Jetzt schnüffelt die sogenannte Kompetenzinitiative (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.07.2014, 03:01 (vor 3834 Tagen)

Die letzte Schnüffelmail-Affäre der Anti-Mobilfunk-Szene ist erst ein gutes Jahr her, da gibt es schon wieder einen ähnlich gelagerten Fall. Diesmal steht nicht Diagnose-Funk im Mittelpunkt, sondern die sogenannte Kompetenzinitiative.

Stein des Anstoßes ist der Juni-Newsletter (PDF, 3 Seiten), mit dem die Ärzte der "Kompetenzinitiative" für die Unterzeichnung des Freiburger Appells 2012 werben. Auch z.B. die Münchener "Elektrosensiblen" verbreiten diesen Newsletter.

Sämtliche Links in dem PDF haben folgendes ungewöhnliches Format:

http://35689.seu.cleverreach.com/c/xxxxxx/26f35cd8496-n7f9qt

Das eigentliche Linkziel ist nur in dem Ziffernblock xxxxxxx codiert, die übrigen Zeichenblöcke des Links dienen u.a. dazu, jeden einzelnen Empfänger des Newsletters zu identifizieren.

Diese Links sind keine direkten Links zum jeweiligen Linkziel, vielmehr nimmt der Weg zum Linkziel den Umweg über einen Server der Firma Cleverreach - und dort wird der Umweg genau protokolliert.

Cleverreach sagt über sich: Wir helfen Unternehmen aller Größenordnungen beim Versand von E-Mails, der Verwaltung von Empfängerlisten sowie der Messung und Analyse von E-Mail Kampagnen. Unser Ziel ist die Bereitstellung einer einfachen und intuitiven Online-Software, die jedes Unternehmen für seine E-Mail Marketing Aktivitäten einsetzen kann.

Die Online-Software des Unternehmens ist es, mit der Empfänger des Newsletters von der "Kompetenzinitiative" ausspioniert werden können. So ist es möglich festzustellen, welche Empfänger die E-Mail mit dem Newsletter-PDF erhalten haben, geöffnet oder nicht geöffnet haben, geklickt oder nicht geklickt haben. Welche Auskünfte über die Empfänger des Newsletters die Online-Software noch alles gibt, lässt sich <hier> erfahren.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Wer den obigen Newsletter übers Internet lädt und die darin enthaltenen Links anklickt kann nur sehr begrenzt und nicht personenbezogen ausspioniert werden. Anders ist es, wenn die "Kompetenzinitiative" den Newsletter mit Hilfe von Cleverreach per E-Mail an Personen verschickt, die beim online Unterzeichnen des Freiburger Appells 2012 so unvorsichtig waren, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen. Dann ist eine personenbezogene Rückverfolgbarkeit gegeben.

Die im Oktober 2012 beanstandete fehlende Datenschutzerklärung des Freiburger Appells 2012 bekommt im Zusammenhang mit dem E-Mail-Marketing durch Cleverreach jetzt plötzlich einen tieferen Sinn.

Warum interessieren sich die Ärzte der "Kompetenzinitiative" so sehr dafür, wer aus welcher Stadt welche Links in ihrem Newsletter wie oft anklickt? Wenn keine verdeckten kommerziellen Interessen dahinter stecken, könnte es auch einen ehrenwerten Grund für diese Neugier geben?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Jetzt schnüffelt die sogenannte Kompetenzinitiative

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 02.07.2014, 09:46 (vor 3833 Tagen) @ H. Lamarr

Warum interessieren sich die Ärzte der "Kompetenzinitiative" so sehr dafür, wer aus welcher Stadt welche Links in ihrem Newsletter wie oft anklickt? Wenn keine verdeckten kommerziellen Interessen dahinter stecken, könnte es auch einen ehrenwerten Grund für diese Neugier geben?

Ich kann keinen erkennen. Wirklich interessante Parallelen zu den bereits thematisierten Methoden von DF zeigen sich hier. Normal ist das nicht!

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Schnüffelmail und kommerzielle Interessen der Ko-Ini ?

KlaKla, Mittwoch, 02.07.2014, 10:40 (vor 3833 Tagen) @ H. Lamarr

Warum interessieren sich die Ärzte der "Kompetenzinitiative" so sehr dafür, wer aus welcher Stadt welche Links in ihrem Newsletter wie oft anklickt? Wenn keine verdeckten kommerziellen Interessen dahinter stecken, könnte es auch einen ehrenwerten Grund für diese Neugier geben?

Vielleicht kontrollieren sie damit, wer von Ihrer Empfänger den Inhalt der Mails noch liest. So kann man Karteileichen ausfindig machen. Übel erachte ich, dass der Versender in diesem Fall die KO-Ini anhand der E-Mailadresse erkennen kann WER was anklickt. Der Freiburger Appell 2012 ist mVn nur Mittel zum Zweck (gültige E-Mailadressen abgreifen).

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Ko-Ini ihre Webseite von Diagnose-Funk gegen Bares hat machen lassen. Er liefert lediglich die Inhalte.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Freiburger-Appell

Heimliches Ausforschen von Teilnehmern

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.07.2014, 16:19 (vor 3829 Tagen) @ H. Lamarr

Die im Oktober 2012 beanstandete fehlende Datenschutzerklärung des Freiburger Appells 2012 bekommt im Zusammenhang mit dem E-Mail-Marketing durch Cleverreach jetzt plötzlich einen tieferen Sinn.

Werden die Unterzeichner des Freiburger Appells heimlich ausgeforscht? Duplizität der Ereignisse: Für eine Facebook-Studie wurden Hundertausende Mitglieder unfreiwillig zu Versuchskaninchen. Der Psychologe Fredi Lang erklärt, welche Regeln dabei verletzt wurden.

Auszug:

Auch wenn in den AGB des Unternehmens darauf hingewiesen wird, dass das Verhalten der Nutzer untersucht und erforscht wird, müssen diese in jedem Fall vorher und nachher informiert werden. Zudem hätten die Wissenschaftler durchaus anders vorgehen können.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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