Doktorarbeit einer Mobilfunkgegnerin (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 26.09.2011, 01:14 (vor 4840 Tagen) @ H. Lamarr

UFMG-Universitätsbulletin zu der Studie vom April 2010
Englisch: Hazardous radiation - Thesis shows correlation between deaths from cancer and location of mobile antennas

Der erste Satz in dem PDF lautet:

"In order to avoid prolonged exposure to electromagnetic radiation the engineer Adilza Countess Dode uses her mobile phone only in cases of extreme necessity. The precaution came after the studies that she has carried out for about a decade which aimed to discover the physical, chemical and biological effects of radio frequency in living beings."

Unter diesen Umständen ist Adilza Dode mit Sicherheit nicht ergebnisoffen an ihre Doktorarbeit heran gegangen. Ich fürchte eher, sie wollte etwas beweisen, von dem sie zuvor schon überzeugt war, nämlich: Mobilfunk verursacht Krebs. In Anbetracht der zahllosen Confounder, die im Studiengebiet wirken und Krebs auslösen können, dürfte es nicht allzu schwierig gewesen sein, einen Krebscluster zu finden, bei dem mittendrin ein Sendemast steht - der mit dem Krebs allerdings nicht unbedingt etwas zu tun hat.

Mit "Tunnelblick"-Studien habe ich regelmäßig Probleme. Soll heißen: Wenn es so wäre, wie Frau Dode es in Belo Horizonte beobachtet haben will, dann müsste sich diese Beobachtung überall dort wiederholen lassen, wo die gleichen auslösenden Bedingungen herrschen (hier: hohe Dichte an Sendemasten in großen Städten). Dies aber ist nicht der Fall. Das Münchener Krebsregister zeigt z.B. keinerlei Zusammenhang zwischen der Inzidenzrate für Krebs in München und der Einführung des Digitalfunks 1992. Im Gegenteil, die Krebsquote ist eher fallend. München hat etwa 1000 Standorte mit Sendemasten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tunnelblick, Krebscluster


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