Adlkofer zu Lerchl-Studien: schlechte Verblindung? (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Samstag, 16.07.2011, 12:49 (vor 4874 Tagen) @ H. Lamarr

Ex-Teilnehmer "wuff" hat in Prof. Adlkofers Dokumentenstapel gegriffen und vermeldet im Gigaherz-Forum deshalb, was sonst, "hoch Brisantes":

...

“Die Annahme, dass ein halbwegs intelligenter Mitarbeiter im Verlauf von ca. 40 Wochen nicht in der Lage sein sollte herauszufinden, in welcher der beiden im selben Raum befindlichen Expositionsanlagen die bestrahlten und in welcher die scheinbestrahlten Mäuse hausen, dürfte an Einfalt kaum überbietbar sein. Dafür, dass die Versuche in Wirklichkeit ohne „Verblindung“ durchgeführt wurden, gibt es durchaus Belege.“

Diese zwei Sätze sind hoch brisant. [...]

-------------------------------------------------

Warum Prof. Adlkofer als "Kritiker" nicht deutlich beim Namen genannt wird ist bemerkenswert aber nicht weiter wichtig. Nicht weiter wichtig ist auch der PDF-Dateiname des Gutachtens (bmu_gutachten-zu-lerchl), der den falschen Eindruck erweckt, das "Bundesministerium für Umwelt" habe damit irgendetwas zu tun. Nein, wichtig ist der Vorwurf, den der ehemalige Tabakforscher Adlkofer an Prof. Lerchls Adresse schickt, nämlich dass in dessen Labor die Vorkehrungen zur Verblindung von Versuchen von "halbwegs intelligenten Mitarbeitern" unterlaufen werden konnten.

Ist das die späte Retour-Kutsche von Prof. Adlkofer wegen der "Verblindungsaffäre" anlässlich der von ihm geleiteten Reflex-(Teil)studie in Wien? Egal, auch das ist nicht von Bedeutung. Wichtig sind die Behauptungen, dass a) die Verblindung bei Lerchl leicht zu knacken gewesen sei, und b) die Experimente möglicherweise unverblindet durchgeführt wurden.

Ich bin gespannt was der angegriffene Prof. Lerchl zu den Vorwürfen seines Kollegen zu sagen hat, deshalb habe ich in Bremen um eine Antwort gebeten.


Das ist mal ein Aha-Erlebnis, vielen Dank!

Also, um es ganz klar zu sagen:

1) Natürlich hätten wir jederzeit die Verblindung knacken können.
2) Natürlich könnten wir im laufenden Experiment jederzeit die Verblindung knacken.
3) Natürlich kann das jeder, der solche Experimente durchführt, auf einfachste Weise tun: HF-Diode, Voltmeter, fertig.
3) Darum geht's aber gar nicht, denn wir WOLLEN die Verblindung nicht knacken!

Es geht bei "verblindeten" Experimenten nicht darum, die Entblindung zu verhindern, sondern äußerlich nicht unterscheidbare Expositionsbedingungen zu schaffen, damit die Experimentatoren nicht bewusst oder unbewusst beeinflusst werden. Punkt.

Das von Adlkofer vorgebrachte Argument ist also keines und allenfalls Beleg für seine Art zu denken bzw. zu erreichen, dass andere Mobilfunkkritiker dazu gebracht werden zu glauben: "Der Lerchl hat vielleicht geschummelt." Interessant. Dass "wuff" es ungeprüft übernimmt, ist für ihn als "Wissenschaftskritiker" blamabel, entspricht aber seinem "Mittelstufenniveau" (seine Worte).

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
, Entwertung


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum