Stuttgarter Zeitung: Interview mit Jörn Gutbier (Medien)
kritiker, Montag, 20.01.2014, 16:37 (vor 3971 Tagen)
[Strang abgetrennt und Titel geändert am 21.01.2014, 00:16 Uhr, Absprung hier]
Besser noch:
Man findet jemand in einer Redaktion, der ein üppiges Interview macht:
Stuttgarter Zeitung vor den Karren gespannt!
Tags:
Journalisten, Architekt, Stuttgarter-Zeitung, Schleichwerbung, Spezlwirtschaft
Kummunale Feng-Shui-Gutachten - von und für Jörn Gutbier
Kuddel, Montag, 20.01.2014, 22:22 (vor 3971 Tagen) @ kritiker
bearbeitet von Kuddel, Montag, 20.01.2014, 23:21
Man lese und staune:
Ich streite für mehr Vorsorge, weil ich die besorgniserregende Forschungslage zu den Risiken kenne. Die Dauerbelastung durch Mikrowellenstrahlung steigt ständig. Eine Aufklärung, die den Namen verdient, gibt es nicht.
...Sagt der Architekt und Baubiologe Jörn Gutbier, der im Abfalleimer der Biologie-Forschung nach Verwertbarem für seine baubiologisch-esoterische Weltanschauung sucht, um sie als wissenschaftliche Erkenntnis hinzustellen.
Aufgrund der ihm verliehenen "Kompetenz" als Baubiologe und grüner Verbraucherschützer benutzt er Elektrosmog-Meßergebnisse so wie ein Wahrsager im Kaffeesatz liest und behauptet vollen Ernstes, er habe eine "besorgniserregende Forschungslage" vorgefunden, die seine Kaffeesatzleserei rechtfertige.
Warum nur sehen WHO und Bundesamt für Strahlenschutz das anders, so daß sie 1000-fach höhere "Elektrosmogwerte" als unbedenklich einstufen ?
Selbstverständlich haben Esoteriker wie Baubiologen eine passende Verschwörungstheorie parat:
WHO, Bfs ud die gesamte Forschergemeinde sind ganz einfach verantwortungslos und werden von der böööhsen Industrie geschmiert.
Aber er, der furchtlose Baubiologe und Verbraucherschützer hat das Spiel durchschaut und drängt auf politische Änderungen, damit mehr Gelder für Esoterik-Projekte wie in Herrenberg ausgegeben werden können, mit dem Ziel, daß der suuuuper gefährliche Elektrosmog in Herrenberg demnächst 2000-fach und nicht nur 1000 fach unterhalb der von WHO als unbedenklich eingestuften Grenzwerte auf die lieben Mitbürger (und zukünftigen Kunden) einwirkt.
Selbstverständlich helfen die Baubiologen gerne beim Umlenken von Geldströmen in ihre eigenen Taschen, so wie ihre Brüder im Geiste, die Wünschelrutengänger es schon früher gemacht haben, indem sie mittels der ihnen verliehenen Gabe Prognosen für "gute" und "schlechte" Standorte anfertigten.
Einzig mit dem Unterschied, daß die Rutengänger früher "altmodisch" mit der Wünschelrute "muteten", während der moderne Baubiologe elektronische Meßgeräte und Computerprogramme benutzt und das Ergebnis "Immissionsgutachten" nennt.
Liebe Baubiologen....es wäre mir als euer Mitbürger deutlich lieber, wenn ihr mit der gleichen Akribie für eine 1000-fache Unterschreitung von Feinstaubgrenzwerten eintreten würdet.
Wie wäre es, wenn ihr mit gutem Vorbild vorangeht und vollständig auf die Benutzung von Autos verzichten würdet und natürlich auch auf etwaige Urlaubsflüge ...
....und auf euren Feng-Shui-Garten, dessen Ingredienzen ebenfalls über hunderte Kilometer mit dem LKW herangekarrt werden müssten...ebenso wie das Mineralwasser, weil euch schnödes Leitungswasser sicherlich nicht gut genug ist..wegen der vielen Giftstoffe aus der Landwirtschaft darin...
Und natürlich müsstet ihr auch auf euren Kamin verzichten (Feinstaub !!)
Von eurem luxuriösen Glühlampenlicht gar nicht zu reden (Kohlekraft/Kernkraft)
Oder produziert euer Solardach den Strom etwa nachts ?
Wie?
Der Verzicht aufs Auto, Kamin, Mineralwasser und Glühlampe geht euch zu weit ?
Die Feinstaubgrenzwerte sind euch "gut genug" weil euch 1000-fach geringere zu unbequem wären?
In dem Fall kann ich nur sagen: HEUCHLER !!!
