WBF-Bewertung 2011: keine Gefährdung durch EMF (Allgemein)
Im Zuge des WBF-Expertenforums 2011 setzten sich österreichische und internationale ExpertInnen der unterschiedlichsten Fachdisziplinen mit insgesamt 100 Studien auseinander, die zwischen Februar 2010 und Jänner 2011 weltweit publiziert wurden.
Nach eingehender Prüfung der Studienlage sowie intensiver Diskussion stellte das Gremium einstimmig fest, dass sich die Erkenntnislage gegenüber der letzten Konsensus-Konferenz im April 2010 nicht verändert hat:
Eine Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden! Es ist daher auch weiterhin davon auszugehen, dass Mobilfunk – bei Einhaltung der Grenzwerte – keine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt.
Empfohlen wird – so die ExpertInnen – ein sorgsamer Umgang mit den modernen Mobilfunktechnologien. Tatsache ist, dass jeder von uns bis zu einem gewissen Grad selbst steuern kann, welchem Ausmaß an Exposition er sich aussetzt. So verringert die Verwendung von Bluetooth die Exposition während des Telefonierens in „isolierten“ Räumen wie z.B. im Auto, in Garagen oder Aufzügen, wo mehr Sendeleistung benötigt wird.
„Interessant war der Nachweis“, so Strahlenphysiker Univ.-Prof. DI Dr. Norbert VANA, Professor i.R. an der TU Wien und Vorsitzender des WBF, „dass die Strahlenbelastung in öffentlichen Verkehrsmitteln signifikant höher ist als zum Beispiel zu Hause, wo eine Exposition oft nur bis zu 7% im Vergleich zu jener in öffentlichen Verkehrsmitteln beträgt.“
Außerdem weist der WBF auch darauf hin, dass Schnurlostelefone älterer Technologien eine– aufgrund der Tatsache, dass sie unentwegt senden – kontinuierliche Quelle der Belastung darstellen, was in einschlägigen Studien bei der Abschätzung der Exposition bisher jedoch kaum Beachtung fand.
1 x jährlich: Prüfung und Bewertung der aktuellen Studienlage zum Themenbereich„Mobilfunk und Gesundheit“
Studien, die der WBF zur Meinungsbildung heranzieht, müssen wissenschaftlichen Mindestanforderungen entsprechen. Dazu gehören Kriterien wie Nachvollziehbarkeit, Reproduzierbarkeit, eindeutig nachgewiesene Kausalität und die klare Unterscheidung zwischen biologischen und tatsächlich gesundheitsrelevanten Effekten. Zusätzlich erforderlich sind die Konzeption, Leitung und Durchführung der Studie durch wissenschaftlich allgemein anerkannte Experten sowie die Publikation der Arbeit in einem ebensolchen Fachmedium. Wobei die Aussagen des WBF nie an einer einzelnen Studie festgemacht werden, für den WBF-Experten-Konsens ist das wissenschaftliche Gesamtbild ausschlaggebend.
Hintergrund
Liste der 2011 an der WBF-Bewertung mitwirkenden Wissenschaftler
Liste der 2011 vom WBF neu ausgewerteten Studien (PDF, 24 Seiten, englisch)
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