Stuttgarter Mobilfunkgegner - vermeidbare Falschmeldung (Medien)
Traditionell ist NRhZ-Online ein (besser: das) Sprachrohr überzeugter Mobilfunkgegner. Gegenwärtig bringt dieses Portal den mehrteiligen Beitrag eines Stuttgarter Mobilfunkgegners. Es sind die üblichen Behauptungen, Halbwahrheiten und Vermutungen, wie sie das Internet zuhauf zur Frage über mögliche biologische Nebenwirkungen des Mobilfunk ausspuckt. Ein Neuheitenwert des NRhZ-Beitrags ist nicht erkennbar, wer nichts besseres zu tun hat kann ihn aber trotzdem lesen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, warum Mobilfunkgegner heute nicht weiter sind als vor zehn Jahren.
Der Autor, Peter Hensinger, ist von einer selbst erteilten Mission beseelt, den Menschen die Augen zu öffnen. Denn er, er weiß es schließlich besser. Welch' schlichter Orientierung er dabei folgt, erkennt man an Textpassagen wie diesen:
- "Doch die Wahrheit lässt sich nicht unterdrücken. Weltweit arbeiten Wissenschaftler zusammen und veröffentlichen die von der Industrie unterdrückten oder verfälschten Forschungsergebnisse."
- "Es ist zu befürchten, dass die Mobilfunklobby alle Hebel in Bewegung setzt, damit solche kritischen Stimmen nicht zum Zug kommen."
In Teil 3 seines NRhZ-Beitrags behauptet Hensinger, Grünen-Chef Cem Özdemir säße im Beirat der Vodafone-Stiftung. Als Quelle nennt Hensinger www.gruene-fraktion-bremen.de
Diese Behauptung wird unverzüglich im hese-Forum kolportiert, und in einen anderen Zusammenhang gestellt.
Doch die Behauptung von Hensinger ist falsch. Wer tatsächlich im Beirat der Vodafone-Stiftung sitzt, lässt sich an dieser Primärquelle zweifelsfrei feststellen.
Vermutlich saß Özdemir einmal in diesem Beirat und Hensinger hat nur schlecht (Veraltetes) recherchiert. Die fehlerhafte und vor allem einseitige Recherche ist ein typisches Defizit eifriger Mobilfunkgegner, wie sich in diesem Forum an vielen Beispielen z.B. hier nachlesen lässt.
Es ist unverständlich, warum Hensinger auf eine Sekundärquelle für seine Behauptung ausweicht, die noch dazu versiegt ist, wenn er mühelos auch auf die Primärquelle (Stiftung Vodafone) hätte verlinken können. Der erstbesten Quelle blind zu vertrauen ist kein Indiz für verantwortungsbewussten Umgang mit Information.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –