Thank you for Paying: Desinformation im Breitwandformat (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.10.2016, 14:54 (vor 2969 Tagen) @ H. Lamarr

Der weithin unbekannte Filmemacher Klaus Scheidsteger hat einen 85 Minuten dauernden Kinostreifen über angebliche Machenschaften einer infamen Mobilfunkindustrie gedreht und tourt mit seinem Film "Thank you for Calling" nach Österreich derzeit durch Deutschland. Die Propaganda für das Werk läuft gut, Kunststück: Denn wer nichts weiß muss alles glauben. Doch wer über die Hintergründe im Bilde ist, erkennt in dem Film den festen Willen zur gezielten Desinformation des Publikums, notfalls, so meine Beobachtung, lügt der Film sogar knallhart, wenn die Realität nicht so wollte wie der Filmemacher. Eine schlüssige Erklärung, welchem Zweck der Film eigentlich dient, kann Scheidsteger nicht beibringen, er eiert auf Fragen danach mal so herum mal anders. Aus meiner Sicht ist dies dann typisch, müssen wahre Beweggründe aus gutem Grund verschwiegen werden.

Ich habe für den Film 9 Euro Eintritt bezahlt, 9 Euro, um für dumm verkauft zu werden, um übertriebene Ängste gegenüber Mobilfunk injiziert zu bekommen und um psychotisches Misstrauen gegenüber "denen da oben" zu entwickeln. In Österreich hatte der Streifen 3100 Zuschauer, Deutschland hat etwa 10-mal mehr Einwohner als Österreich. Macht unterm Strich schätzungsweise 34'000 Zuschauer und rund 300'000 Euro Umsatz, von dem ein unbekannter Anteil bei den Kinobetreibern verbleibt.

Hintergrund
Kritik an "Thank you for Calling"
Thank you for Calling: Scheidsteger/Carlo-Connection

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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