5G-Mobilfunkversorgung mit Kegelantennen in Tunneln (Technik)

Gast, Mittwoch, 16.04.2025, 20:51 (vor 2 Tagen)

Vodafone hat erstmals eine neuartige kegelförmige Multiband-Mobilfunkantenne für eine stabilere 5G-Versorgung in Tunnelröhren in Betrieb genommen. Zum Einsatz kommen fünf davon im 1.400 Meter langen Arlinger Tunnel bei Pforzheim und sorgen dort im Vodafone-Netz für guten Mobilfunkempfang. Die Mobilfunkantenne des schwedischen Telekom-Ausrüsters Ericsson unterstützt mehrere Frequenzbänder und ist speziell für den Einsatz in Tunneln ausgelegt.

[image]Kegelantennen (Bild: Vodafone)


Marc Hoelzer, Bereichsleiter Network Development bei Vodafone: „Funklöcher in Tunneln zu schließen ist allein schon aus baulichen Gründen besonders herausfordernd. Durchfahrende Autos und Züge setzen in Tunneln große Luftmassen in Bewegung, die zu Vibrationen an der Antennentechnik führen und so die Sende- und Empfangsleistung von Mobilfunkantennen beeinträchtigen können. Dies stellt besondere Anforderungen an die Windfestigkeit der eingesetzten Antennen und ihre Montage.“

Die Form, der im Arlinger Tunnel verbauten Mobilfunkantenne, macht sie besonders windfest und damit robust. Sie unterstützt alle gängigen Frequenzbereiche und sorgt im 5G-Netz für besonders hohe Bandbreiten. „Für Autofahrer und Mitreisende kommt es durch die Inbetriebnahme der neuen Antennen-Generation zu weniger Gesprächsabbrüchen und stabileren Datenraten“, sagt Marc Hoelzer.

Hintergrund
In kleineren Tunneln reichen oftmals Mobilfunkantennen an den Ein- und Ausfahrten für den Mobilfunkempfang entlang der Tunnelstrecke. In tiefen und längeren Tunneln kommen optische Verstärker (Repeater) zum Einsatz, die das Mobilfunksignal an zahlreiche im Tunnel verbaute Tunnelantennen weiterleiten und am Ende das Signal wieder an die Mobilfunkzelle übergeben. Dazu kommen viele Herausforderungen bei der Umsetzung. Kabel müssen gezogen und Technik montiert werden. Dazu müssen die Tunnel von der Deutschen Bahn oder der Autobahn GmbH in der Regel gesperrt werden. Deshalb erfolgt der Netzausbau in Mobilfunk-Tunneln meistens während Sanierungs- oder Wartungsarbeiten. Damit nicht jeder Mobilfunknetzbetreiber eigene Kabel und Technik montieren muss, gibt es meist einen verantwortlichen Netzbetreiber für jeden Tunnel. Die anderen Anbieter docken sich mit ihrer Technik an die Infrastruktur an.

In Deutschland gibt es über 270 Straßentunnel mit einer Gesamtlänge von 270 km auf Bundesfernstraßen. Auf Land-, Kreis- und Stadtstraßen gibt es 420 Tunnel mit einer Gesamtlänge von über 350 km. Das Schienennetz der Deutschen Bahn umfasst 761 Tunnel mit einer Gesamtlänge von mehr als 600 km. Die windfeste Kegelantenne will Vodafone bei Bauvorhaben in zunächst 20 weiteren Tunneln einsetzen.

Quelle: Vodafone-Pressemitteilung vom 15. April 2025


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