WF-EMF-Workshop: Dariusz Leszczynski sagt ab (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 06.04.2013, 23:58 (vor 4244 Tagen) @ H. Lamarr

Der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk, der sich in seiner Selbstsicht als "Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation" sieht, wurde am 20. März zur Teilnahme an dem Workshop "Evaluating Evidence in Research: Communication, Ethics & Credibility", 18. und 19. April 2013, Berlin, eingeladen. Veranstalter ist das Wissenschaftsforum EMF (kurz: WF-EMF).

Jetzt hat der Workshop ein prominentes Opfer zu beklagen, Dariusz Leszczynski hat seine Teilnahme zurückgezogen. Offiziell begründet er den Rückzieher mit dem Krankenstand, in dem er seit seiner Rückkehr aus Australien ist, Leszczynski macht jedoch keinen Hehl daraus, dass ihn die zahlreichen "ICNIRP"-Wissenschaftler auf dem Workshop abgeschreckt haben, er hätte sich mehr Ausgewogenheit gewünscht, nachzulesen ist das alles auf Leszczynskis Webseite.

Typisch Diagnose-Funk, nämlich widersprüchlich bis auf die Knochen: Dariusz Leszczynski darf sich mit Sondererlaubnis über das Veröffentlichungsverbot von Jörn Gutbier hinwegsetzen und die Gutbier-Absage an das WF-EMF auf seiner Seite (zweisprachig) zum Download anbieten :no:.

Kommentar: Ich finde die Absage Leszczynskis nicht gerade überzeugend begründet. Natürlich ist es komfortabler, sich im kontroversen Rahmen mit Gleichgesinnten zu umgeben, doch schätzte ich den eigenwilligen Wissenschaftler bislang so ein, dass er, wie "Kevin allein zuhaus", durchaus in der Lage ist, seinen Standpunkt auch ohne Beistand unbeirrt zu vertreten. Eigens dafür war er ja eingeladen, seine Sicht der Dinge vorzubringen, die bekanntlich nicht die Sicht der ICNIRP ist. Sich jetzt zu verabschieden heißt, dass diese Stimme auf dem Workshop stumm und auch dieses Reststück an Ausgewogenheit auf der Strecke bleibt. Vielleicht wollte der Stuk-Mann auch nur nicht auf Lerchl treffen, die beiden haben nämlich noch eine Rechnung offen.

Gut finde ich die Transparenz, mit der Leszczynski auch unangenehme Dinge verarbeitet wie jetzt seinen Rückzieher. Ganz schlecht finde ich, dass er sich an Diagnose-Funk angehängt hat. Denn wenn er schreibt "Justification provided by the Diagnose-Funk is very similar to my opinion: the list of speakers does not provide balanced platform for debate", spricht Leszczynski von gerade einmal 1 Prozent des 4-seitigen Gutbier-Pamphlets. Von den übrigen 99 Prozent, die nichts weiter sind als grelle Diffamierungen und Denunziationen, spricht Leszczynski nicht. Aber er bietet diesen Mist zum Download an. Gepunktet hat er damit bei mir trotzdem, allerdings Minuspunkte - zum ersten mal. Ich kann dem Stuk-Mann nur wünschen, dass er die schwierige Lebensphase, in der er momentan steckt, ordentlich meistert und nicht abrutscht, sein Heil bei organisierten Mobilfunkgegnern zu suchen. Was er da heute auf seiner Website geleistet hat, empfinde ich als grenzwertig, einem Wissenschaftler von Rang unwürdig.

Und jetzt versuche ich herauszubekommen, wie viele der Workshopper tatsächlich "ICNIRP"-Wissenschaftler sind. Was sind überhaupt "ICNIRP"-Wissenschaftler?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
ICNIRP, Wissenschaftler, Hetzer, Leszczynski, Transparenz, Dialogverweigerung, Dossier, Workshop, Kontroverse, unabhängige Wissenschaft, Wissenschaftsforum, Mobber


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