Rauchen, Handytelefonieren und VERUM (Allgemein)

Sektor3, Montag, 28.09.2009, 09:56 (vor 5518 Tagen) @ AnKa

Es ist nur Prof. A., der sowohl in der Tabakforschung als auch in der Mobilfunkforschung involviert war.

Für Prof. A., Rüdiger, Kabat ist es dokumentiert.

Der Verdacht, den man in diesem Zusammenhang hegen kann und den ich v.a. angesichts von Prof. A.s *** REFLEX-Ergebnissen hege: Die Ergebnisse seiner Forschung gestalteten sich stets so, dass Anschluss-Forschungsaufträge generiert werden konnten. Darum, vor allem, wird es dem Mann gegangen sein. Ob Tabakforschung, ob Mobilfunkforschung.

Beim Tabak war Prof. A. der Verteiler (meine Schätzung: > 100 Mio DM) von Forschungsgeldern, die alle nur einen Zweck hatten. Die Tabakindustrie rekrutierte in größerem Stil Leute, die entweder
a) als Entscheidungsträger besonders wichtig waren, z.B.
Überla: Präsident Bundesgesundheitsamt
Schmähl: Führendes Mitglied im deutschen Krebsforschungszentrum
b) als Forscher bestätigten dass Rauchen / Passivrauchen nicht gefährlich ist, z.B
Rüdiger
c) als Forscher andere Gefahren als das Rauchen / Passivrauchen fanden, z.B.
Holst, der Vogelforscher

Die Tabakindustrie hatte noch nie ein gutes Image. Die oben beschriebenen Leute kamen, weil sie von der Tabakindustrie (in Person Prof. A.) auf einmal hofiert wurden und reichlich Forschungsgelder bekamen.

Ob aber die Tabakmafia ernsthaft zwecks eigener Entlastung die Mobilfunkgefahr "entdecken" wollte, halte ich für unwahrscheinlich. Der Bezug dieser beiden Felder zueinander ist zu vage.

Passivrauchen bringt "nur" 3300 Menschen im Jahr um. Wenn man ein ähnlich gefährliches Risiko des täglichen Lebens hat, dann gibt es keinen Grund mehr für Werbe- und Rauchverbote. Diese "Confounders" sind keine Erfindung von mir, sondern dokumentiert. Seit die Tabakforschung selbst totgelaufen ist, ist das der einzige Weg.

Man kann ihn aus heutiger Sicht zwar zurückentwickeln, so wie Sektor3 es versucht(*), aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass die Tabaklobby seinerzeit wirklich so weit gedacht hat und dem Versuch, ihr Tabakproblem auf den Mobilfunk umzulenken, große Erfolgsaussichten gegeben hätte. Manager kalkulieren meist sehr nüchtern und nicht allzu langfristig, wägen Aufwand und Ertrag ab.

Wie gesagt, ich schätze, dass Prof. A. in Deutschland > 100 Mio. DM verteilt hat. Der größte Teil davon war wohl für Tabakforschung selbst, aber gerade in den 1990er Jahren wurden die Confounder immer wichtiger. Mobilfunk ist nur ein mögliches Opfer von vielen (Ernährung, Feinstaub, Dioxin, Vögel, Innenraumluft...), aber ein sehr gut geeignetes.

Ray Thornton, ein ähnliches Kaliber wie Prof. A. hat ihn mal so charakterisiert:

[Franz A.] FA hat ein extensives Kommunikations-Netzwerk mit praktisch jedem, der irgendwo in der Welt mit Rauchen und Gesundheit arbeitet. Aber obwohl FA die meisten der gegenwärtigen Entwicklungen kennt, bevor sie passieren, sollte man trotzdem würdigen, dass er ein sehr unabhängiger Mann ist und seine eigene Meinung zu den meisten Themen hat. [es ist nicht ganz klar, ob das nur als Kompliment gemeint ist, manche hielten ihn für schwer kontrollierbar]

FA has an extensive communication system with
practically everyone working on smoking and health issues
worldwide . However while FA knows most of the current
developments, usually before they happen, it should also
be appreciated that he is a man of great independence
and has his own particular view on most issues.

In der Reflex-Chronologie ist auch schön zu sehen, dass es bei Prof. A. keinen Bruch gab (vorher böser Tabakforscher&Lobbyist - Pause - nachher guter Umweltforscher), sondern dass er übergangslos den Tabaklobbyismus sehr intensiv auch kurz vor und während Reflex betrieb.

Tags:
Krebsforschungszentrum, Tabak, Verum, Passivrauchen, Rüdiger, Ueberla, Lobbyismus, Netzwerk, Dioxin, Krebsforschung, Schmähl


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