Klaus Scheler: Mobilfunkgegner an Pädagogischer Hochschule (Allgemein)
Die sogenannte Kompetenzinitiative trommelt für eine von Peter Hensinger eingefädelte Veranstaltung in Stuttgart:
Dr. Klaus Scheler, Physikdozent an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, spricht am Freitag, 10. Juli, 19 Uhr im Bürgerzentrum West in Stuttgart über das Thema Mobilfunkstrahlung: Die unterschätzte Gefahr für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Wie so häufig, ist die KO-Ini auch diesmal nicht auf der Höhe der Zeit, denn Dr. Klaus Scheler ist mitnichten Physikdozent an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Er war es, bis die Heidelberger ihn zum 1. April 2015 in den Ruhestand entließen. Auch möglich: Die KO-Ini weiß über Schelers Verrentung Bescheid, nutzt seinen ehemaligen beruflichen Status jedoch ungeniert weiter, um besser Eindruck schinden zu können.
Das IZgMF hat sich die von Herrn Scheler noch an der Hochschule ausgearbeiteten pädagogischen Unterrichtseinheiten "Wirkungen und Gefahren von Handy- und Mobilfunkstrahlung" besorgt (7. bis 10. Schuljahr) und mit sehr gemischten Gefühlen angesehen. Scheler beschreibt darin einige einfache technische Versuche mit Hochfrequenz, daran fanden wir nichts Anstößiges. Doch abseits der physikalischen Erläuterungen bricht sich die Anti-Mobilfunk-Einstellung des "Physikdozenten" ihre Bahn mit unverkennbar tendenziösen Texten. Aus unserer Sicht ist es beunruhigend, dass ein Mobilfunkgegner seine unqualifizierten persönlichen Ansichten in das Unterrichtsmaterial für Schulkinder hat einfließen lassen können, eine Qualitätskontrolle seitens der Hochschule fand augenscheinlich nicht statt. Vieles gibt es zu beanstanden, z.B. behauptet Dr. Scheler ungerührt, Gymnasiasten(!) aus Speichingen hätten den Geldrolleneffekt infolge EMF-Einwirkung "eindeutig nachgewiesen". Oder er stellt Schülern die unsinnige Aufgabe: "Wie könnte man bei einem Handytelefonat sich und andere vor zu hoher Bestrahlung und damit vor zu hoher Erwärmung schützen?". Lieblingswort Schelers ist "Strahlenbelastung", er suggeriert kaum beherrschbare Gefahren durch Nutzung der Mobilfunktechnik, differenziert nicht sauber zwischen Fakt und Meinung und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, sind seine Literaturempfehlungen auf Werke der Anti-Mobilfunk-Szene über alle Maßen haarsträubend, von seiner Linkliste nicht zu reden.
Am liebsten würde ich die Verfehlungen Schelers in seinen Unterrichtseinheiten der Reihe nach abarbeiten, um an konkreten Beispielen deutlich zu machen, wie tendenziös das Material ist, mit dem der Mobilfunkgegner Schülerinnen und Schüler unterschwellig verunsichert und so potenziellen Nachwuchs für die unter Schrumpfung leidende Anti-Mobilfunk-Szene heranbildet. Doch dies alles ordentlich auszuarbeiten und zu formulieren kostet viel Zeit, die ich jetzt nicht bereit bin aufzubringen.
Die trojanischen Elektrosmog-Unterrichtseinheiten entstanden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Sport und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg. Dort sollten sie seit 2008 für 25 Euro auch auf CD erhältlich sein. Wir fragten nach und eine Mitarbeiterin gab uns zu verstehen, die Mappe mit den Unterrichtseinheiten werde "eigentlich nicht mehr abgegeben". Über die Gründe konnte oder wollte sie nichts Genaues sagen, ich kann sie mir aber sehr gut vorstellen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –