IZgMF an Karl Richter (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.11.2007, 00:50 (vor 6231 Tagen) @ Gast

4. Wenn Sie die Äußerungen mutiger Bürgersprecher/innen wie z. B. Peter Hensinger oder Anke Kern schnell ins Licht der 'Panikmache' rücken, darf man fragen, warum Sie die mächtige Allianz der Verharmloser aus Politik, Industrie und Wissenschaft seit langem so auffällig mit ihrer öffentlichen Kritik verschonen.

Peter Hensinger und Anke Kern sind für uns keine mutigen Bürgersprecher, sondern zwei Panikmacher und Angstschürer mit selektiver Ausblendung aller Gegenargumente und begrenztem Kenntnisstand in der Materie. Letzteres mag damit zusammenhängen, dass auch wir (IZgMF) einige Jahre brauchten, um technische Fallstricke zu erkennen und sicher zwischen Fundis und Realos unterscheiden zu können, die beiden sind noch nicht so lange mit dabei, dass dieser Aufwacheffekt nicht noch stattfinden könnte. Einige wenige wachen allerdings überhaupt nicht auf. Hensinger und Frau Kern werden übrigens von niemandem ins Licht der Panikfraktionäre gerückt, dieses Bild vermitteln sie von ganz allein durch ihr emotional geprägtes unsachliches Handeln. Nicht der Bericht über eine Peinlichkeit ist peinlich, sondern die Peinlichkeit per se. Und wenn Sie jetzt einwenden, die Fehltritte der beiden hätten diplomatisch geschickt unter der Decke kompensiert werden können, dann sagen wir: Nein. Wer sich nicht scheut, öffentlich und lauthals in Fettnäpfe zu treten, der hat sich damit das Recht erworben, ebenfalls öffentlich kritisiert zu werden. Es ist nicht einzusehen, wieso hier zu Lasten einer Streitpartei die Plattform, auf der die Streits ausgetragen werden, gewechselt werden sollte.

Sie fragen, wieso wir die "mächtige Allianz der Verharmloser aus Politik, Industrie und Wissenschaft seit langem so auffällig mit unserer öffentlichen Kritik verschonen? Haben Sie sich vor dem Schreiben dieser unrichtigen Behauptung überhaupt einmal die Mühe gemacht, unsere Leitseite zu lesen? Die Gegenseite begeht schon seit längerem nicht mehr die Anfängerfehler, wie sie auf unserer Seite gang und gäbe sind. Von fruchtlosen Briefwechseln mit Politikern und Chefredakteuren halten wir ohnehin nicht viel, weil diese meist in Ermangelung belastbarer Argumente schlicht wirkungslos bleiben, genauer: die Außenwirkung geht unser Einschätzung nach gegen Null. Dass wir dennoch Themen finden, die aus der Dunstglocke der Verschwörung und Mutmaßung herausragen, können Sie jederzeit auf unserer Website nachlesen oder auch im IZgMF-Forum mit mir und anderen diskutieren.

Da wir nichts von Auseinandersetzungen halten, die sich selbstzerstörerisch auswirken und viel an produktiver Kraft binden, schlagen wir hiermit für den Umgang gesinnungsverwandter Gruppierungen mit Konflikten Spielregeln vor, die Selbstzerfleischungen verhindern sollen. Sie vereinfachen umgekehrt die Abgrenzung, wo sie nicht akzeptiert werden.

Wir haben uns die von Ihnen definierten Spielregeln angesehen, möchten uns jedoch nicht auf diese verpflichten. Wir sehen diese Spielregeln nicht als alltagstauglich für Mobilfunkkritik, wie wir sie verstehen (schnell, spontan, lebendig) und wir sehen darin eine unzumutbare Einschränkung in unserem redaktionellem Konzept, das in erster Linie auf Unabhängigkeit und dem Recht der freien Meinungsäußerung beruht. Eine Selbstzerstörung des IZgMF ist übrigens nicht zu befürchten, wir beabsichtigen die Linie der Realos noch auf ungewisse Zeit weiter zu verfolgen. Sie sind herzlich eingeladen, sich dieser Linie anzuschließen und auf dieser Ebene unsere technische Kompetenz mit Ihrer gesellschaftspolitischen zu verknüpfen.

Dass unsere Initiative die Aufgabe kritischer Arbeit in anderer Richtung sieht, können Sie demnächst dem ersten Heft unserer neuen wissenschaftlichen Reihe "Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks" entnehmen, die wir mit einer Schrift von Ulrich Warnke eröffnen: "Bienen, Vögel und Menschen. Die Zerstörung der Natur durch 'Elektrosmog'". Wir wollen keine Panikmache, aber noch weniger eine Politik geschäftstüchtiger Verharmlosungen - auf Kosten der Lebenswelt. Die Verantwortung dafür tragen wir so oder so /gemeinsam - /ob auf gemeinsamen oder getrennten Wegen.

Wenn es stimmt, dass viele Wege nach Rom führen, Herr Richter, dann treffen wir uns früher oder später dort. Ihnen viel Glück auf dem Weg, der nicht der unsere ist.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Hecht, Markus Kern, Karl Richter und Hans-Christoph Scheiner

Mit freundlichen Grüßen

Heidrun & Stephan Schall

PS: Wir haben uns erlaubt, diese E-Mail in CC auch an Herrn Krause (LIMES) zu senden, andere Empfänger gibt es nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Panikmacher, Selbstüberschätzung, Elektrosensible, Vetternwirtschaft, Richter, Angstschürer, Hensinger, Scheiner, Vermessenheit, Kern, Fundis, Beratungsresistent, Außenwirkung, Realos, Alarm, Kollektiv, Selbstzerstörung, Pensionäre, Verharmlosung


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