Allgäuer G'schichten: Ein Landstrich in Angst vor ... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 11.12.2015, 23:36 (vor 3288 Tagen) @ H. Lamarr

Mit einer Absage hatte ich gerechnet, nicht aber mit dem Bekenntnis von Frau Heubuch, noch immer Mobilfunkgegnerin zu sein. Immerhin hat sie sich zu diesem Thema nach anfänglicher Aufregung seit bald neun Jahren nicht mehr öffentlich geäußert.

Maßgebend für die Kehrtwende der Politikerin dürfte gewesen sein, dass der Standort (Vodafone), dem Frau Heubuch schädliche Auswirkungen auf ihre Milchkühe zuschrieb, Ende 2007 abgebaut wurde. Die Grundstücksbesitzer beugten sich dem Druck aus der Nachbarschaft, heißt es. Seither gibt es dort im Umkreis von gut 5 km um das Anwesen der Heubuchs keinen Mobilfunk-Sendemasten mehr. Der nächste steht in Leutkirch. Die Folge sind Versorgungslücken in angrenzenden Weilern. Sollte Frau Heubuch diese Funklöcher im Südosten von Leutkirch mit verschuldet haben, indem sie seinerzeit Druck machte bis der Standort in ihrer Nachbarschaft aufgegeben wurde, ist sie für die hier beschriebene ziemlich ungute Situation mit verantwortlich gewesen. Womit letztendlich auch nachvollziehbar ist, warum die Europaabgeordnete von meiner Interview-Anfrage so wenig begeistert war, denn wer möchte schon ohne Not schlafende Hunde wecken.

So wie es aussieht, konnte das Gewürge um die Mobilfunk-Versorgung im Südosten von Leutkirch erst in diesem Dezember beendet werden. In einem unbewohnten Waldgebiet wurde am "Langer Steig" mit Standortbescheinigung 69010794 vom 4. Dezember 2015 ein gut 40 Meter hoher Sendemast mit derzeit zwölf Sektorantennen errichtet. Zuvor regte sich Ende 2008 noch einmal Widerstand, weil ein geplanter Mast zur Entspannung der Situation einem Weiler mit sechs Bewohnern zu nahe kam.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Egoismus, MdEP, Nachbar, Heubuch


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