVneo, bewertet mit dem alkalischen Komet-Assay.
Von: Franzellitti S, Valbonesi P, Ciancaglini N, Biondi C, Contin A, Bersani F, Fabbri E
...
Zu der chinesischen Arbeit gibt es keine Bewertung. Allerdings was die beiden kritisierten Faktoren in der italienischen Arbeit betrifft (Reaktion nach 16 Stunden und nicht nach 4 Stunden und der SAR Wert von 2 W/kg könnten in dieser chinesischen Arbeit auch bemängelt werden.

Rüdiger hebt ganz gezielt auf ein Wirkfenster ab, und das mit einer charakteristischen Verteilung im Comet-Assey. Auch Tauber hat ein Wirkfenster, aber eine ganz andere Verteilung im Comet-Assey. Tauber hat auch eine ganz andere Streuung der Messwerte.
Wenn die Italiener Ergebnisse bei ganz anderen Feldstärken haben, dann stützt das nicht gerade die Wirkfenster-Theorie von Prof. A.s Mannen.

Kurz gesagt:
Rüdigers Studie ist völlig daneben (unplausible Werte, andere Verteilung, anderes Wirkfenster).
Taubers Studie ist statistisch ok, aber das Wirkfenster wird durch die Italiener erschüttert, die Comet-Assey-Verteilung durch Rüdiger.

Tags:
Rüdiger, Tauber, Wirkfenster

Reflex: Wirkfenster

H. Lamarr @, München, Sonntag, 20.12.2009, 12:29 (vor 5447 Tagen) @ Sektor3

Rüdiger hebt ganz gezielt auf ein Wirkfenster ab, ...

Sie meinen mit Wirkfenster die SAR? Oder die SAR + Einwirkungsdauer?

... und das mit einer charakteristischen Verteilung im Comet-Assey.

Verteilung von was?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Reflex: Wirkfenster

Sektor3, Sonntag, 20.12.2009, 17:25 (vor 5447 Tagen) @ H. Lamarr

Rüdiger hebt ganz gezielt auf ein Wirkfenster ab, ...

Sie meinen mit Wirkfenster die SAR? Oder die SAR + Einwirkungsdauer?

Als ich es geschrieben habe, meinte ich die SAR. Die Einwirkdauer kommt aber wohl auch mit dazu.

... und das mit einer charakteristischen Verteilung im Comet-Assey.

Verteilung von was?

Rüdiger und Tauber unterscheiden sich erheblich in der Form der Schweife (Aufteilung in A,B,C,D,E Zellen im Comet Assay). Siehe auch "Versteckte Daten - Links/Rechts Drehende EMF?"

Tauber sagt, dass bei stärkerem Feld die Schweife wieder kürzer werden.
Die Reflex-Tabelle sagt, dass bei stärkerem Feld die Schweife länger werden, aber davon weniger Zellen betroffen sind.
Bei Tauber wird die Wirkgröße bei stärkerem Feld offenbar wieder geringer (=> man müßte sehen, was die Wirkgröße ist)
Bezüglich der Schweife ist Reflex im Widerspruch zu Tauber. Dass eine Wirkgröße zwar eine größere Wirkung verursacht (längerer Schweif), aber gleichzeitig weniger Zellen betreffen soll, ist nicht plausibel.

Tags:
Rüdiger, Comet-Assay, Tauber, Wirkfenster

Reflex: Entlastungsversuch im "Spiegelblog"

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.12.2009, 18:18 (vor 5448 Tagen) @ H. Lamarr

  • dass Prof. Lerchl in zwei Internet-Foren (eines davon mit wissenschaftlichem Anspruch) vergeblich auf die Professoren Prof. A. und Rüdiger wartete, um mit ihnen eine offene Diskussion über die Vorwürfe zu führen.

Mit seinem Eintrag im Spiegelblog hat Prof. Rüdiger meines Wissens erstmals öffentlich in einem Online-Medium zeitnah Stellung zu der Wiener Geschichte bezogen. Vergeblich hatte ich mich vergangenes Jahr bemüht, ihn und Prof. Prof. A. zur Teilnahme an den Forendiskussionen zu bewegen. Allerdings ist der Spiegelblog auch "nur" ein Blog, also ein "schwarzes Brett", an das man seine Zettel heften kann, aber kein baumstrukturiertes Forum, in dem man in mühsamer Rede und Gegenrede vor Publikum versucht, einem Sachverhalt auszudiskutieren. Es wäre geradezu ein Weihnachtsgeschenk der Profs Rüdiger und Prof. A., würden sie sich, wenn schon nicht hier dann eben anderswo, einer kontroversen Foren-Diskussion mit Prof. Lerchl stellen würden. Einer Diskussion um den Kern der Sache, nicht einer Diskussion um die Verzierungen, Putten und Schnörkel, die sich seit rund 20 Monaten über den Fakten angesammelt haben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Rüdigers Antworten

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.12.2009, 10:57 (vor 5447 Tagen) @ H. Lamarr

Es wäre geradezu ein Weihnachtsgeschenk der Profs Rüdiger und Prof. A., würden sie sich, wenn schon nicht hier dann eben anderswo, einer kontroversen Foren-Diskussion mit Prof. Lerchl stellen würden. Einer Diskussion um den Kern der Sache, nicht einer Diskussion um die Verzierungen, Putten und Schnörkel, die sich seit rund 20 Monaten über den Fakten angesammelt haben.

Um genau zu sein, 29 Monate. Im Juli 2007 habe ich die Medizinische Universität Wien über den ersten [xxx]verdacht informiert.

Herr Rüdiger wird nicht im Forum oder sonstwo den Kern der Sache diskutieren wollen, weil er die Argumente schlicht nicht entkräften kann. Er wird allerdings momentan gerade eine etwas unerfreuliche Zeit haben, weil er soeben sozusagen offiziell als korrespondierender Autor zu einer solchen Stellungsnahme aufgefordert worden ist. Eine ausführliche Arbeit über die Argumente, die die Grundlage für die [xxx]vorwürfe sind, ist soeben akzeptiert worden und wird in wenigen Wochen oder allenfalls wenigen Monaten erscheinen. Ein Statistiker und ich haben die bereits bekannten Argumente aufgelistet. Im Zuge der Begutachtung empfahlen zwei der vier (!!) Gutachter*, doch auch noch einmal hier und dort etwas zu überprüfen. Bingo! Ich kann das akzeptierte Manuskript leider nicht online stellen, werde aber die Publikation vermutlich zur freien Verfügung stellen. Das kostet zwar viel Geld, das ist es aber wert.

*Normal sind bei solcher Korrespondenz 1 oder allenfalls 2 Gutachter. Dass es hier 4 waren, ist vermutlich der Bedeutung der Sache geschuldet. Alle 4 waren übrigens sehr positiv und 3 geradezu begeistert. Ich hatte keinen Einfluss auf die Auswahl der Gutachter und kenne sie auch nicht (anonymes Begutachtungsverfahren).

Noch eines zur Frage, ob nur Rüdiger und Prof. A. (und die anderen Autoren??) die [xxx]vorwürfe als nicht erwiesen ansehen: Die AUVA in Österreich, die die REFLEX-Nachfolgestudie (also die Veröffentlichung von Schwarz et al. 2008) finanziert hatte, forderte nach Bekanntwerden der Vorwürfe und der unsäglichen ich-entschuldige-mich-für-die-Veröffentlichung-aber-ich-ziehe-sie-nicht-zurück "Expression of Concern" der Herausgeber das Geld zurück und bekam es auch. Es ging nach meinen Infos um ca. 100,000 Euro.

[Hinweis: [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 09.09.2011]

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

UMTS-Studie Wien: indirektes Schuldeingeständnis

H. Lamarr @, München, Sonntag, 20.12.2009, 13:20 (vor 5447 Tagen) @ Alexander Lerchl

Er wird allerdings momentan gerade eine etwas unerfreuliche Zeit haben, weil er soeben sozusagen offiziell als korrespondierender Autor zu einer solchen Stellungsnahme aufgefordert worden ist.

Was heißt "sozusagen offiziell"? Von wem wurde er aufgefordert?

Im Zuge der Begutachtung empfahlen zwei der vier (!!) Gutachter*, doch auch noch einmal hier und dort etwas zu überprüfen.

Das heißt dann im Klartext, dass die Aussagen in dem Artikel nach menschlichem Ermessen objektiv zutreffend sind. Aber: Sind dies dann automatisch auch vier Gutachten, dass der [xxx]verdacht zutreffend ist, so wie er in dem Artikel geäußert wird?

