Herrischried Lang-weilig: Die Chance liegt im Angriff (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 22.09.2014, 22:20 (vor 3726 Tagen) @ H. Lamarr

Erneut wurde eine Petition auf den Weg gebracht. Diesmal aus Herrischried. Das Ehepaar Lang wirkt vor Ort schon geraume Zeit. In ihrem Anliegen werden sie unterstützt von Dr. Mutter und Ulrich Weiner.

Allmählich wird das Theaterstück in Herrischried mit Herrn Lang in der Hauptrolle langweilig. Dennoch hat er es wieder geschafft, mit seiner Geschichte in die Presse zu kommen, diesmal in den Südkurier.

Auch bei SWR4 Radio konnte Herr Lang landen, mit freundlicher Unterstützung durch eine erfahrene "Rampensau", es können auch zwei gewesen sein. Heraus kam ein inklusive ziemlich bescheidener Anmoderation rund 4 Minuten dauerndes Interview, das aus meiner Sicht nur einen Schluss zulässt: Nein, Herrischried liegt nicht auf der Erde, es muss auf der Rückseite des Mondes liegen. Vermutlich wurde es mit Apollo 14 irrtümlich dort hingebracht.

Glauben Sie nicht? Hören Sie selbst!

Auf die Frage nach der Erfolgsaussicht seiner absurden Petition angesprochen, meinte Herr Lang: Die Chance liegt im Angriff!

Meine Meinung: Was für ein Angriff? Ich sehe weit und breit keinen. Der Aufbau des Tetra-Funknetzes dürfte derzeit zu etwa 90 Prozent abgeschlossen sein, die Kosten allein für Baden-Württemberg beziffert der Rechnungshof bis 2021 auf 637 Mio. Euro - wer da jetzt einen Rückbau fordert, weil er sich seiner Sendemastenphobie ganz absolut gewiss ist, der greift nicht an, der greift nur gaaanz tief ins Klo. Man muss mMn vom Affen gebissen sein, um sich unter diesen Begleitumständen auch nur den Hauch des Hauchs einer Chance auszurechnen. Eher hat Herr Lang drei Wochen nacheinander einen Sechser im Lotto, als dass er mit seiner Petition mehr erreicht als mildes Kopfschütteln.

Und doch sitzen da jetzt in Herrischried ein paar Phobiker, ein kompletter Gemeinderat und eine Olympiasiegerin, die allesamt ihren Verstand (vorübergehend) an der Garderobe abgegeben haben, so wie mir das 2002 passiert ist. Sie hoffen und beten. Die Ernüchterung wird relativ schnell kommen und sie wird hart sein, wenn der Petitionsausschuss des Bundestages der Petition aus Herrischried die Absolution verweigert. Dann wird Frust hoch kriechen bei fast allen, nur nicht bei den wenigen Rampensäuen, die an den Fäden ziehen, denn für die ist der Ausgang der Petition zweitrangig, ihr wahres Ziel ist das öffentliche TamTam, das um diese Petition gemacht wird, in Film, Funk und Fernsehen. Der Weg ist das Ziel, z.B. damit die Wartezimmer gewisser Ärzte weiter möglichst gut mit leicht abzuzockenden Beunruhigten, Besorgten oder Phobikern gefüllt sind. Deshalb wird die alberne Petition den Medien der Region unverhältnismäßig stark angedient, damit die kräftig klappern - ein verräterisches Geräusch, doch ohne rollt der Rubel nicht. Die Deppen sind am Ende ein paar Phobiker in Herrischried, ein kompletter Gemeinderat und eine Olympiasiegerin. Merken werden sie das freilich erst, wenn alles vorbei ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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