Mein Name ist Legion; denn wir sind viele! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 24.05.2011, 11:34 (vor 4942 Tagen) @ H. Lamarr

Als wir 2002 als Mobilfunkkritiker starteten, war auf den einschlägigen Websites von bis zu 20 000 Bürgerinitiativen in Deutschland zu lesen.

Von dem Trick mit dem Aufplustern des Gefieders, was aus einem Spatzen einen Adler machen soll, berichtete bereits der Evangelist Markus:

"Mein Name ist Legion; denn wir sind viele", knurrte der böse Geist (Markus 5,9).

Es geht hier um Jesus, der auf dem Weg nach Gadara (Syrien) einem Besessenen begegnet. Jesus gelingt es, den Dämon auszutreiben und in eine Herde von 2000 Schweinen zu jagen, die sodann in einen Abgrund stürzen.

Die Situation der Menschen im biblischen Palästina ist von einer angespannten Seelenlage geprägt. Das Land, besetzt und ausgebeutet von den Römern, ist ein Pulverfass, Empörer und Aufwiegler finden unter solchen Umständen Gehör. Der Neutestamentler Gerd Theißen stuft die Jünger als "Partisanen Gottes" ein, die mit "deutlicher moralischer Aggression gegen die Mächtigen" antraten, antike Wutbürger sozusagen. Die "Bedrohungsängste vor der fremden, kulturellen Macht Roms" hätten bei den Einheimischen offenbar "vermehrt zu echten dämonischen Symptombildungen geführt", vermutet Theißen im Zusammenhang mit den Wunderheilungen, die Jesus nachgesagt werden. Heute könnte unter "echter dämonischer Symptombildung" das verstanden werden, worunter überzeugte Elektrosensible leiden: Nocebo. Wobei der Tadel nicht den überzeugten Elektrosensiblen gilt, sondern den Antreibern in der Anti-Mobilfunk-Szene, die überzeugte Elektrosensible immer wieder neu in ihrem Glauben bestätigen, die Symptome würden durch schwache und schwächste Funkwellen ausgelöst.

Mit Material aus dem "Spiegel"-Artikel: Die rohe Botschaft

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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