Das kostet zwar viel Geld, das ist es aber wert.

Was kostet sowas denn übern Daumen und bekommen Sie das Geld von der Uni erstattet. Wie ist das überhaupt, publiziert ein Wissenschaftler als Privatperson, als Mitarbeiter einer Uni oder als SSK-Mitglied?

Die AUVA in Österreich, die die REFLEX-Nachfolgestudie (also die Veröffentlichung von Schwarz et al. 2008) finanziert hatte, forderte nach Bekanntwerden der Vorwürfe ... das Geld zurück und bekam es auch. Es ging nach meinen Infos um ca. 100,000 Euro.

Na sowas, nein, das ginge ja nun gar nicht, dies wäre ja ein ziemlich eindeutiges Schuldeingeständnis. Wenn denn die UMTS-Studie so unge[xxx] ist, wie Prof. A. dies nach vorne hin beteuert, dann müsste er nach hinten hin doch nicht zurückverlangte Fördergelder erstatten. Vermutlich gibt es keine öffentlich einsehbaren Belege, dass die Auva tatsächlich eine Rückerstattung verlangte - oder doch? Fehlt bloß noch, dass die EU die Fördergelder für Reflex still und leise wieder zurückbekommen hat. Dies müsste sich eigentlich erfragen lassen, nur wo?

Allmählich habe ich den Eindruck, selbst Prof. A. hat die UMTS-Studie insgeheim schon als "fabriziert" abgeschrieben. Seine Verteidigungslinie zieht er augenscheinlich nicht vor dieser Studie, sondern vor der älteren Reflex-Studie. Zu dieser Einschätzung bringen mich die letzten Stellungnahmen von Prof. A., bei denen die UMTS-Studie völlig in den Hintergrund getreten ist.

[Hinweis: [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 09.09.2011]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
UMTS-Studie, ATHEM-Projekt, Forschungsmittel, Rückerstattung

UMTS-Studie Wien: indirektes Schuldeingeständnis

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.12.2009, 13:45 (vor 5447 Tagen) @ H. Lamarr

Er wird allerdings momentan gerade eine etwas unerfreuliche Zeit haben, weil er soeben sozusagen offiziell als korrespondierender Autor zu einer solchen Stellungsnahme aufgefordert worden ist.

Was heißt "sozusagen offiziell"? Von wem wurde er aufgefordert?

Von den Herausgebern der Zeitschrift, die meinen Artikel zur Veröffentlichung angenommen haben.

Im Zuge der Begutachtung empfahlen zwei der vier (!!) Gutachter*, doch auch noch einmal hier und dort etwas zu überprüfen.

Das heißt dann im Klartext, dass die Aussagen in dem Artikel nach menschlichem Ermessen objektiv zutreffend sind.

Genau.

Aber: Sind dies dann automatisch auch vier Gutachten, dass der [xxx]verdacht zutreffend ist, so wie er in dem Artikel geäußert wird?

Das ist eine extrem gute Frage, über die ich so noch überhaupt nicht nachgedacht habe! Klar sind sie das! Ich werde also diese Gutachten direkt oder über die Zeitschift an die Stellen weiter leiten, die es angeht.

Das kostet zwar viel Geld, das ist es aber wert.

Was kostet sowas denn übern Daumen und bekommen Sie das Geld von der Uni erstattet. Wie ist das überhaupt, publiziert ein Wissenschaftler als Privatperson, als Mitarbeiter einer Uni oder als SSK-Mitglied?

Das kann ich Ihnen jetzt so genau nicht sagen (bin nicht in der Uni). Aber über den Daumen 3,000 Doller pro Artikel. Das Geld kommt weder aus Drittmittelprojekten noch von der SSK noch von der Mobilfunkindustrie (nur um diesen Verdacht gleich auszuräumen).

Die AUVA in Österreich, die die REFLEX-Nachfolgestudie (also die Veröffentlichung von Schwarz et al. 2008) finanziert hatte, forderte nach Bekanntwerden der Vorwürfe ... das Geld zurück und bekam es auch. Es ging nach meinen Infos um ca. 100,000 Euro.

