NTP-Studie: Echokammer (Forschung)

Kuddel, Donnerstag, 02.06.2016, 22:42 (vor 3107 Tagen) @ H. Lamarr

Kommt nicht gerade diese stark unterschiedliche Exposition (anstelle gleichmäßiger) dem realen Betrieb eines Mobiltelefons nahe? Je nach Aufenthaltsort im Käfig kriegen die Tiere mal mehr mal weniger EMF ab, so wie wir, wenn wir mit dem Handy telefonieren. Wäre da nicht diese Ganzkörperexposition, die so gar nicht zum Stichwort "Mobiltelefon" passen mag.


Ein Unterschied ist, das die SAR-Angaben bei Mobiltelefonen immer "worst case" Werte sind und im Schnitt durch die Leistungsregelung meisten darunter liegen, während in der Studie die angegebene SAR immer Durchschnittswerte sind , aber zeitweise oder Lokal deutlich höher waren und zwar um den Q-Faktor der Kammer (mit Inhalt).

Eine zentrale Frage ist, ob die "Reverberation Chamber" mit "Moden-Rührer" oder ohne Rührer betrieben wurde.

Für den Fall dass ein Moden-Rührer im Spiel war ist die nächste Frage, wie schnell der "gerührt" (bzw die Hotspots verschoben) hat, ob die SAR eben im Millisekuden-Rhythmus, Sekundenrhythmus, oder Minutenrhythmus varierte.
Eine andere Frage ist, ob die zeitlich variierende SAR (=überlagerte Modulation) keine Confounder hervorruft.
Da der Rührer in der Regel "mechanisch" ist, dürfte er auch Geräusche und Vibrationen verursachen. Ob man diese bei mehreren Expostionskammern immer exakt gleich hinbekommt (mechanische Toleranzen), ist eine weitere Frage. Möglicherweise klappern die Rührer bei der einen Kammer mehr, bei der anderen weniger.
Ebenso wie die Lüfter nicht immer gleich sind (z.B. Unwucht, Strömungsgeräusche..)

Die exponierte Kammer muss zwangsweise mehr Wärme abführen, um die Temperatur konstant zu halten. Damit wäre aber der Luftstrom (und eventuell die Lüfterdrehzahl/Vibrationen/Geräuschfrequenz und Pegel) zwischen exponierter Gruppe und nicht exponierter Gruppe unterschiedlich. Was wiederum Confounder hervorrufen könnte...

Für den Fall, dass kein Modenrührer verwendet wurde, stellt sich die Frage, ob die Nagetiere sich nicht gemäß ihres Wohlbefindens absichtlich in die Hotspots oder Cold-Spots gesetzt haben (z.B. männlich/weiblich = unterschiedliche Präferenz) , wodurch dann aber keine statistisch gleichmäßige Exposition innerhalb der Population sichergestellt wäre.

K

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Confounder


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