Extremer Harndrang plagt "Elektrosensible" im Salzburger Land (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 22.06.2017, 13:16 (vor 2743 Tagen) @ H. Lamarr

Ihr Leidensweg mit Übelkeit und Kopfschmerzen begann 2008. Zu dieser Zeit nahmen nach und nach Handys und Computer Einzug im Reihenhaus der fünfköpfigen Familie in Faistenau. Die Kinder waren 16, 14 und elf Jahre alt. „Erst brachte ich die Symptome mit der Pubertät der Kinder in Zusammenhang. Auch nachdem ich nach Telefonaten mit dem Handy immer erschöpft war, habe ich mir noch nicht viel gedacht“, sagt die heute 47-Jährige.

Im Lauf der Zeit kamen erhöhter Augendruck, Herzrasen, Hautbrennen mit Ausschlag im Gesicht und extremer Harndrang dazu. „Dann hatte ich Ein- und Durchschlafstörungen. Ich hab’ mich hundemüde ins Bett gelegt und konnte nicht schlafen.
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Daniela Pichler begann, in der Tiefgarage im Auto zu schlafen. „Da waren die Symtome sofort weg.“ Ein Radiästhesist fragte nach Elektrosmog. „Wir haben nur das Normale“, antwortete sie ihm. Umweltmediziner Gerd Oberfeld äußerte den Verdacht auf EHS und empfahl die Messung von elektrischen und magnetischen Feldern sowie der Funkstrahlung. Baubiologe Dietrich Moldan eruierte dann vor allem eine WLAN-Strahlung aus der anderen Doppelhaushälfte. „Wir hatten keinen Funk.“ Auch aufgrund der Uneinsichtigkeit der Nachbarn schlief sie drei Jahre lang bei ihren Eltern im Haus.

Quelle: Salzburger Provinzzeitung Flachgauer Nachrichten vom 1. Juni 2017, Seite 24
Jahr: 2017
Erzählerin: Birgit Kaltenböck (Verlagsmitarbeiterin)

Kommentar: Der "Fall Pichler" wurde, auch weil ausreichend flach, von dem Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk 1:1 aus den Flachgauer Nachrichten übernommen. Welche Rolle der schräge Verein beim Zustandekommen der Story spielte ist unklar. Tatsache ist: Frau Pichler hält der Autorin Kaltenböck diverse Publikationen des Vereins demonstrativ aufdringlich in die Kamera. Mich erinnert die Form der Darbietung stark an den "Wachturm" der Zeugen Jehovas. Diagnose-Funk revanchierte sich artig und brachte im Gegenzug Pichlers Loch-Ness-Geschichte. Üblicherweise ist der Verein an blumig ausgeschmückten Fallgeschichten selbsterklärter Elektrosensibler nicht interessiert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Salzburg, Selbstdarsteller, WLAN-Strahlung, Elektrochoer


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