Stuttgart: Kirche verbietet Mobilfunkmast (Allgemein)
H. Lamarr , München, Donnerstag, 19.08.2010, 10:22 (vor 5220 Tagen)
Es ist ein gut sichtbarer Sendemast auf dem Dach einer Senioreneinrichtung nahe der Pauluskirche, der Mobilfunkgegner bis heute gegen die evangelische Kirche aufbringt.
Das Gebäude gehört der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Mitte, die im Jahr 2000 einen Vertrag mit Vodafone/O2 geschlossen hat - und die jetzt versucht, aus der vertraglichen Bindung herauszukommen und mit der Bürgerinitiative Mobilfunk Stuttgart-West ihren Frieden zu schließen. Die Situation ist eine besondere: Sendeanlagen finden sich zwar auf einigen kirchlichen Gebäuden in Stuttgart, blieben dort aber weitgehend unbemerkt. Die Pauluskirche ist die einzige Gemeinde, die es mit einer Bürgerinitiative zu tun bekommen hat, die erst ruhen will, wenn der Mast weg ist.
Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2596096_0_6315_-kirche-verbietet-mobilfunkmast.html
Kommentar: Schönes Beispiel, wie beharrlicher Protest, auch wenn er sachlich nicht zu begründen ist, auf Dauer Wirkung zeigen kann. Das Problem dürfte der Wissensaspekt sein, der die Kirche zum Einlenken gebracht hat. Wer sich jahrelang einem Trommelfeuer von Einwänden ausgesetzt sieht, deren Substanzlosigkeit entweder nicht erkannt wird, oder eine sachliche Gegenargumentation nur neue Einwände heraufbeschwört, der gibt irgendwann entnervt auf. Dieser Effekt dürfte jedem hier im Forum geläufig sein. So gesehen ist das Einknicken der Kirche in Stuttgart kein Wunder. Kummer macht mir nur das Zitat von Hermann Beck, dem Finanzchef der evangelischen Kirche, der gesagt haben soll: Von Gefährdungen durch die Mobilfunkanlagen sei damals kaum die Rede gewesen. "Wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiß, hätte ich den Vertrag nie abgeschlossen". Da wurde mMn von den Einäugigen wieder einmal ein Blinder übern Tisch gezogen. Kunststück!
Das im Artikel angesprochene "gemeinsame Kommuniqué von Gesamtkirchengemeinde und Bürgerinitiative, in dem auf die Gefahren durch den Mobilfunk hingewiesen wird", habe ich auf der Website der Paulusgemeinde übrigens nicht gefunden, was darauf hindeutet, dass es von der Kirche als Placebo für die BI gesehen wird. Gottseidank.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Stuttgart, Baden Württemberg, Kirche, Gesamtkirchengemeinde, Stuttgarter Zeitung
Mobilfunkgegner als Gegner der Kirche
Skeptiker, Donnerstag, 19.08.2010, 12:32 (vor 5220 Tagen) @ H. Lamarr
Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2596096_0_6315_-kirche-verbietet-mobilfunkmast.html
Aus dem Artikel: "Jörg Einsfeld, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats der Pauluskirche, ist froh um diesen Beschluss, nicht etwa, weil er sich zu den Mobilfunkgegnern zählt, sondern weil er Ruhe in seine Gemeinde bringen will: 'Wir haben uns lange genug mit dem Thema Mobilfunk beschäftigt, dabei haben wir als Gemeinde ganz andere Aufgaben.'"
Der Mann sendet für seine Kirche ein beklagenswertes Langzeit-Signal aus:
Man muss die Kirche nur so lange wie möglich kräftig unter Druck setzen, dann wird sie schon klein beigeben.
Vor solch einer willfährigen Institution aber hat auf lange Sicht niemand wirklich Respekt.
Der ständige Druck, den Mobilfunkgegner -wo immer sie können- einseitig gegen Kirche aufbauen, ist auffällig. Sie könnten in gleicher Weise gegen Feuerwehrtürme, die Bundeswehr, Polizeistationen oder auch Firmen vorzugehen versuchen. Da schweigt man aber zumeist fein stille. Gegen die Kirche als "schwachen" Gegner wird demgegenüber mit besonderer Rücksichtslosigkeit agitiert. Wegen ihres Nonsens-Themas "Mobilfunkmasten" nehmen Mobilfunkkritiker in Kauf, "ihre" Kirchengemeinden in Angst, Unsicherheit und inneren Streit zu versetzen und deren Ruf zu diskreditieren. Dabei wird bewusst mit den Gefühlen von Menschen gespielt.
Das Ziel der Mobilfunkgegner besteht nicht wie vorgegeben in "weniger Strahlung" - denn am messtechnischen vorher/nachher-Erfolgsnachweis der von ihnen erstrittenen Maßnahmen sind diese Leute seltsamerweise nirgendwo interessiert.
Es geht vielmehr um die Nutzung einer Möglichkeit, gesellschaftlichen Unfrieden zu schüren - gegen Fortschritt, Kommunikation, Mobilität. Die Kirche will man in diesem Kampf auf seiner Seite wissen, sie soll gefälligst eine rückwärtsgewandte Kirche des 18., 19. Jahrhunderts bleiben.
Tags:
Kirche, Sozialer Unfrieden
Paulusgemeinde fördert Bildung von Metastasen
H. Lamarr , München, Donnerstag, 19.08.2010, 13:36 (vor 5220 Tagen) @ Skeptiker
Gegen die Kirche als "schwachen" Gegner wird demgegenüber mit besonderer Rücksichtslosigkeit agitiert.
Interessanter Gedanke. Woran messen Sie die besondere Rücksichtslosigkeit der Mobilfunkgegner bei Mobilfunkantennen in Kirchen?
Die Entscheidung der Paulusgemeinde zum Einlenken halte ich für falsch, kann aber nachvollziehen, dass die dort Ruhe in die Gemeinde bringen wollen. Früher hatte die Kirche Probleme mit Ketzern, heute muss sie sich halt der Hetzer erwehren. Schon ein oder zwei Hetzer können erfahrungsgemäß eine Herde Schäfchen ganz schön plemplem reden, wenn es um mystisches wie Funkfelder geht.
Was die Kirche leider nicht bedenkt: Der Erfolg der BI wird mit ziemlicher Sicherheit bis rauf nach Alaska weidlich ausgeschlachtet, um andere Kirchengemeinden oder Gemeinden in Angst und Schrecken zu versetzen. Das wird sicherlich als Präzedenzfall herhalten müssen, ähnlich wie das Tumor-wegen-Handy-Urteil aus Italien - auch wenn beides gar nicht zum Modell taugt. Im Grunde ist das wirklich unchristlich: Des lieben Friedens in der Paulusgemeinde willen geben die Kirchenväter dort nach, das Nachgeben wird andernorts jedoch dazu verwendet, neuen Druck aufzubauen. Diese Metastasenbildung einer Fehlentscheidung funktioniert gemäß Sankt-Florian-Prinzip deshalb, weil die Verbreitungskanäle für Peer-to-Peer-Desinformation heute mühelos seriösen Informationskanälen Konkurrenz machen können - meiner Meinung nach.
Kirchtürme sind nun mal, weil oft profilüberragend hoch, gute Standorte für Sendeantennen. Wenn die Antennen aus der Pauluskirche raus auf einen tiefer gelegenen Standort müssen, was nicht unwahrscheinlich ist, dann haben die Hetzer der Gemeinde einen Bärendienst erwiesen. Neuer Ärger ist da fast schon programmiert.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Kirche, Sankt-Florian-Prinzip
Paulusgemeinde fördert Bildung von Metastasen
Skeptiker, Donnerstag, 19.08.2010, 16:38 (vor 5220 Tagen) @ H. Lamarr
Woran messen Sie die besondere Rücksichtslosigkeit der Mobilfunkgegner bei Mobilfunkantennen in Kirchen?
Es wird gegenüber den Kirchen nicht bloß die Argumentation "Strahlung ... gesundheitsgefährlich" angewendet, sondern das Gemeindeleben und Selbstverständnis wird per se in Frage gestellt. Es heisst dann in verschiedener Nuancierung und auch direkt, die Kirche handele unmoralisch.
Kirchengemeinden sind in dieser Hinsicht fragiler und angreifbarer als z.B. Firmen oder kommunale Verwaltungen. Gemeindeleben lebt vom Engagement Freiwilliger, Ehrenamtlicher. Kirchengemeinden sind in manchen Orten in hohem Maße sozial tätig und eingebunden.
Das Vorgehen der Mobilfunkgegner befördert im Ergebnis eine unausgesprochene permanente Drohung: Wenn Ihr nicht dem Teufel Antenne-im-Turm abschwört, dann zerrütten wir eure gemeindliche Struktur, streuen dort über einen langen Zeitraum Verunsicherung. Dies alles ohne sachlich begründbaren Hintergrund, wohlgemerkt. In einem Kirchturm wohnt niemand, nah darunter in der Regel auch nicht. Kirchen, mancherorts klamm mit dem Geld, können hier eine regelmäßige Einnahme realisieren, die niemandem schadet. Eine faire Geschäftsbeziehung wird von Mobilfunkgegnern mutwillig beschädigt.
Paulusgemeinde fördert Bildung von Metastasen
kritiker, Donnerstag, 19.08.2010, 16:39 (vor 5220 Tagen) @ H. Lamarr
Am Ende könnte gar der Satz stehen, die Kirche sei schuld an der höheren Strahlung ...
Stadt München schuld an der Entstehung des IZgMF
H. Lamarr , München, Donnerstag, 19.08.2010, 19:58 (vor 5220 Tagen) @ kritiker
Am Ende könnte gar der Satz stehen, die Kirche sei schuld an der höheren Strahlung ...
Ja klar, nur dazu müsste die Errichtung eines neuen Standorts mit dem Abbau der Kirchenantennen in Zusammenhang gebracht werden, was in aller Regel nicht so einfach ist.
Beispiel: Bei uns in München stand auf einem alles andere weit überragenden Studentenwohnheim ein Sendemast. Niemand störte sich daran. Aber: In einer Eiszeitphase mit den Betreibern kündigte die Stadt, Eigentümer des Gebäudes, den Mietvertrag. Und so wurde eines Tages Anfang 2002 der Sendemast dort oben auf diesem Hochhaus abgebaut. Davon bekamen wir nicht das geringste mit, wohl aber, dass bei uns auf dem Nachbardach ein neuer Mast aufgestellt wurde. Und weil der neue Standort erheblich tiefer lag als der bisherige, wurden aus dem einzelnen Sendemasten auf dem Hochhaus drei Sendemasten auf niedrigen Gebäuden in unserer Gegend. Erfahren haben dies alles erst viel später bei Gesprächen mit dem Münchener Referat für Gesundheit & Umwelt.
Die damalige Eiszeit brach aus, weil sich Stadt und Betreiber nicht einigen konnten, wie der Netzausbau am gesundheitsverträglichsten zu handhaben sei. Die Stadt schaltete auf stur, kündigte vorhandene Verträge und genehmigte keine neuen Standorte auf Kommunalbauten mehr (2003 wurde dann das Münchener Modell ausgehandelt). Ohne diese Entwicklung wäre "unser" Mast nicht erforderlich gewesen (zumindest nicht so früh) und das IZgMF wäre entweder gar nicht oder erst später gegründet worden.
Am Ende kann ich also mit Fug & Recht behaupten, die Stadt München sei schuld an der höheren Strahlung (bei uns) gewesen und an der Entstehung des IZgMF . Der Standort auf dem Hochhaus ist übrigens noch heute verwaist.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Studentenwerk schuld an der Entstehung des IZgMF
H. Lamarr , München, Donnerstag, 19.08.2010, 22:30 (vor 5220 Tagen) @ H. Lamarr
In einer Eiszeitphase mit den Betreibern kündigte die Stadt, Eigentümer des Gebäudes, den Mietvertrag. Und so wurde eines Tages Anfang 2002 der Sendemast dort oben auf diesem Hochhaus abgebaut.
Meine Frau hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass dies so nicht stimmt. Der gute Standort auf dem Hochhaus wurde nicht von der Stadt München gekündigt, sondern von der Selbstverwaltung des Studentenwohnheims. Die Stadt München habe seinerzeit sogar erfolglos versucht, der Kündigung entgegen zu wirken. Infolge der Kündigung wurden von dem Betreiber die neuen ungünstiger gelegenen Ersatzstandorte akquiriert und 2002 in Betrieb genommen. Die Antennen auf dem Studentenwohnheim wurde erst 2003 demontiert. Nicht die Stadt München ist also "schuld" an der Entstehung des IZgMF, sondern die für die sogenannte Studentenstadt zuständige Selbstverwaltung.
Irgendwo haben wir noch ein Foto, das den Sendemasten auf dem Hochhaus zeigt. Wenn ich es finde, stelle ich es noch ein damit deutlich wird, wie vorzüglich dieser Standort war und wie mies die tiefer liegenden Ersatzstandorte sind.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Der Mast muss (wieder) her
H. Lamarr , München, Freitag, 20.08.2010, 21:36 (vor 5219 Tagen) @ H. Lamarr
Irgendwo haben wir noch ein Foto, das den Sendemasten auf dem Hochhaus zeigt. Wenn ich es finde, stelle ich es noch ein damit deutlich wird, wie vorzüglich dieser Standort war und wie mies die tiefer liegenden Ersatzstandorte sind.
Das Foto, das den Masten mit den Mobilfunk-Antennen zeigt, ist noch ein Papierabzug, deshalb heute morgen ein neues Foto von besagtem Hochhaus geschossent. Wer auf der A9 von Nürnberg kommend nach München reinfährt, sieht dieses Hochhaus von weitem. Die Mobilfunk-Antennenpanele sind am Mast (das dicke schwarze Stangerl) nicht mehr zu sehen, sie wurden 2003 abmontiert.
Der kümmerliche Baum im Vordergrund dieser Teleaufnahme ist 680 Meter weit von dem Masten weg - wären auf dem Masten noch die Antennenpanele drauf, hätte ich eines dieser typischen Baum-kaputt-infolge-Sendemast-Fotos geschossen, hier allerdings infolge der Streckenverkürzung durch das Tele ein irreführendes Foto.
Und hier ist gut zu erkennen, wie "profilüberragend" dieser Standort war, funktechnisch ein Leckerbissen - bis irgendein "Idiot" den Vertrag mit dem Betreiber kündigte, und drei wesentlich tiefer liegende Ersatzstandorte auf Hausdächern die Folge waren - einer auf dem Dach des Hauses vorne rechts, das mit der Glaskuppel.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Der Mast muss (wieder) her
Christopher, Freitag, 20.08.2010, 21:55 (vor 5219 Tagen) @ H. Lamarr
Das Foto, das den Masten mit den Mobilfunk-Antennen zeigt, ist noch ein Papierabzug, deshalb heute morgen ein neues Foto von besagtem Hochhaus geschossent. Wer auf der A9 von Nürnberg kommend nach München reinfährt, sieht dieses Hochhaus von weitem. Die Mobilfunk-Antennenpanele sind am Mast (das dicke schwarze Stangerl) nicht mehr zu sehen, sie wurden 2003 abmontiert.
Hach, in dem Prachtbau hab ich ja eine Zeitlang gelebt. Feudale 20qm einschließlich Küche und Naßzelle - die ich mir zudem mit meiner heutigen Frau geteilt hab. Das waren noch Zeiten! Sauna-, äh, falsch, Sommerabende (wir wohnten auf der Westseite...) bei gefühlten 45 Grad trotz sperrangelweit geöffneter Fenster, am Wochenende der sanft in dichten Rauchschwaden aufsteigende Duft nach Grillfleisch (bei stärkerem Wind auch schon mal aufsteigendes Grillfleisch) - da werden Erinnerungen wach!
Danke für das Foto!
Der Mast muss (wieder) her
H. Lamarr , München, Sonntag, 22.08.2010, 12:22 (vor 5217 Tagen) @ Christopher
Hach, in dem Prachtbau hab ich ja eine Zeitlang gelebt. Feudale 20qm einschließlich Küche und Naßzelle - die ich mir zudem mit meiner heutigen Frau geteilt hab.
Die Hütte scheint auch ein Eheanbahnungsinstitut zu sein. Unter uns wohnen zwei, die ebenfalls vor Jahren aus dem BMW-Brathaus kamen. Sie ist jetzt fertig mit dem Studium, er hat seines zuvor geschmissen, von Heirat ist immer mal wieder die Rede gewesen ...
Meine Hypothese: Zwei Jahre gemeinsam auf 20 m² ersetzt 20 Jahre auf 150 m². Wer die Tortour im engen Testofen übersteht hat gute Chancen, gemeinsam glücklich zu werden.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mobilfunkgegner als Gegner der Kirche
Kuddel, Donnerstag, 19.08.2010, 21:51 (vor 5220 Tagen) @ Skeptiker
Die Mobilfunkkritiker (Heilpraktiker, Baubiologen und deren gläubige Mitläufer) führen ihren Kampf eben nicht mit Sachargumenten, sondern rein auf emotionaler Ebene.
Mobilfunkkritik beruht zum großen Teil auf esoterisch-spirituellem Gedankengut:
Z.B.
Alle Energien, die ungewollt "Informationen" in den Körper tragen müssen per Definition schlecht sein . Der Heilpraktiker, der diese Methode zur "Heilung" anwendet, ist folglich "not amused", wenn Mobilfunksender seine "Heil"-Methoden ad absurdum führen.
Das gleiche gilt für den Rutengänger, der die These von "krankmachender Strahlung" von wo auch immer vertritt und seine Dienstleistung anbietet, diese "Strahlenquellen" auszupendeln und Gegenmaßnahmen zu finden.
Mit diesem Gedankengut wird dann die Zielgruppe, bzw die von Krankheiten heimgesuchten Menschen sowie um die Gesundheit ihrer Kinder besorgten Eltern auf emotionaler Ebene angesprochen.
Deshalb tauchen Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser extrem häufig in den "Brandschriften" der Baubiologen und Heilpraktiker auf.
Beide Zielgruppen sind in der Kirche mit hohem Anteil vertreten und außerdem hat eine solche Emotionalisierung oft infektiösen Charakter (Ausbreitung innerhalb der Gemeinde).
Kirchenmitglieder sind m.M.n. empfänglicher als andere für solch "esoterisch-spirituelles" Gedankengut.
Deshalb läßt sich gerade die Kirche ab einer gewissen Anzahl "emotional" aufgestachelter Mitglieder, die als Multiplikator wirken, leicht unter Druck setzen.
Denn schließlich soll die Kirche ja gerade ein Hort des Friedens und der Besinnung sein.
Tags:
Dienstleistung