Abschied aus der Sekte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 18.07.2011, 13:08 (vor 4896 Tagen) @ AnKa

Die Vorgehensweise zeigt: Eigentlich wollten Sie da raus. Nicht weniger. Sie legten es, vielleicht damals noch teils unbewusst, genau darauf an.

Ja, es war eng dort, röhrende Platzhirsche dominieren die Szene, kein Platz für aufmüpfige Spießer im waidmännischen Sinn. Andererseits hat Mobilfunkgegnerei auch einen sozial positiven Aspekt: In kürzester Zeit lernen Sie viele Leute kennen, es bilden sich Bekanntschaften, sogar Freundschaften. Und es gibt stets viel zu erzählen, Langeweile kommt keine auf. Solange das Feindbild (gierige Industrie) stimmte, wog dies Positive die negativen Aspekte auf. Und vielleicht sollte ich auch das mal sagen: Am Zerbröseln des Feinbilds waren maßgebend mitbeteiligt RDW und seine Webseite inklusive Forum sowie die FGF. Was von dort regelmäßig kam war um Größenordnungen widerspruchsfreier als das, was uns die Chefköche aus den eigenen Reihen servierten. Ebenfalls anziehend war die Unaufgeregtheit dort, Ironie statt Gepöbel, Sachinformation statt dramatischer Fallgeschichten, Fachkompetenz statt Titelblenderei. Wahrscheinlich hat auch meine elektrotechnische Ausbildung viel dazu beigetragen, die Widersprüche der Mobilfunkgegnerei überhaupt zu erkennen, als Literat wäre ich vielleicht dazu nicht imstande gewesen und heute noch dabei. Gut möglich deshalb, dass Techniker in der Mobilfunkszene deutlich unterrepräsentiert vertreten sind, die Anfälligkeit gegenüber technischer Desinformation - und in dieser Debatte geht es viel um Technik - ist bei denen geringer. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel wie Gigaherz-Präsident Jakob beweist, der als gelernter Elektriker schon mit dem Verständnis der Strahlungsleistung einer Antenne hoffnungslos überfordert ist. Ist er es nicht und nutzt die Strahlungsleistung nur gezielt zur Irreführung, macht ihn dies auch nicht sympathischer, in beiden Fällen ist er für mich der drehzahlstärkste Generator für Widersprüche, er ist am Absprengen der IZgMF-Rettungskapsel ebenso stark beteiligt wie RDW und FGF.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Feindbild


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