Dopamin, das Dope der Mobilfunkkritiker (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Montag, 21.05.2012, 10:42 (vor 4588 Tagen)

Es wundert mich schon lange, warum trotz aller Studien, die mit überwältigender Mehrheit keinerlei gesundheitlichen Effekte von Mobilfunk auf den Menschen konstatieren, einzelne Personen vollkommen resistent gegenüber diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind und sie z.T. sogar als gezielt manipuliert verdächtigen. Dabei rede ich jetzt nicht von offensichtlich wirtschaftlichen Profiteuren der „Diskussion“ (die ja eigentlich keine mehr ist, es sei denn rekursives Phrasendreschen fällt darunter), also Verkäufern und Herstellern von Messgeräten, manchen Baubiologen etc., sondern von den wirklichen Überzeugungstätern, deren Lebenszweck es zu sein scheint, die apokalyptischen Auswirkungen des Mobilfunks anhand eigener Erfahrungen immer und immer wieder bis zum kollektiven Erbrechen vorzutragen und/oder als „Wissenschaftskritiker“ kompetenzfrei ein episches Traktat nach dem anderen zu schreiben.

Nun ist mir ein Schriftstück in die Hände gefallen (Seminararbeit), das Licht ins Dunkel bringt. Es geht dort um die Abhängigkeit vom Internet. Nach einer Einführung zum Thema „Sucht“ im Allgemeinen geht es um die besonderen Situationen, denen Menschen im Zusammenhang mit der exzessiven Nutzung des Internet ausgesetzt sind (Internet-Sucht). Dabei spielt das Hormon bzw. der Neurotransmitter Dopamin eine entscheidende Rolle. Dopamin wird auch als „Glückshormon“ bezeichnet, da es bei positiven Erlebnissen vermehrt ausgeschüttet wird. So ist z.B. bekannt, dass Internet-Vielnutzer einen höheren Dopamin-Spiegel haben als Nicht-Nutzer. Zitat: „Viele Games lösen beim Spieler eine wahre Flut von Erfolgserlebnissen aus. Solche Erlebnisse vermittelt die reale Welt viel zu selten. Fritz spricht sogar von einer „Dopamindusche“. Solcher Glückshormonausschüttung kann man verfallen, so sehr, dass man sich selbst vernachlässigt und jeglichen Kontakt zur echten, tristen Welt verliert. Da dies besonders bei der exzessiven Nutzung von Online-Rollenspielen geschieht, fordert Fritz von der Politik, diese Produkte generell mit dem roten USK-Siegel ("keine Jugendfreigabe") zu versehen.“

Foren sind so etwas Ähnliches wie Rollenspiele. Hier die Guten (Kritiker, „Betroffene“), dort die Bösen (Wissenschaftler, die nichts finden; ignorante Politiker und Behörden, Journalisten). Im Unterschied zu früher müssen die Schreiber nicht mehr Tage oder Wochen warten, bis sie eine Antwort bekommen (wenn sie denn eine bekommen), sondern erhalten eine Rückmeldung bereits nach Minuten, sei es durch die Information, wie oft ihr posting schon gelesen wurde, sei es durch eine Antwort. Manchmal wird auch etwas nachgeholfen, indem der Schreiber sich selbst unter einem anderen Pseudonym beipflichtet (wie Mr. Bean, der sich selbst eine Glückwunschkarte zum Geburtstag schreibt und diese stolz im Restaurant präsentiert).

Jedenfalls sind a) das „Veröffentlichen“ eines Beitrages, b) die Kenntnis, dass er gelesen wird, und c) Antworten darauf positive Erfahrungen und b) und c) Belohnungen, die das dopaminerge System so richtig in Schwung bringen und süchtig nach weiterer Bestätigung machen. Das erklärt vielleicht das Abschotten zur „echten, tristen Welt“. Hinzu kommt wohl (jedenfalls sind mir mehrere Fälle persönliche bekannt), dass ein soziales Korrektiv (Lebenspartner, Kinder, Freunde) oft fehlt.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Dopamin, das Dope der Mobilfunkkritiker

charles ⌂ @, Montag, 21.05.2012, 12:26 (vor 4588 Tagen) @ Alexander Lerchl

Es tut mir Leid Alexander Lerchl,

aber offensichtlich haben Sie noch nicht viel von dieser Problematik verstanden.

Sicher, es gibt ein Unteerschied zwischen Sendemastgegner und Elektrosensitive.

Wen Sie mal hierüber kommen würden, kann ich Ihnen Elektrosensitive vorstellen, die gar keinen Computer haben, weil sie denen nicht vertragen können, und die auch nicht an die Öffentlichkeit kommen, weil sie nur in Elektrosmogarme Gegenden verbleiben.

Es geht dabei auch nicht um nur Mobilfunk, sondern um den ganzen Elektrosmog, auch um bestimmte Magnetfelder.
(Ich kann Ihnen eine Person vorstellen, der auf 700 Meter von eine Hochspannungsleitung Probleme erfährt.)