Na sowas, nein, das ginge ja nun gar nicht, dies wäre ja ein ziemlich eindeutiges Schuldeingeständnis. Wenn denn die UMTS-Studie so unge[xxx] ist, wie Prof. A. dies nach vorne hin beteuert, dann müsste er nach hinten hin doch nicht zurückverlangte Fördergelder erstatten. Vermutlich gibt es keine öffentlich einsehbaren Belege, dass die Auva tatsächlich eine Rückerstattung verlangte - oder doch? Fehlt bloß noch, dass die EU die Fördergelder für Reflex still und leise wieder zurückbekommen hat. Dies müsste sich eigentlich erfragen lassen, nur wo?

Ich werde mal versuchen, mich schlau zu machen. Die EU ist allerdings ein extrem bürokratischer Apparat.

Allmählich habe ich den Eindruck, selbst Prof. A. hat die UMTS-Studie insgeheim schon als "fabriziert" abgeschrieben. Seine Verteidigungslinie zieht er augenscheinlich nicht vor dieser Studie, sondern vor der älteren Reflex-Studie. Zu dieser Einschätzung bringen mich die letzten Stellungnahmen von Prof. A., bei denen die UMTS-Studie völlig in den Hintergrund getreten ist.

Das war auch schon früher so.

[Hinweis: [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 09.09.2011]

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

M. Hahn: Was im "Spiegelblog" zensiert wurde

Gast, Montag, 21.12.2009, 22:49 (vor 5445 Tagen) @ H. Lamarr

Mit seinem Eintrag im Spiegelblog hat Prof. Rüdiger meines Wissens erstmals öffentlich in einem Online-Medium zeitnah Stellung zu der Wiener Geschichte bezogen.

Hier der Wortlaut aus dem Spiegelblog:

Hugo Rüdiger sagt:
18. Dezember 2009 um 12:05

Statements, die besagen, dass zum Beispiel Werte gerechnet statt gemessen wurden, sind unhaltbar. Fakt dagegen ist:

1. Eine von der Medizinischen Universität Wien bestellte Kommission kam zu dem Ergebnis, daß ein Fälschungsvorwurf nicht belegt werden kann.

2. Keine unserer Publikationen mußte zurückgezogen werden.

3. Unsere Ergebnisse wurden 2009 durch 3 unabhängige Arbeitsgruppen in 3 verschiedenen Ländern bestätigt, dies wurde in angesehenen wissenschaftlichen Journalen publiziert. Ich frage Sie: Kann es einen besseren Beleg dafür geben, daß unsere Daten korrekt sind?


Auf diesen Eintrag von Prof. Rüdiger entgegnete M. Hahn rund drei Stunden später. Sein Eintrag wurde von Torsten Engelbrecht jedoch nicht freigeschaltet. Was im Spiegelblog deshalb fehlt lässt sich jetzt hier nachlesen:


Michael Hahn sagt:
18. Dezember 2009 um 14:51

H. Rüdiger schrieb:
Unsere Ergebnisse wurden durch unabhängige Arbeitsgruppen bestätigt, dies wurde in angesehenen wissenschaftlichen Journalen publiziert.
Ich frage Sie: Kann es einen besseren Beleg dafür geben, daß unsere Daten korrekt sind?

Entschuldigung Herr Prof. Rüdiger,

Wie spitz soll den der Punkt noch sein, auf den ich es bringe?

Daten für besagte Arbeit wurden statt durch Messen einfach durch Berechnen mit Excel "ermittelt".
DAS IST NICHT KORREKT.
So "ermittelte" Daten können weder richtig noch falsch sein.
Sie sind WERTLOS.
Völlig unabhängig davon, ob und was andere Leute bei sich im Labor heraus bekommen.

Ich frage Sie:
Wieso äußern Sie sich nicht einfach zu DIESEM PUNKT?



[Nachtrag vom 08.09.2011: Mehr zu Zensur im "Spiegelblog" <hier>]

Tags:
Zensur, Journalisten, Engelbrecht

Reflex: Entlastungsversuch im "Spiegelblog"

Christopher, Samstag, 19.12.2009, 21:53 (vor 5447 Tagen) @ H. Lamarr

Ein interessantes Ergebnis bekommt man, wenn man mal nach "Torsten Engelbrecht" googelt: Torsten Engelbrecht bei EsoWatch

Offensichtlich hat der Mann Erfahrung in Sachen "unseriöse Publikationen" - insbesondere allerdings im Bezug auf die Existenz von Viren und mit Blick auf die Impfthematik.

