Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa (Technik)
Nachdem Putin 2022 seine Armee angewiesen hatte, die Ukraine anzugreifen, reaktivierten bekannte Stationen (BBC, Voice of America und Radio freies Europa) einige ihrer Kurzwellensender, um die Ukraine und Russland wieder mit Nachrichten aus westlichen Quellen zu versorgen (Quelle).
[...] Die Kurzwelle ist eine Übertragungstechnik, mit der grundsätzlich jeder Punkt der Erde erreicht werden kann. Mit der schwenkbaren logarithmisch-periodischen Antenne wurden Radionachrichten in die Ukraine gesendet – neben den Ö1-Journalen etwa auch Nachrichten eines deutschen Journalistenvereins.
Radiohören hinterlässt keine Spuren
„Weil Radiohören keine Spuren hinterlässt, kann man Information für die Leute bereitstellen, ohne dass das Konsumieren dieser Information nachvollzogen werden kann. Zudem unterliegt es keiner Zensur und bei der Kurzwelle sind auch keine Lizenzen vor Ort erforderlich“, erklärt Ernst Spitzbart, Leiter der Senderanlage Moosbrunn. „Wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine haben wir begonnen zu senden.“
Spitzbart zufolge seien in der Ukraine – und teils auch in Russland – Nachrichten aus dem Ausland gefragt. „In der Ukraine zum Beispiel gibt es nicht wenige Menschen, die Fremdsprachen beherrschen – auch Deutsch. Und diese Leute schätzen unzensuriertes Programm, um sich zu informieren, auch um die empfangenen Nachrichten an andere weitergeben zu können.“
Früher hatte so gut wie jedes europäische Land einen eigenen Kurzwellensender. Durch den technischen Fortschritt gilt die Kurzwelle als veraltet, viele Länder leisten sich diesen „Luxus“ nicht mehr. Spitzbart erlebte in mehr als 40 Dienstjahren sowohl die Höhen der Kurzwelle als auch deren sukzessiven Abschwung mit, als sie von anderen Technologien überholt wurde.
Europaweit nur noch fünf Kurzwellensender
Europaweit gibt es heute nur noch wenige weitere vergleichbare Kurzwellensender. Laut Spitzbart sind es neben Moosbrunn vier: Nauen bei Berlin, Wooferton bei London, Issoudun in Zentralfrankreich und Radio Vatikan bei Rom. Doch nicht alle Sendestationen sind gleich ausgestattet. So kommt es, dass Moosbrunn von Radiosendern weltweit gebucht wird, um Sendungen auszustrahlen – von den Radionachrichten bis zu religiösen Gruppen, die Sendungen in Afrika oder Asien verfügbar machen wollen.
Zu diesem Zweck stehen in Moosbrunn vier verschiedene Antennen, zwei von ihnen sind schwenkbar, jede erreicht andere Zielgebiete. „Wir senden von Nordamerika bis Japan und auch in Neuseeland sind unsere Signale zu hören“, erzählt Spitzbart hörbar stolz. [...] (Quelle; Stand: Oktober 2022)
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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- Einer der letzten Kurzwellensender Europas gesprengt -
Gast,
01.02.2025, 23:38
- Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa -
H. Lamarr,
02.02.2025, 13:33
- Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa -
H. Lamarr,
08.02.2025, 16:58
- Keine Proteste gegen englischen Kurzwellen-Großsender Woofferton - H. Lamarr, 08.02.2025, 21:15
- Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa -
H. Lamarr,
08.02.2025, 16:58
- Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa -
H. Lamarr,
02.02.2025, 13:33