Belo-Horizonte-Studie: TILT - game over, next player (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 26.09.2011, 09:59 (vor 4826 Tagen) @ Doris

Der spanischen Sprache nicht mächtig, aber mit Hilfe des "Google Übersetzer" sieht man (wenn auch etwas holprige Übersetzung) dass auch hinter Frau Dode ein Geschäftsmodell steckt, welches auf Messaufträge aus ist.
(links unten unter "elektromagnetische Beratungen" und "SMR-Lösungen")

:surprised:

Und ich hatte mich schon gewundert, warum in den Videos so auffallend häufig im Hintergrund ein Poster mit dem blauen Logo "MRE Engenharia" zu sehen ist.

Dass es sich bei MRE um eine Firma handelt, hatte ich, weil auch mir portugiesisch spanisch vorkommt, nicht erkannt. Ich dachte, das sei die Website einer Bürgerinitiative, die Videos mit Frau Dode sammelt. So kann man sich irren :no:.

Halten wir also fest: Die Chefin einer EMF-Mess- und Beratungsfirma hat eine Studie gemacht, die ab bestimmten Feldstärken von bis zu 12 V/m eine Krebshäufung im Umkreis von Mobilfunk-Sendemasten gefunden hat. Sind die Feldstärken klein, ist auch die Krebsgefahr klein. Dass damit die Nachfrage besorgter Bürger nach Messungen befeuert wird liegt auf der Hand, und dass die Nachfrage von MRE auch bedient werden möchte, machen die werbewirksamen TV-Auftritte des sprechenden Maschinengewehrs Adilza Dode deutlich. Diese Interpretation ist mMn schlüssig und widerspruchsfrei.

Mutter des Geschäftsmodells der messenden und beratenden Alarmforscherin ist die US-Amerikanerin Ciny Sage, sie könnte für Adilza Dode leicht das Vorbild gewesen sein.

Ja, auch ich würde sagen, es ist mal wieder so weit:

TILT - game over, next player!

Unter diesen Umständen ist es unverständlich, dass Diagnose-Funk der Arbeit von Frau Dode so viel Aufmerksamkeit schenkt. Dass dies dennoch der Fall ist, lässt wieder einmal tief blicken, was die Absichten dieses Vereins angeht. Jeder andere Wissenschaftler würde von denen mit Sondermeldung und sonstwas an den Pranger gestellt, würde auch nur der Hauch einer kommerziellen Verbandelung nachweisbar sein. Das Gezeter wäre groß. Sogar zu Recht, denn Wissenschaft und kommerzielle Interessen vertragen sich in der Risikoforschung nun einmal nicht. Doch Diagnose-Funk kann sich, das zeigt die oben verlinkte Kurzdarstellung, von der einäugigen Betrachtung und Wertung nicht lösen, wofür sie sonst einen "hängen", heben sie andere jubelnd auf den Schild. Und das alles nur, weil Dode in die "richtige" Richtung geforscht hat und fündig wurde. Diese ungeniert praktizierte Einseitigkeit halte ich für unseriös, es fehlt jede kritische Distanz.

Ob sich bei Dodes unbestreibare Verquickung mit kommerziellen Interessen überhaupt noch ein seriöses wissenschaftliches Gremium mit der Bewertung ihrer Studie befasst, da bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher - der Kommerz könnte neben den methodischen Schwächen der Studie das Fass zum überlaufen gebracht haben.

Diagnose-Funk wird sich von alledem natürlich in keiner Weise beirren lassen und die Belo-Horizonte-Studie weiter groß als Meilenstein der EMF-Forschung lobpreisen. Angeblich wollen sie ja noch eine umfassende Abhandlung nachreichen. Ich freu' mich drauf.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Game over, Sage, Krebsgefahr, Belo-Horizonte-Studie


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