Den Wahnsinn stoppen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 26.01.2009, 23:36 (vor 5791 Tagen)

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei sende ich ihnen einen Leserbrief, zum
Artikel: Mediziner Kern: "Den Wahnsinn stoppen"
http://www.szon.de/lokales/tettnang/stadt/200901190144.html
mit der Bitte um Veröffentlichung.


Leserbrief

Mediziner lotst Zuhörer in Angstfalle

Statt sachlich aufzuklären, bestärkt der Psychotherapeut Dr. M. Kern diffuse Ängste vor Mobilfunk-Sendemasten. Denn wer hört schon weg, wenn es um "Steigerung der Krebsrate", "DNA-Veränderungen" und "Fruchtbarkeitstörung" geht? Auch schaurige Fallbeispiele klingen für Laien überzeugend. So wird Angst programmiert. Beim genaueren Hinsehen zerbröseln die vermeintlichen Fakten über Gefahren jedoch zu puren Behauptungen, für die Dr. Kern und andere seit Jahren die Beweise schuldig bleiben. Bislang gibt es keinen einzigen verbürgten Fall, dass Mobilfunk-Sendemasten Menschen, Tiere, Pflanzen schädigen - nur anekdotische Geschichten darüber, die kursieren häufig. Wer sich von den Geschichten nicht einwickeln lässt merkt schnell: Hier wird vermutet, verdreht und vor allem jegliches Gegenargument - und davon gibt es sehr griffige - weggelassen. Schwer vorstellbar, dass ausgerechnet Dr. Kern besser informiert sein soll als seriöse Wissenschaftler weltweit. Die Anzahl unzutreffender Behauptungen fanatischer Mobilfunkgegner ist so groß, dass niemand sie mehr gerade rücken möchte. Viel erfolgreicher ist es deshalb, den Angstschürern Beweise abzuverlangen. Denn nicht ein Skeptiker muss das Gegenteil beweisen, sondern derjenige, der Absurdes behauptet, muss seine Behauptungen beweisen. Und da knicken Mobilfunkgegner wie Dr. Kern regelmäßig ein.

Niemand muss sich vor Mobilfunk-Sendemasten fürchten, auch wenn fanatische Mobilfunkgegner gerne das Gegenteil behaupten und es Branchen gibt, die mit der Angst vor Sendemasten gute Geschäfte machen. Von Fremden errichtete hässliche Sendemasten mögen bedrohlicher wirken als harmlose Handys, die Forschung indes sieht die Risiken ganz anders: Wenn vom Mobilfunk überhaupt eine Gesundheitsgefahr ausgeht, dann zuerst vom Handy. Denn Handystrahlung wirkt, weil sie körpernah erzeugt wird, auf Menschen erheblich intensiver ein als die schwache Dauerstrahlung von Sendemasten. Die Risikoverteilung Handy/Sendemast zu Lasten der Handys lässt sich in einer realitätsnahen Modellrechnung eindrucksvoll darlegen: Sie können sich rd. 2,5 Jahre Tag für Tag in nur 100 m Abstand zu einem Mobilfunk-Sendemast aufhalten. Ihr Kopf nimmt in dieser Zeit nicht mehr Energie auf wie bei einem einzigen 45-Minuten-Gespräch mit einem schon ziemlich strahlungsarmen Handy! Das Bundesamt für Strahlenschutz rät deshalb zu einem vorsichtigen Umgang mit Handys - insbesondere bei Kindern. Wer wirklich vorsorgen möchte, sollte also mit DECT und Handy kurz telefonieren, tunlichst nicht oft und wenn möglich mit Freisprecheinrichtung.

Aussagen fanatischer Mobilfunkgegner sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sie verbreiten gerne Horrorszenarien die nicht nur psychisch labile Menschen in eine Angstfalle lotsen, aus der sie sich zuweilen nur mit Hilfe von Baubiologen (Abschirmung) und der Hilfe von guten Psychotherapeuten (Abbau der Angststörung) befreien können.

Heidrun Schall

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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