Je unverschämter die Sprache, desto spendabler die Spender (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.09.2011, 13:06 (vor 4806 Tagen) @ Doris

... - Leute, die zu klug sind, um auf die Parolen der populistischen Tea-Party-Bewegung zu hören.

und welches Klientel wird bedient mit dieser unverschwämten Sprache, die sich wirklich sehr auffällig in der Mobilfunkdiskussion findet?

Also ich trink kein' Tee, sondern Kaffee ;-).

Wen die Verbalrabauken mit ihrem unflätigen Ton ansprechen wollen weiß ich nicht, manchmal meine ich, es wird aus Tradition gepöbelt. Wenn Sie auf die Mobilfunkdebatte vor etwa zehn Jahren zurückblicken, war der krachende Ton die Hetze noch wesentlich schlimmer und häufiger als heute. Aus meiner Sicht haben eine Handvoll Frontleute damals den Ton geprägt und mit diesem Ton bestimmte Gesellschaftsgruppen angezogen, etwa diesen Typus hier, andere verprellt. Ton und Gehabe wirken wie Filter. Neuankömmlinge in der Debatte wagen es in aller Regel nicht, sich gegen die Etablierten aufzulehnen, sie passen sich an und machen mit - oder machen die Biege.

Leider werden wir es nie erfahren, wie sich die Mobilfunkdebatte entwickelt hätte, wenn es diese Trendsetzer zum Groben nicht gegeben hätte, sondern - und da schließt sich der Kreis zu Huntsman - mehr "Ernste" und "Leise". Ebenso zulässig ist freilich der Umkehrschluss: Die Ernsten und Leisen machen um die Mobilfunkdebatte einen ebenso großen Bogen wie um die Tea-Party-Bewegung und überlassen das Feld den - naja das brauche ich jetzt nicht weiter ausführen ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hetze, Wutbürger, Pöbeln, Populismus, Parolen


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