Hier findet sich ebenfalls eine kritische Würdigung des Autors - ich zitiere: "Dies ist kein Buchtip zu Weihnachten! Torsten Engelbrecht, Autor von "Virus-Wahn", einem Haufen unwissenschaftlichem Schwachsinn auf 336 Seiten, hat ein Blog gestartet."


[Hinweis: Esowatch heißt jetzt PSIRAM.COM]

Tags:
Psiram

Reflex: Entlastungsversuch im "Spiegelblog"

KlaKla, Sonntag, 20.12.2009, 10:30 (vor 5447 Tagen) @ H. Lamarr

Die Frage ist, was ist das wahre Ziel von Prof. A..
Wenn der Tabaklobbyist von der Gesundheitsgefahr des Passiv-/Rauchen ablenken will, so ist Prof. A.s Agieren richtig.
Wer die Mobilfunk kritische Szene über viele Jahre hinweg beobachtete, kann mMn. erkennen wer verfügt über Fach Kompetenz und wer verarbeitet wie die bereit gestellten Informationen. Danach sucht man sich die lieben Mitstreiter aus.

Prof. A. hat wie kein anderer Wissenschaftler die Nähe zum Volk gesucht.

Meiner Meinung nach um sich daraus Mitstreiter zu suchen die er leicht instrumentalisieren kann und die ihm Schützenhilfe bieten wenn er die Deckung braucht. Für ne Partie Schach brauchst du 16 Bauern und der Engelbrecht scheint einer zu sein. Prof. A. selbst bleibt wie immer schön im Hintergrund.

Engelbrecht, ein Kumpel von Dr. Mutter ?
"Zu einem impfgegnerischen Buch von Claus Köhnlein und Torsten Engelbrecht schrieb Dr. J. Mutter ein Vorwort."

Die AZK-ler sind aktiv. ;-)

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Meine Meinungsäußerung

Reflex: Entlastungsversuch der Ärztekammer Wien

H. Lamarr @, München, Dienstag, 22.12.2009, 15:42 (vor 5445 Tagen) @ H. Lamarr

Auch die Wiener Ärztekammer spielt brav das Spielchen vom angeblichen Ende des [xxx]verdachts gegenüber der Wiener Reflex-Studie mit ...

"Der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Erik Huber, wies darauf hin, dass erst kürzlich eine italienische, eine Schweizer und eine chinesische Arbeitsgruppe die Arbeiten des Wiener Arbeitsmediziners Hugo Rüdiger im Rahmen der sogenannten "Reflex"-Studie, über die Wirkung elektromagnetischer Strahlung wieder bestätigt hätten."

Quelle: Krone

Ja so steht es dort, der Herr Huber weiß anscheinend mehr als alle anderen, denn bei ihm wurde "Reflex" nicht etwa nur poplig bestätigt, nein, sie wurden (schon) wieder bestätigt. Scharf, der Mann ist tatsächlich besser informiert als Prof. A. & Rüdiger zusammen! Aber: Wenn es so wäre, hätten beide dieses "wieder" im Ringen um "Reflex" doch sicherlich längst schon in die Waagschale geworfen - hammse aber nicht. Und deshalb ist anzunehmen dass die "Krone" übers Gegenteil von der Weisheit letzter Schluss berichtet.

Kommentar: Es ist schon erstaunlich, wie leicht sich Leute in die Irre führen lassen, wenn sie nur entsprechend gepolt und unkritisch sind. Erik Huber gehört zu den regelmäßigen EMF-Alarmmeldern in Wien, ihm sind die Verlautbarungen von Franz Prof. A. deshalb hoch willkommene Munition, um den eigenen Standpunkt zu verteidigen. Denn so muss er sich nicht eingestehen, sich jahrelang geirrt und die Öffentlichkeit mit Falschmeldungen unnötig verängstigt zu haben. Dieser Mechanismus der selbsterhaltenden Desinformation prüft nicht kritisch den Wahrheitsgehalt einer Information, dafür erklärt er, wieso es stets die selben Leute sind, die nimmermüde warnen, warnen und warnen, in der Hoffnung, am Ende doch mal Recht zu behalten. Und wenn nicht, na gut, dann wird man halt ganz still oder wendet sich weniger Riskantem zu. So wie Dr. Waldmann-Selsam, die sich, nachdem ihr menschliche Opfer ausgegangen sind, den angeblich funkgeschädigten Bäumen zugewendet hat und nun über diese eine Kasuistik nach der anderen erstellt.