K
Tags:
Baubiologie, Esoterik, Alarm, Baubiologenvereinigung, Eigennutz, Wünscheltruten, Kaffeesatzlesung, Feng Shui
Stuttgarter Zeitung: Interview mit Jörn Gutbier
H. Lamarr , München, Dienstag, 21.01.2014, 00:43 (vor 3971 Tagen) @ kritiker
Besser noch:
Man findet jemand in einer Redaktion, der ein üppiges Interview macht:
Tja, wie mag unser Selbstdarsteller da nur wieder drangekommen sein ...
An einer entscheidenden Stelle aber haben die Stuttgarter gepatzt, so eine schöne Eigenwerbung, und dann so was:
Gutbier, der zugleich der bundesweit agierenden Verbraucherinitiative Dialog Funk vorsitzt [...]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Stuttgarter Zeitung: Interview mit Jörn Gutbier
KlaKla, Dienstag, 21.01.2014, 07:17 (vor 3970 Tagen) @ kritiker
Das ist meinem Verständnis nach verdeckte Werbung. Was erreicht wird durch Vorsorge al a Nutznießer Gutbier kann man sich ansehen in Herrenberg. Die Stadt bezahlt mehrere 10tausend Euro, für ein Gutachten. Noch bevor es der Öffentlichkeit vorgestellt wird, ist es jedoch überholt. An Ende wird dem Bürgern das vorgelegt, was die Betreiber wünschen. Die zwei Gewinner dieses Streichs stehen schon am Anfang fest, die Betreiber und das Umweltinstitut München. Kommerziell an der Sache interessierte Stadträte fokussieren mMn derartige Ausgaben. Vielleicht hoffen Sie selbst mal so einen dicken Fisch zu fangen. Sichtwort Vetternwirtschaft und Vereinsmeierei.
Wie es bei diesem Nutznießer (Gutbier) um den demokratischen Dialog steht hat er hier eindrucksvoll dargelegt.
Anja Tröster kann noch viel lernen.
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Politik, Die Grünen, Geschäftsidee, Wahlkampf, Wutbürgertum, Amigo-System, Stadtrat, Fördern, Herrenberg, Interessensorientiert, Personalunion
U-Boot-Alarm: Gemeinden mit VG M 11 K 09.1759 aufhetzen
H. Lamarr , München, Dienstag, 21.01.2014, 10:43 (vor 3970 Tagen) @ kritiker
Nachdem es mit dem Tetra-Widerstand nicht mehr so recht klappen will, baggert "Dialog Funk" Kommunen nun verstärkt übers Baurecht an. Denn Schildbürger finden sich nicht nur in Schilda.
Gutbier am 14.01.2014: Seit dem Jahr 2007 haben Kommunen die Möglichkeit, steuernd einzugreifen, wenn Betreiber Standorte für neue Mobilfunksendeanlagen suchen. Genehmigt werden die Anlagen zwar von der Bundesnetzagentur, und nicht von den Kommunen. Das Bundesverwaltungsgericht hat im August 2012 aber bestätigt, dass den Kommunen eine Standortplanung nicht grundsätzlich verwehrt werden darf (Az: VG M 11 K 09.1759). Sie können das Baurecht nutzen, um Einfluss zu nehmen.
Merkur-online am 20.01.2014: Doch seit kurzem sind die Gemeinden nicht mehr ganz so ohnmächtig. Das Zauberwort heißt Mobilfunk-Vorsorgekonzept, das über das Baurecht wirksam wird. Egmont Ernst (FWG) wies im Ausschuss auf diese neue Chance hin. Es geht im Kern darum, dass die Gemeinde selber Bereiche im Gemeindegebiet festlegt, wo Mobilfunk-Anlagen möglich sind. Andere Standorte wären damit ausgeschlossen. Die Zulässigkeit solcher Mobilfunk-Vorsorgekonzepte bestätigte das Bundesverwaltungsgericht im August 2012. Als erste Kommune in Deutschland hat die kleine Gemeinde Bodnegg im Allgäu im Herbst 2013 den „harten Weg“ des Baurechts gegenüber Mobilfunkbetreibern eingeschlagen. Mit dem Instrument der Veränderungssperre wird untersagt, Mobilfunkanlagen in einem Baugebiet zu errichten, weil die Kommune über ihr Vorsorgekonzept geeignete Standorte anbieten kann.
Nächste Station: Riedenburg
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Stuttgarter-Zeitung
Stuttgarter Zeitung: Interview mit Jörn Gutbier
Trebron, Dienstag, 21.01.2014, 18:58 (vor 3970 Tagen) @ kritiker
Also ich bin jetzt ganz platt. Hat die Stuttgarter Zeitung diese simple Werbung wirklich nötig? Ok, ich muss das nicht wissen und nicht verstehen.
