Desinformation beim NDR ▼ (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 03.10.2009, 23:38 (vor 5524 Tagen) @ Kuddel

Also mal ehrlich ,eine Sendung, in welcher der Moderator selbst die kühnsten Verschwörungstheorien zum Besten gibt, was hat das mit gutem Journalismus zu tun ?

Bei der "Hamburg Media School" - von dort kommt der vom NDR ausgestrahlte Beitrag - habe ich angefragt, wie so etwas nur passieren konnte, ob es denn keine Qualitätssicherung gäbe. Die Antwort war sehr selbstsicher, es sei alles in Ordnung mit dem beanstandeten Beitrag. Leider habe ich nicht die Erlaubnis bekommen, die unerwartete Antwort hier im Forum zur Diskussion zu stellen. Da ich nicht einsehen mag, dass Desinformation der Zuschauer zum Auftrag öffentlich rechtlicher Programme zählt, auch wenn sie zu nachtschlafener Zeit um 00:30 ausgestrahlt wird, ist diese Geschichte für mich noch nicht zu ende. Da ich die Intervention bei den Hamburgen selber verfasst habe und deshalb genau weiß, was ich an dem Beitrag kritisiere, ist die am Strangbeginn von "wuff" vorgetragene Interpretation nur eines: absurd. Meine Kritik gilt den Journalisten, die bei diesem Beitrag mit denen gemeinsame Sache gemacht haben, über die sie nur berichten sollten. Ach was rede ich, lesen Sie's doch gleich selbst, was der journalistische Leiter der HMS am 27.09.09 von mir auf den Tisch bekam:


Sehr geehrter Herr Dr. Burkhard,

tun Sie mir doch bitte den Gefallen und schauen Sie mal fünf Minuten in den folgenden TV-Beitrag hinein, der vom NDR am 22. September ausgestrahlt wurde:

http://www3.ndr.de/media/telefon120.html

Gemäß Abspann ist dieser TV-Beitrag ("Wenn das Telefon krank macht") eine Arbeit der Hamburg Media School.

Wie kann so etwas nur passieren! Wie können sich angehende Journalisten nur so vor den Karren einer winzig kleinen Interessensgruppe spannen lassen und die Trennung zwischen Fakt und Meinung, die bestimmt auch bei Ihnen eine wichtige Rolle spielt, so sträflich vernachlässigen? Zugegeben, der Beitrag wurde vom NDR um 00:30 Uhr ausgestrahlt, was für sich schon eine Wertung ist, mich würde jedoch interessieren, wie ein derart tendenziöser Beitrag es überhaupt schaffen konnte, letztlich doch einen Sendeplatz zu ergattern. Aus meiner Sicht hätten dies Qualitätskontrollen sowohl in Ihrem Hause als auch beim NDR unbedingt verhindern müssen. Haben sie aber nicht! Gibt es bei Ihnen keine? Klar, ob der NDR keine hat, frage ich besser dort nach. Vielleicht können Sie mir aber kurz die Hintergründe erklären, wieso dieser TV-Beitrag aus Ihrem Hause überhaupt zum NDR gefunden hat.

Die Mobilfunkdebatte ist insofern ein heikles Thema, weil sich vieles in der Grauzone zwischen Fakt und Behauptung abspielt und sich beim Versuch, die Hintergründe zu verstehen, große Widersprüche zeigen. Schlüssig erklären lassen sich alle diese Widersprüche mit der These, dass die Debatte nicht gewachsen, sondern geschickt inszeniert ist. Die Liste der Profiteure dieser vermeintlich endlos komplizierten "Story" ist nämlich ganz schön lang. Und es gibt starke Hinweise, dass sogar die Tabakmultis ihre Finger mit drin haben. Klingt alles ziemlich fantastisch, lässt sich aber dennoch plausibel begründen - allerdings leider (noch) nicht gerichtsfest beweisen.

Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich wer Ihnen da schreibt. Nein, ich habe mit der Mobilfunkindustrie nichts zu tun, ich schreibe ihnen als Privatmann, der etwa 15 Meter neben einem Mobilfunk-Sendemasten wohnt. Ergo müsste ich strammer Sendemastengegner sein. Und, ja, ich war auch einer, bis mich die unüberbrückbaren Widersprüche dieser Szene nachdenklich machten und ich zu recherchieren anfing. Daher weiß ich: Mit dem Beitrag "Wenn das Telefon krank macht" schüren Studenten Ihres Hauses unbegründete Ängste gegen Mobilfunk in der Bevölkerung und spielen den Hintermännern voll in die Hände. Dies kann und darf aus meiner Sicht nicht die Aufgabe ausgebildeter Journalisten sein - deshalb schreibe ich Ihnen. Denn ich bekomme es später mit den Opfern solcher Beiträge zu tun, verängstigte, meist ältere Menschen, die mit rationalen Argumenten praktisch nicht mehr erreichbar sind. Auf der Website www.izgmf.de tue ich das meinige gegen die Desinformation durch fanatische Sendemastengegner, tun Sie bitte bei Ihren Studenten das Ihrige.

Viele Grüße aus München
IZgMF


[Nachtrag vom Moderator: Wie Medien Angst vor EMF verbreiten]

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=34426

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Desinformation, Medien, NDR


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