Sind Handy-Nutzer anfälliger für Tinnitus? (Allgemein)
Ja, ja die Österreicher sind schwer aktiv zur Zeit
Michael Kundi äußert sich zu einer aktuellen Studie über Tinnitus in Verbindung mit Handytelefonaten
Handy-Nutzer anfälliger für Tinnitus?
Wissenschafter aus Wien haben in einer Studie festgestellt, dass die ausgiebige Nutzung von Mobiltelefonen das Tinnitus-Risiko entscheidend erhöht.
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"Wir sind überrascht, unsere Ergebnisse zeigen, dass langjährige intensive Handynutzung das Risiko verdoppelt, einen Tinnitus zu entwickeln", so Michael Kundi, Leiter des für die Untersuchung verantwortlichen Umwelthygiene-Instituts an der Uni Wien, am Donnerstagabend in der ORF-Sendung "Konkret".
Es bestehe ein eindeutiger Zusammenhänge zwischen dem Tinnitus-Leiden und der Anzahl sowie Dauer von Handy-Gesprächen, urteilte Kundi. Die fertige Studie soll demnächst publiziert werden. Der Mediziner rät zu einem sorgsameren Umgang mit Mobiltelefonen, vor allem Freisprecheinrichtungen sollten stärker genutzt werden. Wenn vorhanden seien Festnetze zu bevorzugen.
Die Mobilfunk-Branche reagierte verhalten auf den möglichen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Handy-Nutzung. Eine Studie sei noch nicht der Weisheit letzter Schluss, es müsse weitere Untersuchungen geben, kommentierte Maximilian Maier, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation, im ORF die Untersuchungsergebnisse.
....die Mobilfunkbranche reagierte verhalten auf den möglichen Zusammenhang und zwar so
FMK ruft zu seriöser Mobilfunk-Berichterstattung auf
Begründung fehlt, wonach Mobilfunk Tinnitus verursacht
Wien (pts/29.02.2008/13:12) - Wieder einmal wurde eine einzelne Studie herausgepickt und als vermeintlicher Beweis für ein Mobilfunk-Risiko präsentiert. "Die diese Woche in den Medien präsentierte Tinnitus-Studie von Prof. Dr. Michael Kundi ist nicht wissenschaftlich veröffentlicht worden und liefert keine Begründung, warum Mobilfunk Tinnitus verursache", zeigt sich FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier verwundert über die Vorgehensweise.
" Das Herauspicken von Einzelstudien ist völlig unseriös. So wird fahrlässig mit den Ängsten der Bevölkerung umgegangen", sagt Maier und meint, dass "eine seriöse Mobilfunkdiskussion auch eine verantwortungsvolle Berichterstattung braucht". Er erklärt: "Einzelstudien zeigen nicht den gesamten wissenschaftlichen Kenntnisstand. Um den Forschungsstand interpretieren zu können, muss diese Studie in Zusammenhang mit dem gesamten Wissen zu Tinnitus gestellt werden".
Die neuesten Arbeiten aus dem Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm besagen, dass Mobilfunk nicht in der Lage ist, das Auslösen und den Verlauf von Phantomgeräuschen wie Tinnitus zu beeinflussen. "Diese Arbeit muss wie alle anderen Arbeiten zu Tinnitus genau betrachtet und von wissenschaftlichen Gremien geprüft werden, denn die Menschen haben das Recht Klarheit zu bekommen", fordert Maier. "Aber es darf nicht so sein, dass Meinungsbildung tagesaktuell ohne wissenschaftlichen Zusammenhang erfolgt", kritisiert er. Abschließend ist aber festzuhalten, dass sich die Ergebnisse des Deutschen Forschungsprogrammes aus konkreten Laborversuchen herleiten und somit als wesentlich belastbarer einzustufen sind", so Maier.
Was jedenfalls unbestritten ist,- wenn jemand den Verdacht auf Tinnitus hat, muss er so rasch als möglich einen qualifizierten Arzt aufsuchen. Denn am Anfang ist Tinnitus gut behandelbar. "Tinnitus falschen Ursachen zuzuschreiben und nichts zu unternehmen, ist gefährlich," verweist Maier auf die Empfehlungen der Tinnitus-Liga.