Medizinische Uni Wien zahlte Honorar für UMTS-Studie zurück (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 01.08.2013, 12:11 (vor 4151 Tagen)

Wie das IZgMF aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, zahlte die Medizinische Universität Wien (MUW) bereits 2009 das Honorar für die berühmt-berüchtigte UMTS-Studie (Reflex-Nachfolgestudie, Schwarz et al.) in voller Höhe an den Auftraggeber Auva zurück (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Österreich).

Die UMTS-Studie entstand an der MUW im Rahmen der Athem-Studie, in Auftrag gegeben von der Auva. Wegen des gemeldeten Krebsverdachts infolge Einwirkung schwacher Funkfelder war die Athem-Studie der Aufreger des Jahres 2007. Damals war noch nicht bekannt, dass diese Arbeit in Verbindung steht mit der UMTS-Studie, die ebenfalls 2007 als eigenständige Studie vorgestellt wurde, 2008 jedoch unter Fälschungsverdacht geraten und diesen Makel bis heute nicht los werden sollte.

Der Fälschungsskandal um die UMTS-Studie dehnte sich ab 2008 zurück aus bis zur Wiener Reflex-Studie aus dem Jahr 2005 (Diem et al). 2009 zog die Leitung der Uni Wien die Reißleine und erstattete an die EU einen Teil der Fördermittel zurück, die man für die 2005-er Reflex-Studie erhalten hatte.

Wie sich erst jetzt zeigt, distanzierte sich die Universität auf gleiche Weise von ihrer UMTS-Studie.

Der freiwillige Verzicht der MUW auf 102'000 Euro Honorar lief 2009 in zwei Schritten ab: Eine von der Auva bereits gezahlte Tranche über 42'000 Euro wurde kurzerhand an die Auva zurück überwiesen, die zweite Tranche über das Resthonorar von 60'000 Euro wurde gar nicht erst abgerufen.

Wir fragten bei Prof. Mosgöller, Projektleiter für die Athem-Studie an der Uni Wien, nach, ob er die vollständige Rückzahlung des Honorars für die UMTS-Studie bestätigen könne. Antwort bekamen wir nicht.

Hintergrund
Verbindungslinie zwischen Athem-Studie und UMTS-Studie

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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UMTS-Studie Wien: Auva schweigt zu Rückzahlung der Mittel

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.08.2013, 21:27 (vor 4123 Tagen) @ H. Lamarr

Wir fragten bei Prof. Mosgöller, Projektleiter für die Athem-Studie an der Uni Wien, nach, ob er die vollständige Rückzahlung des Honorars für die UMTS-Studie bestätigen könne. Antwort bekamen wir nicht.

Mit unfreiwilliger Hilfe von Diagnose-Funk kam dann doch noch eine Antwort von Prof. Mosgöller zustande.

Dies führte am 3. August zu folgender Anfrage bei Dipl.-Ing. Dr. Hamid Molla-Djafari, Leiter des Athem-Projekts auf Seiten der Auva. Wenn einer über die Rückzahlung von Mitteln für die UMTS-Studie Auskunft geben kann, dann er:

Das IZgMF hat eine Insider-Information erhalten, die sie hier nachlesen können. Prof. Mosgöller teilte uns soeben mit, dass sich die genannten Beträge nicht mit seinen Unterlagen deckten, und die Auva der bessere Ansprechpartner wäre. Deshalb frage ich jetzt Sie: Können Sie den Kern der IZgMF-Meldung bestätigen, dass also die Med. Uni Wien die von der Auva für die UMTS-Studie (Schwarz et al.) bereitgestellten Mittel vollständig zurückerstattet hat?

Am 6. August traf folgende Antwort von Herrn Molla-Djafari ein:

Danke für Ihre Interesse an Projekt ATHEM. Die entsprechende Publikationen sind mehrfach im Internet abrufbar.

Die tatsächliche Botschaft dieser Mail ist klar, sie lautet abgekürzt meiner Meinung nach: LmaA. Sicherheitshalber ging am selben Tag dennoch eine Nachfrage an der Projektleiter raus:

Meine Frage galt nicht dem Download der Athem-Projektdokumentation, sondern der Rückzahlung von Athem-Fördermitteln durch die MUW an die Auva (siehe meine Mail vom 3. August). Können Sie diese Rückzahlung für das Athem-Teilprojekt am Labor von Prof. Rüdiger (das zur Publikation Schwarz et al., 2008, geführt hat) bestätigen?

Auf diese zweite Mail traf (erwartungsgemäß) keine Antwort aus Wien mehr ein.

Wien, seit Jahrhunderten Drehscheibe zwischen Ost und West, hat mit diesem E-Mail-Ping-Pong wieder einmal ein Beispiel für seine weltberühmten Fertigkeiten in Diplomatie abgegeben. Oder es lag ganz einfach daran, dass ich mich just zu diesem Zeitpunkt per E-Mail mit Prof. Mosgöller herumgestritten habe. Wieso dies Herrn Molla-Djafari tangiert haben könnte, hier wird es sichtbar. Die dort erwähnte Studie war übrigens auch Thema meines Disputs mit dem Wiener Professor, leider gelang es mir nicht, von ihm zu erfahren, ob diese Studie nun in Angriff genommen wurde oder wegen einer esoterisch vorbelasteten Projektpartnerin im Sand der Sahara verlaufen ist - diplomatisch diskret auf österreichisch.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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AUVA, ATHEM-Projekt, MUW, AUVA-Studie, Abstieg, Rückzahlung, Molla-Djafari

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