Sicher, die Anzahl der empfindliche Personen ist nicht so gross wie manchmal behauptet wird, aber jede Elektrosensitive ist einer zu viel.

Ich finde es schade, dass Sie nicht den Mut haben um eine seriöse Studie wegen Elektrosensitivität durch zu führen.
Damit meine ich an zu fangen mit nur Elektrosensitive Personen, wovon bekannt ist auf welche Elektrosmog Quellen sie reagieren, bei welche Intensitäten, und wieviel später nach Exposition die Reaktionen auftreten. Und dies alles soll an den Probanden elektronisch gemessen werden.

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Tags:
Elektrosensitivität

Dopamin, das Dope der Mobilfunkkritiker

KlaKla, Montag, 21.05.2012, 15:54 (vor 4588 Tagen) @ charles

Ich finde es schade, dass Sie nicht den Mut haben um eine seriöse Studie wegen Elektrosensitivität durch zu führen.
Damit meine ich an zu fangen mit nur Elektrosensitive Personen, wovon bekannt ist auf welche Elektrosmog Quellen sie reagieren, bei welche Intensitäten, und wieviel später nach Exposition die Reaktionen auftreten. Und dies alles soll an den Probanden elektronisch gemessen werden.

Ich denke, dass hat nichts mit Mut zu tun. Das Thema ist weitest gehend durch und warum sollt die Allgemeinheit weiter damit finanziell belastet werden.

Traurig erachte ich es, dass Sie Charles keinen der lieben Mitstreiter über die Jahre gewinnen konnten, mit Ihnen zusammen eine Studie aufzulegen, die auch noch den Anspruch gerecht wird, nach wissenschaftlich anerkannten Standards. Nur Sie selbst behauptet, sie seinen in der Materie besser betraut als so mach anerkannter Wissenschaftler.

Und kommen sie jetzt bitte nicht damit, dass sie dafür keine Geldgeber haben. Denn das würde mVn nur daran liegen, dass ihr vermeintliches Studiendesign nicht überzeugt und somit keiner Geld für sie locker macht.

Wir werden sehen, wie es Mosgöller und Plank ergeht mit ihrer Studie, wo die Probanden kräftig zur Kasse gebeten werden.

Die selbst ernannten EHS, die ich kennen lernte, stehen tatsächlich ziemlich allein da.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
, Probanden, Kommerz, Studiendesign

Dopamin, das Dope der Mobilfunkkritiker

Lilith, Dienstag, 22.05.2012, 01:04 (vor 4588 Tagen) @ Alexander Lerchl

Jedenfalls sind a) das „Veröffentlichen“ eines Beitrages, b) die Kenntnis, dass er gelesen wird, und c) Antworten darauf positive Erfahrungen und b) und c) Belohnungen, die das dopaminerge System so richtig in Schwung bringen und süchtig nach weiterer Bestätigung machen. Das erklärt vielleicht das Abschotten zur „echten, tristen Welt“. Hinzu kommt wohl (jedenfalls sind mir mehrere Fälle persönliche bekannt), dass ein soziales Korrektiv (Lebenspartner, Kinder, Freunde) oft fehlt.

Ein interessanter Hinweis auf das Dopamin. Einige Gedanken zu diesem Beitrag:

1. Im Umkehrschluss kann man vermuten: Wer zu der hier geschilderten Art von suchtartiger Dopamin-Selbstinjektion neigt, der hat wahrscheinlich Probleme mit seinem sozialen Umfeld - sprich, das fehlende soziale Korrektiv dürfte dafür verantwortlich sein, dass dieser Mensch vor dem Computer z.B. in Mobilfunkhass-Foren "ballert". Breivik ist ein zwar extremes, aber vielleicht gerade deshalb anschauliches Beispiel. In den einschlägigen Foren umherziehende "Leidende", die bei Kritik verbal um sich schlagen, und verkannte Genies, die ohne die leiseste Ahnung oder gar Ausbildung mehr über komplizierte Fachdisziplinen daherzudröhnen vermögen als die damit täglich befassten Fachleute, sind weitere Beispiele. Niemand hört ihnen zu. Sie sind ganz und gar alleine mit ihren Weisheiten, sozial isoliert, aber glauben sich in der Menge badend.

2. Nicht unterschätzen sollte man, dass die Wüteriche, die in Internetforen über Mobilfunk und diverse "Lobbys" herumhassen, mit einem fortdauernden, verkniffenen Versuch des Auslebens ihrer Aggressionen befasst sind. Die Aggressionen, die in diesen Leuten wühlen, sind nicht alleine auf Unter- oder wahlweise Überversorgung mit Dopamin zurückzuführen. Da wirkt Tieferes. Tragisch ist, dass sie diese ihre Agressionen vor dem Bildschirm nicht loswerden können (man muss davor einfach zu still sitzen) und "es" immer wieder von neuem tun müssen. Arme Schweine.

3. Diesen Beitrag kann jeder der mag auch selbstkritisch zur Kenntnis nehmen.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

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Hasstiraden

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