Hugo Rüdiger: UMTS-Studie im Juli zurückgezogen! (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.09.2008, 15:18 (vor 5926 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat Hugo Rüdiger also seine UMTS-Studie zurückgezogen, weil er die ordnungsgemäße Verblindung nicht gewährleisten konnte. Die Resultate dieser Studie können also pure Hausnummern sein - müssen es aber nicht. In so einer Situation ist es sicher verantwortungsbewusst, die Studie sicherheitshalber aus dem Verkehr zu ziehen. So geschehen Ende Juli 2008.

Von wegen so geschehen ...! Am 17. September sagte Prof. A. Lerchl in einem Vortragsausschnitt, dass, entgegen anderslautender Meldungen bislang keine der (acht) Reflex-Studien zurückgezogen wurde (also auch nicht die UMTS-Studie).

Das wollten wir genau wissen und haben deshalb bei Prof. Rüdiger nachgefragt, ob er seine UMTS-Studie, entgegen anderslautender Meldungen, tatsächlich nicht zurückgezogen habe. Seine Antwort ist eindeutig: Doch, die UMTS-Studie („Radiofrequency electromagnetic fields (UMTS, 1950 MHz) induce genotoxic effects in vitro in human fibroblasts but not in lymphocytes“) wurde von ihm in seiner Funktion als korrespondierender Autor am 27. Juli 2008 mit Schreiben an den IAOEH-Herausgeber Prof. Hans Drexler offiziell zurückgezogen! Er begründet dies in dem Schreiben damit, dass er die Verblindung nicht garantieren könne und daher eine Verteidigung der Arbeit gegen Angriffe schwierig wenn nicht unmöglich sei. Gleichwohl habe er die Überzeugung, die Studienresultate seinen einwandfrei und würden in naher Zukunft bestätigt.

Beim erneuten Abhören des Vortragsausschnitts von A. Lerchl (siehe oben) ist mir aufgefallen, dass er die UMTS-Studie in diesem Fragment nicht explizit erwähnt, sondern allgemein von den Reflex-Studien spricht, zu denen er die 2008 publizierte UMTS-Studie möglicherweise nicht zählt. Wenn dies zutrifft, hat das FMK den Schwarzen Peter, denn auf der Website des FMK wird das Tondokument mit folgendem Begleittext angeboten: Wie bewerten Sie die Vorgänge rund um die "Rüdiger-Studie" an der Meduni Wien? Hier wird ohne Wenn & Aber suggeriert, Lerchl würde sich zur aktuell strittigen UMTS-Studie (Rüdiger-Studie) äußern und nicht zu den erheblich älteren Reflex-Studien aus dem Jahr 2005, deren Gültigkeit weit weniger heftig angegriffen wird, als die der UMTS-Studie. Ob dahinter eine Manipulationsabsicht des FMK steht, kann ich nicht sagen, funktioniert hat die Irreführung (bei mir) jedenfalls prächtig.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Anfrage, UMTS-Studie, Irreführung, Rüdiger, MUW, IAOEH, Fälschungsverdacht, Lerchl, Verblindung, Rücknahme, Steinpilze


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