Was mich verwundert und vielleicht kann mich da jemand aus meiner Unkenntnis erlösen: Der Herr Gutbier stellt in der SZ die kommunale Standortplanung (von Masten) als bereits bewährtes und äußerst erfolgreiches Modell dar. Mir ist aber nicht bekannt, dass eine Kommune das wirklich bereits umgesetzt hat. In Herrenberg und in Riedenburg wird mWn darüber nachgedacht, mehr aber nicht. Von den Kosten mal ganz abgesehen ist den kommunalen Planern doch klar, wie wenig sie damit bewirken können. Sie können eigentlich nur solche innerörtliche Standorte, an denen die Mast-Betreiber kein großes Interesse haben, für künftige Planungen sperren. Gehen sie mutig weiter voran, dann handelt sich die Kommune endlose, nicht unbedingt billige und ziemliche aussichtlose Rechtsstreitigkeiten ein. Ich finde jetzt den Link leider nicht, in dem Herr Ulrich-Raithel selbst davor gewarnt hat, das kommunale Planungsrecht als „Waffe“ einzusetzen.
Kann mich bitte jemand aufklären?
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Filz, Lobbyarbeit, Stuttgarter Zeitung
Gräfelfinger Modell: Mutter aller Standortkonzepte
H. Lamarr , München, Mittwoch, 22.01.2014, 00:33 (vor 3970 Tagen) @ Trebron
Der Herr Gutbier stellt in der SZ die kommunale Standortplanung (von Masten) als bereits bewährtes und äußerst erfolgreiches Modell dar. Mir ist aber nicht bekannt, dass eine Kommune das wirklich bereits umgesetzt hat. In Herrenberg und in Riedenburg wird mWn darüber nachgedacht, mehr aber nicht.
Das sogenannte "Gräfelfinger Modell", es entstand ab 2000 (wurde jedoch erst zehn Jahre später vom Gemeinderat verabschiedet) und ist mWn die erste kommunale Standortplanung, die auch tatsächlich praktiziert wird. Das Problem mit diesem Modell ist: irgendwie weiß jeder etwas davon, aber es gibt unter den zahllosen fragmentierten Berichten keine verbindliche Dokumentation. Bei RDW gibt es zumindest eine kurze Zusammenfassung.
Von der biologischen Überflüssigkeit einer solchen Standortplanung muss ich Ihnen ja nichts mehr erzählen. Bleibt also noch der Punkt der Befriedung in der Gemeinde. Und da lässt sich klipp & klar sagen: Nein, eine dauerhafte Befriedung hat auch dieses Modell Gräfelfing nicht gebracht. Wurden an den anno Tobak von der Firma "enorm" ausgewiesenen Positiv-Standorten dann tatsächlich Masten errichtet, gab es exakt die gleichen Bürgerproteste und Einsprachen wie ohne Standortplanung. Zuletzt krachte es 2010, weil dort ein Masten neben einem Sportgelände errichtet werden sollte. Dem IZgMF liegt eine 213 Seiten umfassende Akte vor, in der Einsprüche von Privatpersonen, Einsprüche von Trägern öffentlicher Belange, Beratungsprotokolle und diverse Gutachten enthalten sind. Ob der Mast dann wie geplant gebaut wurde oder die Einsprecher Erfolg hatten kann ich aus dem Stegreif jetzt nicht sagen.
Das Umweltinstitut München hat irgendwann den Part von "enorm" übernommen und wird jetzt bei jeder Mastenstreiterei in Gräfelfing als "Gutachter" gerufen.
Einen irgendwie gearteten Sinn für Gräfelfinger Bürger kann ich in dem Modell nicht erkennen. Es muss jedoch sehr viel Geld dort geflossen sein zu den Planern und einen Anwalt. Auch Vetternwirtschaft soll im Spiel gewesen sein, dieses Gerücht will ich hier und jetzt aber nicht vertiefen. Auf jeden Fall ist es mit der initialen Standortplanung nicht getan, eine Kommune muss mit Folgekosten rechnen, wenn im Zuge der Umsetzung der Planung neue Konflikte aufbrechen und die Planung mit "Gutachten" verteidigt werden muss. Im Fall von Gräfelfing kommt es sogar noch besser: Das Umweltinstitut hat den Auftrag, die Integrität des Modells regelmäßig mit Messungen zu kontrollieren! Im Grunde sind solche Standortplanungen also eine gewinnorientierte ABM für die Dienstleistungscloud, die sich im Windschatten der Mobilfunkdebatte gebildet hat, und die sich gegenüber potentiellen Auftraggebern als "Retter in der Not" empfiehlt.
Hintergrund
Gräfelfinger Modell im IZgMF-Forum
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Umweltinstitut München, Standortkonzept, Enorm, Gräfelfinger-Modell, Sommer, Weitblick, Interessensorientiert, Ulrich, Integrität, Befriedung