[Hinweis: [xxx] aus Rechtsgründen editiert am 09.09.2011]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Medien, Falschmeldung, Wien, Arzt, Arbeitsmediziner, Verdacht, Aerztekammer, Huber

IZgMF-Forum besser platziert als "Spiegelblog"

H. Lamarr @, München, Dienstag, 22.12.2009, 16:11 (vor 5445 Tagen) @ H. Lamarr

Google hat seine "Drohung" wahr gemacht und wertet Foren-Beiträge tatsächlich stärker als früher.

Ein Beispiel ist der hier im Strang diskutierte Entlastungsversuch für Reflex im Spiegelblog: Wenn ich unter Google den Suchbegriff "spiegelblog reflex" eingebe verweist das Top-Resultat auf diesen Strang hier, sogar - und das ist ein dicker Hund - noch vor dem Originalblog beim Spiegelblog daselbst.

Wer also in der Mobilfunkdebatte etwas zu sagen hat und gehört werden möchte, der ist am besten beraten, es hier zu tun. Na gut, ersatzweise geht natürlich auch der "Spiegel", die Süddeutsche oder die FAZ ;-).

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Spiegelblog

Neues von Torsten Engelbrecht

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 11.03.2010, 19:35 (vor 5366 Tagen) @ H. Lamarr

Mobilfunkstrahlung

Mehr weiss man erst zu spät
Von Torsten Engelbrecht

Die Frage, ob Handys die Gesundheit gefährden, wird kontrovers diskutiert. Im Hintergrund wirkt die Mobilfunkindustrie nach Kräften mit.

Zum Beitrag ...

Kommentar: Schade, Engelbrecht fängt ganz eindeutig mit der Gefährdung durch Handys an (nicht Sendemasten), bringt dann im Verlauf seines Artikels aber doch wieder die beiden nicht vergleichbaren Emissionsquellen durcheinander. Das ist wirklich interessant zu beobachten, wie dies mit dem nebulösen Begriff "Mobilfunkstrahlung" gelingt, der keinerlei Differenzierung zulässt zwischen harmloser Strahlung von Sendemasten und möglicherweise nicht ganz so harmloser Strahlung von Mobiltelefonen. Dieses Modell der Desinformation durch ungenaue Ausdrucksweise mit vielleicht absichtlicher Inkaufnahme von Missverständnissen erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

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Neues von Torsten Engelbrecht (II)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.04.2015, 18:37 (vor 3501 Tagen) @ H. Lamarr

Die Frage, ob Handys die Gesundheit gefährden, wird kontrovers diskutiert. Im Hintergrund wirkt die Mobilfunkindustrie nach Kräften mit.

Wie der Teufel schreibt Torsten Engelbrecht gegen Mobilfunk an, als ob er dafür von den Tabakmultis bezahlt würde. Ein günstige Strömung wegen ist mir heute sein Artikel „Möglicherweise krebserregend“ Handystrahlung, das unterschätzte Risiko ins Netz gegangen (PDF, 9 Seiten). Engelbrecht schrieb ihn schon 2011 für die Ausgabe 192 einer Zeitschrift mit dem netten Titel Dr. med. Mabuse. Wieso der laut Psiram "deutscher Volkswirtschaftler, freier Journalist und Autor aus Hamburg" sich berufen fühlte, ausgerechnet für Mediziner das komplexe Thema EMF zu verwursten, ist nicht ersichtlich. Ebenso unergiebig bleibt die Frage, wie es das Manuskript überhaupt in eine Zeitschrift schaffen konnte. Denn Engelbrechts Problem (in EMF-Fragen) ist: Er ist Experte von Googles Gnaden. In Ermangelung eigener Quellen muss Engelbrecht notgedrungen auf Zweit- und Drittquellen zurückgreifen, aus deren Material er seine Enthüllungsartikel komponiert, "nachweislich", wie es ihm beliebt zu schreiben. Renommierte Medien können mit solchen Wiederaufbreitungen aus vierter Hand üblicherweise nichts anfangen.

Hintergrund
Dr. med. Mabuse in Wikipedia

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