Noch'ne Frage zu Reflex und Comet Assay (Allgemein)

Kuddel, Montag, 28.03.2011, 22:55 (vor 5000 Tagen)
bearbeitet von Kuddel, Montag, 28.03.2011, 23:49

Ich hätte noch einmal eine Frage zu diesem Strang , leider ist er für weitere Einträge gesperrt.

Neulich bin ich mal wieder über die Verlinkung von einem mobilfunkkritischen Artikel bei einer Reflex Publikation (UMTS) gelandet <hier>

In der verlinkten Studie habe ich mich -abgesehen von den oft publizierten Grafiken- zum erstenmal mit den zugrundeliegenden "Rohdaten" beschäftigt.
Es geht um diese Tabelle:

[image]

Irgendwie habe ich da ein Verständnisproblem:

Laut Versuchsbeschreibung wurde mit jedem Versuchs-Durchlauf eine separate Positiv und Negativ-Kontrolle durchgeführt. In einer Petri-Schale befinden sich mehrere Tausend Zellen, es wurden aber nur 3* 500 pro Probe "optisch" ausgewertet.

Was mich nun extrem "frappiert" ist der Umstand, daß bei den "Negativ Kontrollen" und bei "Sham" selbst die extrem seltenen, besonders großen Kometenschweife (D-Cells und E-Cells) in jedem der 5 Versuchsdurchläufe annähernd exakt die gleiche Anzahl erreichten.

(z.B. unter "Sham" und "Negativ Control" bei "E-Cells" exakt 1,5 Zellen pro Petrischale, gemittelt aus 3 Zählungen a 500 Zellen)

Wurden die Sham und Negativ-Kontrollen aus den Versuchsdurchläufen etwa untereinander gemittelt ?
(Wenn ja, wieso sind die Werte dann doch leicht unterschiedlich?)

Noch frappierender die "Positiv" Kontrolle. In jedem der 5 Versuche unter 500 Zellen aus einem wilden Zellhaufen exakt 44 der Kategorie "E-Cells" und jeweils exakt 12 unbeschädigte Zellen ???
=> Hat man hier nur eine einzige "Positiv" Kontrolle für alle Versuche gemacht ?
(aber warum unterscheiden sich die Werte dann doch in den Nachkommastellen? )

Ich versuche gerade, mir das "Gewusel" von unregelmäßig verteilten Zellen unter dem Mikroskop bei 400-facher Vergößerung bildlich vorzustellen:
Ich habe eine Petrischale mit mehreren tausend Zellen und will davon 500 Zellen "optisch" bewerten.
Es wird schon ein Problem sein, die Zellen auseinander zu halten, so daß man sie nicht aus Versehen doppelt zählt.
Und zufällig habe ich (z.B. bei "Sham" oder negativ Kontrolle) bei jeder Zählung unter (zufällig?)ausgewählten 500 (unter mehreren tausend Zellen) exakt 1..2 der extrem seltenen großen Kometenschweife und exakt 2..3 der "etwas kleineren" Schweife und exakt 13..15 der "mittleren" Schweife
..

Dann hätte ich noch eine Frage zur Standard-Abweichung des "Comet-Tail-Factor in%":

Unter "Sham" und "Neghative Control" stehen da Ergebnisse in einem Versuch von 4,9 +/-0,19 und in einem anderen Versuch 4,4 +/-0,19.
Wenn doch die Standard-Abweichung laut obiger Angabe nur +/-0,19 Prozentpunkte beträgt, wie kann es sein, daß sich schon allein die Ergebnisse aus 2 verschiedenen Versuchen um +/-0,5 Prozentpunkte (2,5 Sigma) unterscheiden ?

(Nachtrag 23:30) Ich glaube das könnte dadurch zu erklären sein , daß die "gemittelten" 3 gemittelten Zählungen aus der selben Probe stammen (andere Stelle der Petri-Schale), aber selbst dann müßte die Proben eine ungeheure Homegenität aufweisen...

K

Tags:
Reflex, Comet-Assay


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