P-Diagnose Z58: "Elektrosensible" wehrt euch! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.03.2013, 01:07 (vor 4259 Tagen) @ hans

Immerhin vermarktet er seine neue Erkenntnis schon fleissig.

Auf seiner oben verlinkten Seite z.B. so:

Ebenfalls Post von Gigaherz bekommen werden nun einige Rektorate von Universitäten, die Elektrosmogleugner als Dozenten beschäftigen oder gar offizielle Verharmlosungs- und Verwässerungsinstitute in ihren heiligen Hallen beherbergen. Es reicht jetzt endgültig!

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich offensichtlich von ihrer eigenen, internen Krankheit, dem sogenannten Repachollismus 1) hervorgerufen durch das dort eingeschleppte ICNIRP-Virus 2) erholt. Ein für Elektrosensible hocherfreuliches Ereignis, für Versicherungsgesellschaften und Vermieter von Standorten für Mobilfunkantennen allerdings ein höchst folgenschweres.

:clap: Das wird eine Gaudi!

Die unangenehme Seite der Z58-Diagnose für "Elektrosensible": Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken aufgrund sozioökonomischer oder psychosozialer Umstände.

Der Code Z58 fällt in der ICD-10 unter Kapitel XXI: Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen
(Z00-Z99)

Und dies bedeutet für unseren vorschnellen Schutzheiligen nichts Gutes, nämlich:

Die Kategorien Z00-Z99 sind für Fälle vorgesehen, in denen Sachverhalte als "Diagnosen" oder "Probleme" angegeben sind, die nicht als Krankheit, Verletzung oder äußere Ursache unter den Kategorien A00-Y89 klassifizierbar sind. Dies kann hauptsächlich auf zweierlei Art vorkommen:

a) Wenn eine Person, wegen einer Krankheit oder ohne krank zu sein, das Gesundheitswesen zu einem speziellen Zweck in Anspruch nimmt, z.B. um eine begrenzte Betreuung oder Grundleistung wegen eines bestehenden Zustandes zu erhalten, um ein Organ oder Gewebe zu spenden, sich prophylaktisch impfen zu lassen oder Rat zu einem Problem einzuholen, das an sich keine Krankheit oder Schädigung ist.

b) Wenn irgendwelche Umstände oder Probleme vorliegen, die den Gesundheitszustand einer Person beeinflussen, an sich aber keine bestehende Krankheit oder Schädigung sind. Solche Faktoren können bei Reihenuntersuchungen der Bevölkerung festgestellt werden, wobei eine Person krank sein kann oder nicht, oder sie werden als ein Zusatzfaktor dokumentiert, der dann berücksichtigt werden muss, wenn die Person wegen irgendeiner Krankheit oder Schädigung behandelt wird.

Na dann, Hans-Ueli, viel Erfolg bei deinem Feldzug zugunsten der Z58-Diagnose, "Elektrosensible" mit Grips im Kopf werden dich dafür verprügeln müssen.

Menschen mit psychischen Behinderungen finden z.B. im Verein zur Wiedereingliederung psychosozial geschädigter Mensche e.V. Leipzig eine Zuflucht, die sie freiwillig betreten aber auch wieder verlassen können: Verrücktheit gehört zum Alltag und psychische Erkrankung ist ganz normal - Unter diesem Motto steht unsere tägliche Arbeit - schreibt der Verein auf seiner Website.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Krankenkasse, Behinderung, Verhaltensstörung


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