Tabelle der BNetzA lesen lernen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 19.11.2007, 23:59 (vor 6224 Tagen) @ Anna

Bestimmt kennt sich Spatenpauli da aus, wo Sie noch Fragen haben.

Anna, Kuddel ist technisch so beschlagen, dass er nicht mehr viel fragen muss, sondern auch mir Fragen beantwortet :yes:.

Die vermeintlich seltsamen Zahlen sind nicht so seltsam. Jede Zeile beschreibt eine Mobilfunkantenne die an den Masten auf Kuddels benachbarten Hochhaus montiert sind: Kuddel hat es demnach mit 18 Antennen zu tun (1. Spalte). In der 2. Spalte erkennen Sie, dass diese Antennen so an den Masten montiert sind, dass die Unterkanten der Antennen 20 m, 21 m und 23 m über Grund (Erdboden) sind. In der 3. Spalte ist erkennbar, dass es sich bei Kuddel nicht um Rundstrahler, sondern um Sektorantennen mit Richtwirkung handelt. Die Gradangabe bezieht sich auf die horizontale Hauptstrahlrichtung mit - wenn ich mich recht entsinne - Norden als Bezugspunkt (180° wäre demzufolge Süden). Da die Hauptstrahlrichtungen kein "sauberes" Raster 0° - 180° - 270° für die übliche Dreisektorenanordnung ergeben, ist vage zu vermuten, dass Kuddel nicht in einer Innenstadt wohnt, sondern eher am Stadtrand, wo es Zonen gibt, die nicht (oder schwächer) versorgt werden müssen.

Die horizontale Hauptstrahlrichtung sehen Sie, wenn Sie aus der Vogelperspektive auf eine Antenne schauen. Hier gibt es oft den Irrtum, dass geglaubt wird, dort, wo eine Sektorantenne hinzeigt (= Hauptstrahlrichtung), sei die Funkfeldbelastung viel höher als in den Zonen, die zwischen zwei Sektorantennen liegt. Dies ist meiner Erfahrung nach falsch. Von oben betrachtet ist das Gesamtdiagramm einer 3-Sektor-Antenne ein nahezu perfekter Kreis mit leichten Einbrüchen dort, wo nicht die Hauptstrahlrichtung ist. Kurz: Um einen symmetrisch mit Antennen bestückten Masten herum strahlt es in der horizontalen Ebene in alle Richtungen nahezu gleichmäßig, auch wenn eine Antenne nicht auf einen zeigt, ist das Feld nicht wesentlich schwächer als wenn man mitten in der Hauptstrahlrichtung sitzt. Diese Erklärung gilt nur fürs horizontale Antennendiagramm, nicht fürs vertikale und sie beschreibt den Normalfall, zu dem es durchaus Abweichungen geben kann.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Antennendiagramm


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